cdamedp:Ultrakurzformat plus
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ultrakurzformat
- 1.1 Bezug des Ultrakurzformats zum Basisstandard FHIR
- 1.2 Übersicht über die Komponenten des Ultrakurzformat Patientenorientierter Medikationsplan (UKF-PMPP)
- 1.2.1 Root-Element Medikationsplan (MP)
- 1.2.2 Patient (P)
- 1.2.3 Autor/Ersteller/Ausdruckender (A)
- 1.2.4 Custodian
- 1.2.5 Abschnitte
- 1.2.6 Observation
- 1.2.7 Allergien und Unverträglichkeiten (AI)
- 1.2.8 Gesundheitsbelange
- 1.2.9 Abschnitt „Aktuelle Medikation“
- 1.2.10 Medication Statement: Arzneimittel, Wirkstoffe (M)
- 1.2.11 Freitextangaben (X)
- 1.2.12 Medication
- 1.2.13 Medication Statement: Rezepturen (R)
- 1.2.14 Abschnitt "Wichtige Angaben / Instruktionen" (X)
- 1.3 Übersicht über den Aufbau des Ultrakurzformat Patientenorientierter Medikationsplan PLUS Referenz (UKF-REF)
- 1.4 Hinweise zu XML-Instanzen
- 1.5 Vollständige XML-Beispiele
Ultrakurzformat
Das Ultrakurzformat ist eine Familie von Struktur und Semantikvorgaben für die Wiedergabe von Gesundheitsinformationen auf "kleinstem Raum".
Die hier vorgestellten Ultrakurzformate
- Ultrakurzformat Patientenorientierter Medikationsplan Plus (UKF-PMPP) für die inhaltliche Wiedergabe von Medikationsplänen
- Ultrakurzformat Patientenorientierter Medikationsplan Plus Referenz (UKF-REF) für die Wiedergabe von Referenzen auf Medikationspläne
beruhen auf den zuvor vorgestellten FHIR-Profilen bzw. Vorarbeiten davon und wurde in einer angepassten Form auch als Technische Spezifikation für das Barcode-Format des Bundeseinheitlichen Medikationsplan verwendet. Der UKF-PMPP ist eine Fortschreibung des 2016 veröffentlichten UKF-PMP[1].
Die Ultrakurzformate sind nicht nur für den Barcode, sondern auch für die eGK und andere von der Kapazität her eingeschränkte Medien nutzbar. Mit der eGK soll es – so der Plan – zum Beispiel möglich sein, bis zu 40 Arzneimittel zu speichern und auch bisherige nicht mehr aktuell eingenommene bzw. abgesetzte Medikamente oder jedenfalls nicht einzunehmende Substanzen (zum Beispiel wegen Unverträglichkeiten oder Allergien) wiederzugeben.
Nichtsdestoweniger kann zumindest das Ultrakurzformat zur inhaltliche Wiedergabe von Medikationsplänen als zeitliche Zwischenlösung angesehen werden, denn mit dem Vorhandensein von Infrastrukturen zum Datenaustausch wie zum Beispiel einer Telematik-Infrastruktur und/oder der Verfügbarkeit mobiler Lösungen, gelten inhaltliche vollständige Wiedergaben von Inhalten obsolet.
Bezug des Ultrakurzformats zum Basisstandard FHIR
Allen Ultrakurzformaten ist gemein, dass sie auf FHIR bzw. FHIR-Profilen wie die in diesem Leitfaden vorgestellten beruhen, zum Beispiel Patient, AllergyIntolerance und MedicationStatement. Dabei wurden die üblichen Aspekte und Freiheiten in den Resources zunächst eingeschränkt und vorab in den Kurzformat-FHIR-Profilen festgelegt, dass die eigentlichen Instanzen („die Daten“) außerordentlich kurz gehalten werden können.
Das Ultrakurzformat reduziert dann von den FHIR-Profil-Definitionen ausgehend schließlich auf sehr kurze XML-Elemente und -Attribute, die in einer eins-zu-eins Beziehung zum zugrundeliegenden FHIR-Profil stehen. Dadurch können FHIR-Instanzen, die nach den Kurzformat-FHIR-Profilen erstellt sind und die Ultrakurzformat-Instanzen leicht ineinander überführt werden (Bijektivität).
Als Beispiel sei hier genannt, dass man bei der Übermittlung von Codes immer mit angeben muss, aus welchem Codesystem der Code entnommen wurde. Anders ließe sich der Code nicht korrekt interpretieren. Wird nun vorab (im Kurzformat-FHIR-Profil) festgelegt, dass an bestimmten Stellen nur Codes aus ganz bestimmten Codesystemen zur Anwendung kommen dürfen, erübrigt sich die Mitlieferung des Codesystems in der Instanz selbst (so genannte „kurze Terminologiebindung“).
Ähnliches gilt für bestimmte Dosierungsmuster, die festliegen. Die Angabe „morgens“ bedeutet an sich „Medikament morgens einnehmen („wann“) und dies jeden Tag wiederholen („repeat, period 1 d). Diese Statements können sich auf das „wann“ beschränken, denn dass sich dies (innerhalb ggf. vorgegebener Einnahmedauer-Grenzen) täglich wiederholt, ist bei diesem Muster klar.
Das bedeutet auch, dass Instanzen im Ultrakurzformat aufgrund der Einheit von Instanz und Kurzformat-FHIR-Profil nur durch die langen Strukturen und die im Profil definierten Festlegungen ergänzt werden müssen, um auch außerhalb der Spezifikation des Ultrakurzformats vollwertig gemäß dem allgemeinen FHIR-Profil für den Medikationsplan zu sein (vgl. auch folgende Tabelle).
Vollwertige und übliche FHIR Beispiele zum normalen Gebrauch in FHIR-Anwendungen | Beispiel Ultrakurzformat mit sehr kurzen XML-Elementen und -Attributen |
<Bundle xmlns="http://hl7.org/fhir">
<meta>
<profile value="http://fhir.de/.../bundle"/>
</meta>
<type value="document"/>
<entry>
<fullUrl value="http://.../2aca0674..."/>
<resource>
<Composition>
<meta>
<profile value="http://fhir.de/.../composition"/>
</meta>
<identifier>
<system value="http://mp.de/composition-identifier"/>
<value value="2aca0674..."/>
</identifier>
<type>
<coding>
<system value="http://loinc.org"/>
<code value="X_PMR"/>
</coding>
</type>
<title value="Patientenbezogener Medikationsplan Plus"/>
...
<status value="final"/>
<confidentiality value="N"/>
...
</Bundle>
|
<MP v="1" u="MPP"
U="CA620D79D334428CBA6203181EAA1378"
l="de-DE">
...
</MP>
|
<Observation>
<meta>
<profile value="http://fhir.hl7.de/.../bodyweight"/>
</meta>
<status value="final"/>
<code>
<coding>
<system value="http://loinc.org"/>
<code value="29463-7"/>
<display value="Body weight"/>
</coding>
</code>
<valueQuantity>
<value value="89"/>
<unit value="kg"/>
<system value="http://unitsofmeasure.org"/>
<code value="kg"/>
</valueQuantity>
</Observation>
|
<O w="89" .../>
|
<Patient>
<meta>
<profile value="http://fhir.de/.../patient"/>
</meta>
<identifier>
<system value="http://fhir.de/NamingSystem/gkv/kvid-10"/>
<value value="G995030567"/>
</identifier>
<active value="true"/>
<name>
<text value="Dr. med. Maximilian Prinz von und zu Mustermännchen" />
<family value="Prinz von und zu Mustermännchen">
<extension url="http://fhir.de/.../humanname-namenszusatz">
<valueString value="Prinz" />
</extension>
<extension url="http://hl7.org/fhir/.../humanname-own-prefix">
<valueString value="von und zu" />
</extension>
<extension url="http://hl7.org/fhir/.../humanname-own-name">
<valueString value="Mustermännchen" />
</extension>
</family>
<given value="Maximilian"/>
<prefix value="Dr. med.">
<extension url="http://hl7.org/fhir/S...n/iso21090-EN-qualifier">
<valueString value="AC"/>
</extension>
</prefix>
</name>
<gender value="male"/>
<birthDate value="1970-03-04"/>
<communication>
<language>
<coding>
<system value="urn:ietf:bcp:47"/>
<!-- IETF language tag -->
<code value="de-DE"/>
<display value="Deutsch"/>
</coding>
<text value="Deutsch"/>
</language>
<preferred value="true"/>
</communication>
</Patient>
|
<P egk="G995030567"
t="Dr. med." g="Maximilian" z="Prinz"
v="von und zu" f="Mustermännchen"
s="M" b="1970-03-04" cl="de-DE"/>
|
<MedicationStatement>
...
<repeat>
<period value="1"/>
<periodUnits value="d"/>
<when value="CM"/>
</repeat>
<doseQuantity>
<value value="1"/>
<system value="http://standardterms.edqm.eu"/>
<code value="10210000"/>
</doseQuantity>
...
</MedicationStatement>
...
<Medication>
...
<code>
<coding>
<system value="http://www.ifaffm.de/pzn"/>
<code value="0940890"/>
<display value="Ferro sanol duodenal mite 50mg "/>
</coding>
</code>
</Medication>
|
<M id="1" p="0940890" r="Eisenmangel"
c="2017-07-15T10:05:17">
<D m="1" du="10210000"/>
</M>
|
Auf die Wiedergabe von Text-Elementen wie sie in FHIR definiert bzw. gefordert sind, um eine insgesamt lesbare Form der maschinenlesbaren Informationen anzugeben, wird im Ultrakurzformat ebenfalls verzichtet. Das käme der Tatsache gleich, dass das Barcode oder eGK-Format neben dem maschinenlesbaren Teil das Ganze auch noch als Text mit Aufmachung (Layout, Tabellenform etc.) wiedergibt, was außerhalb der Zielsetzung dieses Formats liegt.
Textwiedergaben können aber sowieso jederzeit aus den maschinenlesbaren Informationen generiert werden. Auch hierfür finden sich Beispiele für solche Transformationen in den Materialien.
Übersicht über die Komponenten des Ultrakurzformat Patientenorientierter Medikationsplan (UKF-PMPP)
Zur vereinfachten Übersicht sind im Folgenden die Elemente des Ultrakurzformats für den Medikationsplan Plus schematisch dargestellt.
[Abbildung 1] Übersicht über die Elemente des Ultrakurzformats für den Medikationsplan Plus
Root-Element Medikationsplan (MP)
Das "Root"-Element des Medikationsplan Plus im Ultrakurzformat heißt MP (ebenso wie bei anderen Medikationsplänen). Es kommt der FHIR-Kombination von Bundle und Composition gleich und vereint in sich
- Informationen zum Medikationsplan selbst, z. B. Medikationsplan-Identifikation
- den Patienten um den es geht
- zum Ersteller/Ausdruckenden
- Abschnitte (section) mit den Daten über
- Klinische Parameter
- Allergien und Unverträglichkeiten
- Gesundheitsbelangen
- Aktuelle Medikation (Medikamentenliste)
- Wichtige Angaben / Instruktionen.
Im Ultrakurzformat wird das FHIR Bundle+Composition mitsamt LOINC Code für den Dokumententyp und die hier beschriebene Composition (das Dokument) "ineinandergeschoben" und in einem einzigen Element repräsentiert. Auch auf die Angabe eines XML-Namespaces wird verzichtet, dieser ist für das Ultrakurzformat xmlns="http://fhir.hl7.de/ukfc".
<MP
<MP v="1" u="MPP" U="56DEC1A02F9340A1BA73704ABEF8B704" l="de-DE">
...
</MP>
Dabei bedeuten:
Element/Attribut | Kardinalität | Beschreibung | |
---|---|---|---|
MP |
1..1 | Root-Element (Bundle+Composition): Medikationsplan Ultrakurzformat | |
@v |
1..1 | Version der Spezifikation des Medikationsplans Plus, zurzeit fixiert auf "1" | |
@u |
1..1 | Type der Spezifikation des Medikationsplans, zurzeit fixiert auf "MPP" (Medikationsplan Plus) | |
@U |
1..1 | konkrete Instanz-ID des Plans (gleich für alle Seiten des Plans); hier wird eine UUID ohne "-" Trennzeichen und A-F als Buchstaben verwendet | |
@a |
0..1 | Aktuelle Seite, mit 1 startend; nur bei mehrseitigen Plänen zu verwenden | |
@z |
0..1 | Gesamtseitenanzahl; nur bei mehrseitigen Plänen zu verwenden | |
@l |
0..1 | Sprache des Plans im Format ss-CC (nach BCP-47, http://tools.ietf.org/html/bcp47), z. B. "de-DE", "de-CH", "en-US" etc. |
Im folgenden Auszug ist gezeigt, wie der Patient (P) und der Ersteller/Autor (A) und weiteren Informationen (O) und (AI) als Kind-Elemente innerhalb des eben beschriebenen Bundle+Composition-Elements für den Medikationsplan (MP) eingebettet sind.
<MP ...>
<P .../>
<A .../>
<O .../>
<AI .../>
<S>
<M>
<D .../>
<W .../>
</M>
</S>
</MP>
Diese Kind-Elemente werden im Detail in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Patient (P)
Im Ultrakurzformat wird der Patient in einem einzigen Element repräsentiert:
<P g="Michael" f="Mustermann" egk="G996253153" s="M" b="1950-01-22"/>
<P t="Dr." g="Jürgen" z="Graf" v="von und zu" f="Wernersen" b="1940-03-24" egk="A123456789" s="M"/>
Dabei bedeuten:
Element/Attribut | Kardinalität | Beschreibung | |
---|---|---|---|
P |
required | Element (Patient) | |
@t |
0..1 | Titel des Patienten, z. B. "Dr." | |
@g |
1..1 | Vorname(n) des Patienten | |
@z |
0..1 | Namenszusatz des Patienten, z. B. "Gräfin" | |
@v |
0..1 | Vorsatzwort des Patienten, z. B. "von" | |
@f |
1..1 | Familienname(n) des Patienten | |
@egk |
0..1 | eGK-Nummer (optional), Format: A000000000) | |
@s |
optional | Geschlecht des Patienten (M, F, UN). Dieses Feld ist kodiert und kommen aus dem Value Set AdministrativeGender welches auch für die CDA-Fassung verwendet wird. | |
@b |
optional | Geburtsdatum des Patienten, Formate: YYYY-MM-DD, YYYY-MM (wenn Tag nicht bekannt), YYYY (wenn Monat und Tag nicht bekannt) |
Autor/Ersteller/Ausdruckender (A)
Im Ultrakurzformat wird der Autor in einem Element und Kind-Elementen repräsentiert:
<A n="Dr. Fritz Überall"
s="Hauptstraße 55" z="01234" c="Am Ort"
lanr="1656304456"
p="04562-12345" e="f.ueberall@mein-netz.de" t="2016-02-16"/>
<A n="Praxis Dr. Michael Müller"
s="Schloßstr. 22" z="10555" c="Berlin"
p="030-1234567" e="dr.mueller@kbv-net.de" t="2017-07-15T12:59:12"/>
<A n="Sonnen-Apotheke"
s="Musterweg 1" z="01662" c="Meißen"
idf="3379589"
p="03521-1234567" e="sonnen-apotheke@meissen.de" t="2017-07-15T10:11:12"/>
Dabei bedeuten:
Custodian
Die Organisation, die mit der Verwaltung des Dokument betraut ist (custodian) wird im UKF zurzeit nicht repräsentiert.
Abschnitte
Schließlich folgen die vier Abschnitte (Sections, analog zu der CDA- und FHIR-Definition).
Section | LOINC-Code |
---|---|
Klinische Parameter (Körpergewicht, Kreatinin, …) | 55752-0 |
Gesundheitsbelange (schwanger?, Entbindungstermin, stillend?) | 75310-3 |
Allergien und Unverträglichkeiten | 48765-2 |
Aktuelle Medikation | 19009-0 |
Wichtige Angaben / Instruktionen | 69730-0 |
[Tabelle 1] LOINC-Codes der eingesetzten Sections
Im Ultrakurzformat werden die Klinischen Parameter (Section), Gesundheitsbelange in einem einzigen Element (O) zusammengefasst und repräsentiert, da es sich um Beobachtungen (Observation) handelt.
Observation
Im Ultrakurzformat werden die Klinischen Parameter und Gesundheitsbelange (siehe unten) in einem einzigen Element repräsentiert (es sind hier mehrere Beispiele aufgeführt).
<O w="89" h=177 c="1.3" p="1"/>
<O h="180" w="80" edd="2017-08-30"/>
<O w="102">
Dabei sind die Einheiten zu Messwerten weggelassen, die Messwerte MÜSSEN den in der im Folgenden gezeigten Tabelle aufgeführten Einheiten ausgedrückt sein. Darüber hinaus kann für weitere Angaben Freitext benutzt werden.
Parameter | LOINC-Code | Meßwert-Einheit (UCUM) |
---|---|---|
Körpergewicht | 29463-7 | kg |
Körpergröße | 8302-2 | cm |
Kreatinin | 2160-0 | mg/dl |
[Tabelle 2] LOINC-Codes und Einheiten der eingesetzten Observations bei den Klinischen Parametern
Dabei bedeuten:
Es ist zu beachten, dass der Dezimaltrenner der Punkt "." ist und nicht das Komma. |
Allergien und Unverträglichkeiten (AI)
Im Ultrakurzformat werden die Allergien und Unverträglichkeiten mit dem Element AI wiedergegeben. Typisch ist dabei, dass im einfachsten Fall nur ein Freitext die Allergien/Unverträglichkeiten beschreiben. Bei entsprechender Fähigkeit des Systems kann zusätzlich eine Liste jeweils mit dem Agens, Codes, der Kritikalität (Bedrohlichkeit) und der Reaktion wiedergegeben werden.
<AI t="Erdnuss, Erdbeer"/>
<AI t="Erdnuss, Erdbeer">
<s s="Erdbeeren" r="Hautrötung"/>
<s s="Erdnuss" c="H" dc="I120131" r="Schock"/>
</AI>
Dabei bedeuten:
Anmerkungen
- 1: bisher ist hier keine feste Terminologie vorgesehen
- 2: hier ist die Alpha-ID vorgesehen, Value Set Allergien/Unvertäglichkeiten
- 3: hier ist als Terminologie ein Value Set für die Kritikalität vorgesehen
- 4: bisher ist hier keine feste Terminologie vorgesehen
Gesundheitsbelange
Im Ultrakurzformat werden die Gesundheitsbelange (Section) im O-Element (siehe Observation) mitgegeben.
Parameter | LOINC-Code | Mögliche Werte | Repräsentieren im Element "O" |
---|---|---|---|
Schwanger | 11449-6 | laut Value Set Schwangerschafts-Status | @p=1, wenn nicht schwanger wird p weggelassen |
Erwarteter Geburtstermin | 11778-8 | Zeitangabe (Datum) | @edd="..." |
Stillend | 63895-7 | @b=1, wenn nicht stillend wird b weggelassen |
[Tabelle 3] LOINC-Codes und Wertemöglichkeiten der eingesetzten Observations bei den Gesundheitsbelangen
Abschnitt „Aktuelle Medikation“
Der eigentliche Medikationsplan mit allen Angaben wird an einer Section festgemacht. Im Ultrakurzformat werden die Medikationsdaten (Section) in einem Element (M) mit möglichen Kind-Elementen repräsentiert. Medikationsdaten werden dabei in Blöcken zusammengefasst (S), die einen Titel (ggf. auch als Kode) enthalten können
<S c="412">
<M p="2532770" fd="TAB" m="1"/>
<M p="4261973" fd="RET" i="bei Bedarf"/>
</S>
<S t="Fremdmedikation">
<M p="3576232" fd="FTA" m="1"/>
<M p="940890" fd="KMP" d="1"/>
</S>
Dabei bedeuten:
Anmerkungen:
- 1: Für die Codes (@c) sind die Werte im Value Set S_BMP_ZWISCHENUEBERSCHRIFT wiedergegeben
Die Kind-Elemente (MedicationStatement/Freitextangaben) werden im Folgenden im Detail beschrieben.
Medication Statement: Arzneimittel, Wirkstoffe (M)
Die gerade beschriebene Section zur Medikamentenliste fasst schließlich die Details zu den Medikamenten-Einträgen zusammen. Diese enthält eine Referenz auf den Patienten.
Im Ultrakurzformat werden die Medikation (MedicationStatement) in einem einzigen M-Element repräsentiert, welche von einem Block-Element (S, siehe oben) umklammert sind.
Die Dosierung (D) und die Wirkstoffe (W) werden in Kind-Elementen zu M wiedergegeben.
Freitextangaben (X) können ebenfalls eingestreut sein.
Im Folgenden sind mehrere Beispiele aufgeführt.
<M id="1" p="230272" r="Herz/Blutdruck">
<D m="1"/>
</M>
<M id="2" p="5988884" fd="Pflaster" i="alle 3 Tg erneuern auf anderer Hautstelle"/>
<M id="3" c="2016-01-01T12:45:00" p="558736"
i="Wechseln der Injektionsstellen, unmittelbar vor einer Mahlzeit spritzen" r="Diabetes">
<D m="20" v="20" du="p"/>
</M>
<M id="4" p="6322472" c="2017-07-15T10:05:17"
i="vom 27.06.2013, Dr. Ansgard Müller">
<D t="0,5-0-0-0-0,5-0" du="1"/>
</M>
<M id="5" c="2017-07-15T11:02:14"
ms="2017-07-15T15:00:00" me="2017-07-20T15:00:00"
f="SUS"
i="für 5 Tage (1 Messlöffel=5ml)" r="Harnwegsinfekt">
<D t="alle 8 Stunden 1" du="#"/>
<W w="Trimethoprim" s="40" su="mg"/>
<W w="Sulfamethoxazol" s="200" su="mg"/>
</M>
Dabei bedeuten:
Anmerkungen:
- 1 : IFA Codes, siehe auch http://art-decor.org/art-decor/decor-valuesets--pmp-?id=2.16.840.1.113883.2.6.60.4.11.2)
- 2: es kann erwartet werden, dass die Angabe von Wirkstoffen in der nahen Zukunft aus über europäischen Substanz-Indetifikatoren, z. B. IDMP angegeben werden können.
Zu beachten ist, dass die im Folgenden beschriebenen Angaben zum Medikament hier bereits enthalten sind.
Für die Dosierangaben in den Attributen @m, @d, @v und @h sind folgende Angabemuster und -werte zulässig:
dddd | mit d als Ziffer 1-9, bis zu vier Ziffern |
d,dd | mit d als Ziffer 0-9, max. zwei Nachkommastellen |
1/2 | für ein Halb |
2/3 | für zwei Drittel |
1/3 | für ein Drittel |
1/4 | für ein Viertel |
1/8 | für ein Achtel |
Freitextangaben (X)
Freitextangaben, z.B. längere Anweisungen, bei Rezepten etc, werden im X-Element wiedergegeben. Der Text selbst ist @t-Attribut untergebracht. Im Folgenden sind mehrere Beispiele aufgeführt.
<X id="10" c="2017-07-15T14:02:14"
t="Anordnung zur regelmäßigen Gewichtsbestimmung~Außerdem BMI und RR u. P"/>
<X id="3 c="2017-07-15T11:02:14"
t="Analekzemsalbe Milch, Thesit 2.5 HC 0.25 Milch Cordes ad 50.0"/>
Dabei bedeuten:
Medication
Die Angaben zum Medikament beginnen typischerweise mit einem oder mehreren Codes für das Medikament.
Codierte Informationen zum Medikament (Medikamentencode) sind zum Beispiel als PZN (System-Identifier: http://www.ifaffm.de/pzn) oder als WHO-ATC-Code (System-Identifier: http://www.whocc.no/atc) anzugeben. Im Prinzip sind hier auch andere Medikamentencodes einsetzbar.
Die Angaben zum Medikament sind bereits unter Medication Statement (M-Element) beschriebenen.
Medication Statement: Rezepturen (R)
Für den Fall, dass das Medikament in der Liste kein Fertigarzneimittel ist, sondern beispielsweise eine Rezeptur, kann dies mit einem etwas verkürzten Medication Statement übermittelt werden.
Die Angaben zu einer Rezeptur sind bereits unter Medication Statement (M-Element) beschriebenen. Statt dem Element M wird aber das Element R verwendet.
<R id="8" t="Pflegecreme (Basiscreme DAC, Nachtkerzenöl 10%) -- täglich auf die betroffenen Stellen --" c="2017-07-15T10:05:17"/>
Dabei bedeuten:
Element/Attribut | Kardinalität | Beschreibung |
---|---|---|
R |
0..* | Rezeptur-Eintrag, Element (MedicationStatement) |
@... |
mögliche Attribute und Regeln sind die des Elements M |
Abschnitt "Wichtige Angaben / Instruktionen" (X)
Schließlich können als letzte Section „Wichtige Angaben“ und „Instruktionen“ an den Patienten gegeben werden.
Im Ultrakurzformat werden die Wichtige Angaben / Instruktionen (Section) in einem Block-Element (S) mit Kode 422 (im Attribut @c) und einem X-Kindelement repräsentiert:
<S c="422">
<X>Ganz wichtig: Impftermin am 15. März nicht vergessen!!!</X>
</S>
Die Elemente sind oben beschrieben.
Übersicht über den Aufbau des Ultrakurzformat Patientenorientierter Medikationsplan PLUS Referenz (UKF-REF)
Das zweite Ultrakurzformat referenziert lediglich einen Medikationsplan (auf einem Server), anstatt ihn inhaltlich weiterzugeben. Das UKF-REF beinhaltet dabei nur einen "Link" (Referenz Ressourcen-Speicherort) auf den Plan und eine Andeutung des zugehörigen Patienten.
<MPR v="1" u="MPP" U="800932EEB79D4F389CEA34427B54193D"
url="https://mein.medikationsplan-plus.de/800932ee-b79d-4f38-9cea-34427b54193d">
<P t="Prof. Dr. med." g="Ivan" z="Freiherr" v="von und zu" f="Ivanov"
s="M" egk="F994842101" b="1958-02-13"/>
</MPR>
Derartige Instanzen sind natürlich auch wesentlich kleiner, als wenn der QR-Code beispielsweise alle Daten des Medikationsplans weitergeben muss. Das oben gezeigte Beispiel würde in einem üblichen QR-Code so wie gezeigt aussehen. Das Lesen ist auch mit weniger guten Scannern möglich. Die Software würde den Server entsprechend anrufen um die Medikationsdaten zu erhalten. Bitte beachten Sie, dass dann die Daten auf dem Server auch nicht im Ultrakurzformat gespeichert werden müssten, sondern direkt in einer vollständigen FHIR-Fassung. Diese wäre im Übrigen identisch zu den zu einer mobilen App transportierten Inhalten.
Hinweise zu XML-Instanzen
Folgende Hinweise zur Erstellung von XML-Dokumentinstanzen von Medikationsplänen nach dieser Spezifikation sind zu beachten:
- Als Zeichensatz ist für Medikationspläne nach dieser Spezifikation ausschließlich der Zeichensatz ISO/IEC 8859-1 (siehe auch [2]) inklusive aller Inhalte vorgeschrieben.
- Es dürfen demnach keine nicht-spezifizierten Zeichen nach ISO/IEC 8859-1 (z. B. newline, tab) enthalten sein
- Es wird kein XML-Prolog angegeben.
- Demzufolge fehlen auch Encoding- und Versions-Deklarationen; beim Parsen ist anzunehmen, dass den XML-Instanzen
<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1"?>
voransteht, beim Serialisieren muss der XML-Prolog weggelassen werden. - Es werden keine Namespaces im XML-Rootelement angegeben
- Es werden keine Schemahinweise oder sonstige Attribute im XML-Rootelement angegeben
- Es ist zu beachten, dass das Mikrozeichen µ im UTF-8 Encoding zweimal vorkommt und in das einzige Zeichen nach ISO/IEC 8859-1 umgewandelt wird
- Nicht druckbare Zeichen sollen als "?" dargestellt werden.
Vollständige XML-Beispiele
Nachfolgend vollständige Beispiele zum UKF-PMPP, das allerdings aus Darstellungs- und Lesbarkeitsgründen umgebrochen ist. Bitte beachten, dass im ISO/IEC 8859-1 Zeichensatz gar keine Zeilenumbrüche (Newline, Linefeed) etc. vorkommen.
Prof. Dr. med. Ivan Freiherr von und zu Ivanov
<MP v="1" u="MPP" U="CA620D79D334428CBA6203181EAA1378" l="de-DE">
<P t="Prof. Dr. med." g="Ivan" z="Freiherr" v="von und zu" f="Ivanov"
s="M" egk="F994842101" b="1958-02-13"/>
<A n="Sonnen-Apotheke" idf="3379589" s="Musterweg 1" z="01662" c="Meißen"
p="03521-1234567" e="sonnen-apotheke@meissen.de" t="2017-07-15T10:11:12"/>
<O w="102" h="175"/>
<AI t="Penicillin">
<s s="Penicillin" sc="J01C" dc="I12829" c="H" r="Ausschlag"/>
</AI>
<S>
<M id="1" p="5701380" r="Schilddrüse" c="2017-07-15T10:05:17">
<D m="1" du="1"/>
</M>
<M id="2" p="1016440" r="Bluthochdruck" c="2017-07-15T10:05:17">
<D m="1" du="1"/>
</M>
<M id="3" p="602905" r="Magenbeschwerden" c="2017-07-15T10:05:17">
<D m="1" du="1"/>
</M>
<M id="4" p="3436979"
i="bei Bedarf (Pollenflug) morgens und abends je 1 Sprühstoß pro Nasenloch"
r="Heuschnupfen" c="2017-07-15T10:05:17">
<D m="1" v="1" du="o"/>
</M>
</S>
<S c="418">
<M id="5" p="2246627" i="bei Bedarf 1 Tablette, bevorzugt abends"
r="Heuschnupfen" c="2017-07-15T10:05:17">
<D t="siehe Hinweistext" du="1"/>
</M>
<M id="6" p="3436979"
i="bei Bedarf (Pollenflug) morgens und abends je 1 Sprühstoß pro Nasenloch"
r="Heuschnupfen" c="2017-07-15T10:05:17">
<D m="1" v="1" du="o"/>
</M>
<M id="7" p="4512286"
i="Behandl. fortsetzen; mind. 2x/Woche auf erkrankten Nagel auftragen"
r="Nagelpilz" c="2017-07-15T10:05:17">
<D t="siehe Hinweistext"/>
</M>
<R id="8"
t="Pflegecreme (Basiscreme DAC, Nachtkerzenöl 10%) -- täglich auf die betroffenen Stellen --"
c="2017-07-15T10:05:17"/>
</S>
</MP>
Sandra Sandfrau
<MP v="1" u="MPP" U="56DEC1A02F9340A1BA73704ABEF8B704" l="de-DE">
<P g="Sandra" f="Sandfrau" egk="N454842101" b="1984-10-19"/>
<A n="Praxis Dr. Michael Wüster"
s="Hauptstr. 8" z="10555" c="Berlin"
p="030-1234568" e="dr.wuetser@kbv-net.de" t="2017-07-15T12:59:12"/>
<O w="80" h="171" p="1" c="1.3"/>
<AI t="Penicillin">
<s s="Penicillin" sc="J01C" dc="I12829" c="H" r="Ausschlag"/>
</AI>
<S c="411">
<M id="1" p="55509" c="2017-07-15T11:02:14"
me="2017-07-31T00:00:00" i="kompletter Sprühstoß" r="Heuschnupfen">
<D m="1" d="1" v="1" du="5"/>
</M>
</S>
<S t="Bitte beachten">
<X id="10" t="Bitte melden Sie sich sobald die Beschwerden nach 2 Wochen nicht nachlassen."
c="2017-07-15T11:02:14"/>
</S>
</MP>
- ↑ Addendum zum Implementierungsleitfaden Patientenbezogener Medikationsplan: Ultrakurzformat für kapazitätslimitierte Datenträger (UKFPMP) http://wiki.hl7.de/index.php?title=IG:Ultrakurzformat_Patientenbezogener_Medikationsplan
- ↑ Zeichensatz ISO/IEC 8859-1 https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_8859-1
Referenzfehler: Es sind <ref>
-Tags für die Gruppe „Abbildung“ vorhanden, jedoch wurde kein dazugehöriges <references group="Abbildung" />
-Tag gefunden oder ein schließendes </ref>
fehlt.
Referenzfehler: Es sind <ref>
-Tags für die Gruppe „Tabelle“ vorhanden, jedoch wurde kein dazugehöriges <references group="Tabelle" />
-Tag gefunden oder ein schließendes </ref>
fehlt.