Dynamisches Modell

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(Dynamisches Modell)
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Die Palliativversorgung erfolgt in der Regel durch ein interdisziplinäres Versorgungsteam. In diesem Abschnitt wird anhand des dynamischen Modells aufgezeigt, wie die Kommunikation der Beteiligten im Kontext der ePalliativdokumentation erfolgt.
 
Die Palliativversorgung erfolgt in der Regel durch ein interdisziplinäres Versorgungsteam. In diesem Abschnitt wird anhand des dynamischen Modells aufgezeigt, wie die Kommunikation der Beteiligten im Kontext der ePalliativdokumentation erfolgt.
 
Dabei werden beispielhaft zwei Anwendungsfälle (Use Cases) beschrieben, die den Austausch der ePalliativdokumentation aufzeigen:  
 
Dabei werden beispielhaft zwei Anwendungsfälle (Use Cases) beschrieben, die den Austausch der ePalliativdokumentation aufzeigen:  
ePalliativdokumentation initial austauschen,  
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* ePalliativdokumentation initial austauschen,  
ePalliativdokumentation aktualisieren.  
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* ePalliativdokumentation aktualisieren.  
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Des Weiteren werden die Anwendungsfälle anhand eines Praxisbeispiels verdeutlicht. Dabei dient der folgende Prolog als Ausgangssituation für die in den nächsten Abschnitten vorgestellten Storyboards:
 
Des Weiteren werden die Anwendungsfälle anhand eines Praxisbeispiels verdeutlicht. Dabei dient der folgende Prolog als Ausgangssituation für die in den nächsten Abschnitten vorgestellten Storyboards:
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Die 50 jährige Martha Müller befindet sich in stationärer Behandlung. Im Rahmen einer pathologischen Untersuchung (Biopsie) wird ein Bronchialkarzinom im Stadium 2 festgestellt. Die komplette operative Entfernung des umliegenden Gewebes würde die Lungenfunktion zu sehr einschränken, weswegen der verantwortliche Onkologe Dr. Jansen eine Strahlentherapie vorsieht.  
 
Die 50 jährige Martha Müller befindet sich in stationärer Behandlung. Im Rahmen einer pathologischen Untersuchung (Biopsie) wird ein Bronchialkarzinom im Stadium 2 festgestellt. Die komplette operative Entfernung des umliegenden Gewebes würde die Lungenfunktion zu sehr einschränken, weswegen der verantwortliche Onkologe Dr. Jansen eine Strahlentherapie vorsieht.  
 
Nach 6 Monaten Strahlentherapie stellen sich keine gravierenden Besserungen ein. Ein neues CT ergibt, dass sich Metastasen in der Leber von Frau Müller gebildet haben. In einem persönlichen Gespräch informiert Dr. Jansen Frau Müller darüber, dass die neuen Untersuchungsergebnisse keinen Zweifel daran lassen, dass die Aggressivität des Krebses und die starke Streuung keine kurative Behandlung ermöglichen und somit keine Aussicht auf Heilung besteht. Um die Symptome der Fünfzigjährigen zu lindern, wird ein interdisziplinäres Palliative-Care-Team (PCT) mit der Palliativversorgung von Frau Müller beauftragt.
 
Nach 6 Monaten Strahlentherapie stellen sich keine gravierenden Besserungen ein. Ein neues CT ergibt, dass sich Metastasen in der Leber von Frau Müller gebildet haben. In einem persönlichen Gespräch informiert Dr. Jansen Frau Müller darüber, dass die neuen Untersuchungsergebnisse keinen Zweifel daran lassen, dass die Aggressivität des Krebses und die starke Streuung keine kurative Behandlung ermöglichen und somit keine Aussicht auf Heilung besteht. Um die Symptome der Fünfzigjährigen zu lindern, wird ein interdisziplinäres Palliative-Care-Team (PCT) mit der Palliativversorgung von Frau Müller beauftragt.
 
== Use Case: ePalliativdokumentation initial austauschen ==
 
== Use Case: ePalliativdokumentation initial austauschen ==
 
Die vollständige Struktur der ePalliativdokumentation wird in Kapitel 3 im Detail vorgestellt. Grundsätzlich kann die Dokumentation jedoch in zwei Bereiche unterteilt werden:
 
Die vollständige Struktur der ePalliativdokumentation wird in Kapitel 3 im Detail vorgestellt. Grundsätzlich kann die Dokumentation jedoch in zwei Bereiche unterteilt werden:
Basisdaten/Stammdaten
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* Basisdaten/Stammdaten
Verlaufsdokumentation
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* Verlaufsdokumentation
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Sowohl die Basisdaten als auch die Verlaufsdaten sind in Sektionen unterteilt. Welche dieser Sektionen beim Erstellen einer ePalliativdokumentation hinterlegt werden obliegt der Verantwortung des Autors.
 
Sowohl die Basisdaten als auch die Verlaufsdaten sind in Sektionen unterteilt. Welche dieser Sektionen beim Erstellen einer ePalliativdokumentation hinterlegt werden obliegt der Verantwortung des Autors.
 
Die Basisdaten werden in der Regel zu Beginn der Versorgung durch einen qualifizierten Palliativmediziner (QPA) angelegt und enthalten beispielsweise die Personendaten des Patienten oder Kontaktdaten von beteiligten Personen/Institutionen (z.B. Verwandte, Hausarzt, Krankenkasse, usw.).  
 
Die Basisdaten werden in der Regel zu Beginn der Versorgung durch einen qualifizierten Palliativmediziner (QPA) angelegt und enthalten beispielsweise die Personendaten des Patienten oder Kontaktdaten von beteiligten Personen/Institutionen (z.B. Verwandte, Hausarzt, Krankenkasse, usw.).  
 
Ein Großteil der Verlaufsdokumentation wird in der Regel im Laufe der Versorgung durch die verantwortlichen Versorger eingestellt (siehe Kapitel 2.2). Einzelne Sektionen können jedoch auch zu Beginn der Versorgung durch den QPA eingestellt werden.
 
Ein Großteil der Verlaufsdokumentation wird in der Regel im Laufe der Versorgung durch die verantwortlichen Versorger eingestellt (siehe Kapitel 2.2). Einzelne Sektionen können jedoch auch zu Beginn der Versorgung durch den QPA eingestellt werden.
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Das folgende Kommunikationsdiagramm verdeutlicht die Kommunikation der Beteiligten beim initialen Austausch der ePalliativdokumentation:
 
Das folgende Kommunikationsdiagramm verdeutlicht die Kommunikation der Beteiligten beim initialen Austausch der ePalliativdokumentation:
 
   
 
   
 
Abbildung 1 - ePalliativdokumentation initial austauschen  
 
Abbildung 1 - ePalliativdokumentation initial austauschen  
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Nach der Erstellung der ePalliativdokumentation und dem Einstellen einiger Sektionen durch einen Versorger (i.d.R. QPA) erfolgt eine Freigabe und Bereitstellung der Daten an die verantwortlichen Versorger (z.B. Hausärzte, Pflege- und Palliativdienste, Palliative-Care-Dienste, usw.). Diese können anschließend auf die hinterlegten Daten zugreifen.
 
Nach der Erstellung der ePalliativdokumentation und dem Einstellen einiger Sektionen durch einen Versorger (i.d.R. QPA) erfolgt eine Freigabe und Bereitstellung der Daten an die verantwortlichen Versorger (z.B. Hausärzte, Pflege- und Palliativdienste, Palliative-Care-Dienste, usw.). Diese können anschließend auf die hinterlegten Daten zugreifen.
 
Storyboard
 
Storyboard
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Zu Beginn der Palliativversorgung von Frau Müller erstellt Dr. Jansen eine neue ePalliativdokumentation und hinterlegt dort folgende Basisdaten:
 
Zu Beginn der Palliativversorgung von Frau Müller erstellt Dr. Jansen eine neue ePalliativdokumentation und hinterlegt dort folgende Basisdaten:
 
• Personendaten des Patienten
 
• Personendaten des Patienten
 
• Kontaktdaten der Tochter, des Hausarztes und der Krankenkasse von Frau Müller
 
• Kontaktdaten der Tochter, des Hausarztes und der Krankenkasse von Frau Müller
 
• Vermerk über das Vorhandensein einer Patientenverfügung, einer Vorsorgevollmacht und einer Betreuungsurkunde
 
• Vermerk über das Vorhandensein einer Patientenverfügung, einer Vorsorgevollmacht und einer Betreuungsurkunde
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Des Weiteren hinterlegt Dr. Jansen eine SAPV Verordnung und einen Aufnahmeeintrag in der Verlaufsdokumentation mit dem Hinweis, dass die Versorgung von Frau Müller durch einen Palliativpflegedienst fortgeführt wird.
 
Des Weiteren hinterlegt Dr. Jansen eine SAPV Verordnung und einen Aufnahmeeintrag in der Verlaufsdokumentation mit dem Hinweis, dass die Versorgung von Frau Müller durch einen Palliativpflegedienst fortgeführt wird.
 
Anschließend erfolgt eine Freigabe und Bereitstellung der Dokumentation an das verantwortliche PCT. Bereits vor Beginn der Palliativversorgung greifen die Mitarbeiter des PCT auf die durch Dr. Jansen hinterlegten Daten zu und informieren sich über die neue Patientin.
 
Anschließend erfolgt eine Freigabe und Bereitstellung der Dokumentation an das verantwortliche PCT. Bereits vor Beginn der Palliativversorgung greifen die Mitarbeiter des PCT auf die durch Dr. Jansen hinterlegten Daten zu und informieren sich über die neue Patientin.

Version vom 17. Juni 2014, 10:03 Uhr

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Dynamisches Modell

Die Palliativversorgung erfolgt in der Regel durch ein interdisziplinäres Versorgungsteam. In diesem Abschnitt wird anhand des dynamischen Modells aufgezeigt, wie die Kommunikation der Beteiligten im Kontext der ePalliativdokumentation erfolgt. Dabei werden beispielhaft zwei Anwendungsfälle (Use Cases) beschrieben, die den Austausch der ePalliativdokumentation aufzeigen:

  • ePalliativdokumentation initial austauschen,
  • ePalliativdokumentation aktualisieren.

Des Weiteren werden die Anwendungsfälle anhand eines Praxisbeispiels verdeutlicht. Dabei dient der folgende Prolog als Ausgangssituation für die in den nächsten Abschnitten vorgestellten Storyboards:

Die 50 jährige Martha Müller befindet sich in stationärer Behandlung. Im Rahmen einer pathologischen Untersuchung (Biopsie) wird ein Bronchialkarzinom im Stadium 2 festgestellt. Die komplette operative Entfernung des umliegenden Gewebes würde die Lungenfunktion zu sehr einschränken, weswegen der verantwortliche Onkologe Dr. Jansen eine Strahlentherapie vorsieht. Nach 6 Monaten Strahlentherapie stellen sich keine gravierenden Besserungen ein. Ein neues CT ergibt, dass sich Metastasen in der Leber von Frau Müller gebildet haben. In einem persönlichen Gespräch informiert Dr. Jansen Frau Müller darüber, dass die neuen Untersuchungsergebnisse keinen Zweifel daran lassen, dass die Aggressivität des Krebses und die starke Streuung keine kurative Behandlung ermöglichen und somit keine Aussicht auf Heilung besteht. Um die Symptome der Fünfzigjährigen zu lindern, wird ein interdisziplinäres Palliative-Care-Team (PCT) mit der Palliativversorgung von Frau Müller beauftragt.

Use Case: ePalliativdokumentation initial austauschen

Die vollständige Struktur der ePalliativdokumentation wird in Kapitel 3 im Detail vorgestellt. Grundsätzlich kann die Dokumentation jedoch in zwei Bereiche unterteilt werden:

  • Basisdaten/Stammdaten
  • Verlaufsdokumentation

Sowohl die Basisdaten als auch die Verlaufsdaten sind in Sektionen unterteilt. Welche dieser Sektionen beim Erstellen einer ePalliativdokumentation hinterlegt werden obliegt der Verantwortung des Autors. Die Basisdaten werden in der Regel zu Beginn der Versorgung durch einen qualifizierten Palliativmediziner (QPA) angelegt und enthalten beispielsweise die Personendaten des Patienten oder Kontaktdaten von beteiligten Personen/Institutionen (z.B. Verwandte, Hausarzt, Krankenkasse, usw.). Ein Großteil der Verlaufsdokumentation wird in der Regel im Laufe der Versorgung durch die verantwortlichen Versorger eingestellt (siehe Kapitel 2.2). Einzelne Sektionen können jedoch auch zu Beginn der Versorgung durch den QPA eingestellt werden.

Das folgende Kommunikationsdiagramm verdeutlicht die Kommunikation der Beteiligten beim initialen Austausch der ePalliativdokumentation:

Abbildung 1 - ePalliativdokumentation initial austauschen

Nach der Erstellung der ePalliativdokumentation und dem Einstellen einiger Sektionen durch einen Versorger (i.d.R. QPA) erfolgt eine Freigabe und Bereitstellung der Daten an die verantwortlichen Versorger (z.B. Hausärzte, Pflege- und Palliativdienste, Palliative-Care-Dienste, usw.). Diese können anschließend auf die hinterlegten Daten zugreifen. Storyboard

Zu Beginn der Palliativversorgung von Frau Müller erstellt Dr. Jansen eine neue ePalliativdokumentation und hinterlegt dort folgende Basisdaten: • Personendaten des Patienten • Kontaktdaten der Tochter, des Hausarztes und der Krankenkasse von Frau Müller • Vermerk über das Vorhandensein einer Patientenverfügung, einer Vorsorgevollmacht und einer Betreuungsurkunde

Des Weiteren hinterlegt Dr. Jansen eine SAPV Verordnung und einen Aufnahmeeintrag in der Verlaufsdokumentation mit dem Hinweis, dass die Versorgung von Frau Müller durch einen Palliativpflegedienst fortgeführt wird. Anschließend erfolgt eine Freigabe und Bereitstellung der Dokumentation an das verantwortliche PCT. Bereits vor Beginn der Palliativversorgung greifen die Mitarbeiter des PCT auf die durch Dr. Jansen hinterlegten Daten zu und informieren sich über die neue Patientin.

Use Case: ePalliativdokumentation aktualisieren

Der Inhalt einer ePalliativdokumentation kann nicht mehr verändert werden; jedoch kann eine neue Version mit Bezug auf das Original erzeugt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Verlauf aller Änderungen ersichtlich ist. Das folgende Kommunikationsdiagramm verdeutlicht die Kommunikation der Beteiligten bei der Aktualisierung einer ePalliativdokumentation:

TODO: Abbildung 2 - ePalliativdokumentation aktualisieren

Zum Aktualisieren einer bestehenden ePalliativdokumentation wird zu Beginn eine neue Dokumentation erstellt, in die alle Informationen aus der Vorgängerversion 1:1 übernommen werden. Anschließend können bestehende Sektionen bearbeitet oder neue Sektionen hinzugefügt werden. Nachdem alle Aktualisierungen vorgenommen wurden, wird die neu erstellte Dokumentation mit einem Verweis auf die Vorgängerversion versehen und als Ganzes erneut freigegeben und bereitgestellt. Da sowohl die Ursprungsversion als auch die aktualisierte Version bereitgestellt sind, können die Versorger bei Bedarf einen Abgleich der Versionen durchführen. Storyboard Bei der Versorgung von Frau Müller durch das PCT fallen versorgungsrelevante Daten an, die zum einen dem gesamten PCT und zum anderen Dr. Jansen bereitgestellt werden sollen. Zu diesem Zweck soll die bestehende ePalliativdokumentation aktualisiert werden. Ein Versorger aus dem PCT repliziert die bestehende Dokumentation und ergänzt die Verlaufsdokumentation um folgende Sektionen: • Symptomerfassung • Pflegedokumentation • Medikation Anschließend wird die aktualisierte Dokumentation mit einer Referenz auf die Vorgängerversion versehen und bereitgestellt. Die anderen Versorger des PCT und Dr. Jansen haben nun Zugriff auf die nachträglich hinzugefügten Daten.