Interoperabilitätsforum / TC-Arbeit 4. und 5. September 2023

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Agenda
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Anmeldung

Anmeldung erforderlich

Veranstaltungsort und -zeiten

Veranstaltungsort: DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Am DIN-Platz, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin (kein hybrides Treffen)

Die Teilnehmer sorgen selbst für eine Unterkunft vor Ort.

Das Interoperabilitätsforum findet am 4. und 5. September 2023 statt

  • am ersten Tag ab 11:00 Uhr bis ca. 16 Uhr, mit Pause ca. 12:30-13:00
  • am zweiten Tag ab 9 Uhr bis ca. 14 Uhr

Das Interoperabilitätsforum diskutiert und bearbeitet Themen zur Standardisierung der Technischen Komitees von HL7 Deutschland, IHE Deutschland und anderer Standardisierungsaktivitäten im Gesundheitswesen.

Agenda

  • Begrüßung und Vorstellungsrunde
  • Neues aus den TCs (Mareike):
    • TC FHIR: Best Practices und IG Template
    • TC Terminologien: Übersetzungen
  • Heimdialyse
  • MIOs
    • mio42 GmbH: Vortrag (mio42, Montag 13:00 - 13:30 Uhr)
    • Erfahrungsbericht assistierte MIOs
  • gematik, ina und Interop-Council
    • Ergebnisse Pflege Journey (Mareike)
    • Nächste öffentliche Sitzung des Interop-Councils am 12.09.2023
  • DIN
    • Vorstellung DIN
    • DIN zur Identifikation von Arzneimitteln
  • Aktuelle Gesetzgebung
  • Terminologien
    • ICNP (Peter Tackenberg -> leider erkrankt)

HL7 Magazin

  • magazin.hl7.de
  • Deutschsprachiges Magazin
  • Neuer Beitrag: Text in FHIR-Ressourcen
  • Aufruf zu Beiträgen

Hinweise

Teilnahme: An den Sitzungen können alle Interessierten teilnehmen, egal ob Mitglied bei HL7, IHE oder einer der kooperierenden Organisationen oder nicht!

Zeiten: 4. und 5. September 2023

  • am ersten Tag ab 11:00 Uhr bis ca. 16 Uhr, mit Pause ca. 12:30-13:30
  • am zweiten Tag ab 9 Uhr bis ca. 14 Uhr, mit Pause ca. 12:00-13:00

Ankündigungen von Veranstaltungen

Interoperabilitätsforum 2023

  • 7. und 8. Dezember, Online-Meeting
  • Treffen des Interoperabilitätsforums werden in Zukunft 2x pro Jahr online und 2x pro Jahr als persönliches Treffen durchgeführt.
  • Die Termin im weiteren Verlauf des Jahres sind virtuell oder finden in Köln oder Berlin statt. Näheres wird rechtzeitig bekanntgegeben.

68. GMDS Jahrestagung Heilbronn vom 17. - 21. September 2023

8. DIT Deutscher Interoperabilitätstag vom 17. – 19. Oktober 2023

  • Auch in diesem Jahr ist der Deutsche Interoperabilitätstag (DIT) in Berlin 17. – 19. Oktober 2023
  • In diesem Zeitraum ist auch eine HL7/IHE Jahrestagung am 19. Oktober vorgesehen.
  • Nähere bei https://interop-tag.de

Interop-Kalender

Protokoll

Teilnehmer

  • Mathias Aschhoff, RZV GmbH
  • Björn Bäcker, SVA GmbH
  • Kim Becker, Siemens Healthineers
  • Kerstin Bieler, MIO 42 GmbH
  • Noemi Deppenwiese, UK Erlangen
  • Daniel Flemming, atacama blooms GmbH & Co. KG
  • Stoyan Halkaliev, NurseIT Institute GmbH
  • Michael Kallfelz, MIO 42 GmbH
  • Nadia Lavrukhina, WaveAccess
  • Julius Libramm, Helios IT Service GmbH
  • Heike Moser, DIN e.V.
  • Mareike Przysucha, HS Osnabrück
  • Naveen Moses Rajkumar, Carl-Thiem Klinikum
  • Maximilian Reith, MIO 42 GmbH
  • Max Schoeppe, Black Tusk

Neues aus den TCs (Mareike)

TC FHIR

Simone Heckmann hat eine Empfehlung auf Grundlage von Best Practices erarbeitet, mit dem Ziel, Nutzern Informationen an die Hand zu geben, wie FHIR-Profile bestmöglich konfiguriert werden können. Die Empfehlung ist aktuell online über folgenden Link einsehbar: https://simplifier.net/guide/best-practice-bei-der-implementierung-und-spezifizierung-mit-hl7?version=current. Das Dokument darf gerne dokumentiert werden sowie Vorschläge für weitere relevante Informationen eingebracht werden. Der aktuelle Stand stellt eine Diskussionsgrundlage dar, die von allen Interessierten weiterentwickelt werden soll. Ob nach Fertigstellung des Dokuments ein komplettes Ballot Verfahren durchlaufen wird, ist noch unklar. Evtl. ist auch ein Ballot für Comments ausreichend. Das Dokument stellt eine Empfehlung dar und wird nicht verpflichtend. Bereits bestehende Profile und Leitfäden sind hiervon nicht betroffen und auch andere beispielsweise gesetzliche Vorgaben können abweichend erarbeitet werden. Grundsätzlich ist es jedoch sinnvoll, sich an den Rahmen zu halten. Aus der Runde gibt es die Anmerkung, dass im Vergleich zur MII beispielsweise im Rahmen der Versionierung und Benennung von Artefakten differenziert umgegangen wird. Das MII-Dokument wurde mit der KBV abgestimmt und vor kurzem verabschiedet. Der Hintergrund, wieso Teile unterschiedlich sind, sollte deutlich gemacht werden oder geprüft werden, ob man sich an MII-Dokument orientiert kann, um Synergien zu nutzen. Mareike Przysucha nimmt den Punkt mit und bespricht diesen mit Simone Heckmann.

Darüber hinaus wurde eine Template für IGs in Simplifier erarbeitet (https://simplifier.net/guide/ig-template?version=current) und dazu ein Implementierungsleitfaden (https://simplifier.net/guide/hinweise-zum-ig-template?version=current) erstellt. Das Template kann innerhalb von Simplifier genutzt werden und ist den Implementierungsleitfäden des IG Publishers nachempfunden. Offen ist noch die Frage, wie die Template-Dateien sinnvoll bereitgestellt werden können.

TC Terminologien

Beim letzten Ballot zu Übersetzungen von HL7 Codesystemen, gespendet von mio42, wurden Kommentare von Heidelberg, Osnabrück sowie einige anonyme Kommentare eingereicht. Aktuell werden die Kommentare begutachtet und besprochen. Die letzte Bearbeitung findet voraussichtlich Donnerstag, den 07.09.2023 statt. In der Runde wurde der Umgang mit anonymen Kommentaren besprochen. Anonyme Kommentare kommen nicht häufig vor und sind nur über bereitgestellte Sheets möglich. Über Jira ist es nicht möglich, anonyme Kommentare einzureichen. Sofern die Kommentare sinnvoll und verständlich sind, sollen diese in die Bearbeitung einfließen. Wenn Kommentar nicht sinnvoll oder verständlich, fliegt dieser raus. An dieser Stelle kann Kommentar nicht über Dialog mit einreichender Person aufgelöst werden.

Heimdialyse

Björn Bäcker berichtet über eine aktuelle Problemstellung im Rahmen der Heimdialyse. Hier wird viel papierbasiert dokumentiert, das sich ändern soll. Jedoch besteht die Herausforderung der Datenübertragung in das Primärsystem. AWST wurde analysiert und es fehlten einige Punkte bei einigen Profilen, sodass diese nicht nutzbar ist für diesen Use-Case. Es wird in der Runde diskutiert, ob es Alternativen wie beispielsweise die MIOs gibt. AWST ist der falsche Ansatz, da für PVS-Wechsel gedacht. Spezialfälle wie Dialyse aktuell nicht abgedeckt. Besser wäre es, die Bausteine der DE FHIR-Basisprofile zu nutzen, da diese als Baukasten verwendet werden können. Es gibt viele Anforderungen vom Primärsystem. KBV-Basisprofile könnten auch verwendet werden, da diese relativ flexibel sind – abgesehen von den Pflichtangaben wie Bsp. KVNR. Grundsätzlich kommt es auf den Anwendungsfall an. Aktuell gemischt – auf der einen Seite für Abrechnungszweck und dann aber auch Elemente der Dokumentation, Observationen müssen beispielsweise dokumentiert werden. Somit geht die Relevanz über die Abrechnung hinaus. Der Patient wird per Fernwartung von einer Einrichtung betreut. Das Gerät des Patienten übermittelt die Daten an das Primärsystem. Der Anbieter kann dann, wenn Leistung erbracht wurde, diese abrechen. Die Abrechnungsstruktur gibt es schon, benötigt wird der Leistungsnachweis der Einrichtung. Eindruck: Es geht weniger um die Dokumentation, eher darum, die Leistung einer Abrechnung nachzuweisen – vermutlich kein MIO. Evtl. ist das DiGA Toolkit richtig für die Verwendung. Die KBV-Basisprofile werden für den Use-Case geprüft, sollte hier etwas fehlen, dann auf KBV zugehen – diese bespricht dies dann auch im TC FHIR. Kommentare zu den Basis Profilen können immer eingegeben werden. Zusätzlich könnte ein Antrag bei der Koordinierungsstelle eingereicht werden, dass hier Interoperabilitätslösungen fehlen.

MIO 42

Leider sind die MIOs noch nicht in der Fläche angekommen. Die MIO 42 verbessert Prozesse ständig und möchte zukünftig durchstarten und die MIOs in die Fläche bringen. Gut ist, dass es in der aktuellen Gesetzgebung weniger festgelegte Zeitpunkte für Fertigstellungen gibt. Hieraus kann die Chance entstehen, Rahmenbedingungen anzupassen und Prozesse mitzudenken. Nur so können die MIOs in der Versorgung ankommen. Auch war die Industrie bisher nicht zur Umsetzung verpflichtet. Die neue Gesetzgebung könnte es schaffen, die ePA sowie die MIOs in die Fläche zu bringen.

Medikation

Bis 2025 sollen 80% der ePA-Nutzer, die ein Medikament nutzen, einen Medikationsplan erhalten. Der alte Medikationsplan wird beibehalten, zusätzlich gibt es eine Medikationsübersicht – welche im Primärsystem dargestellt wird. Neu hinzu kommt die Dispensier- und Rezeptübersicht. Diese Daten werden strukturiert in der ePA gespeichert. Diese Daten können auch abgerufen werden, wenn Patient keinen Medikationsplan besitzt. Auch kann ein eMedikationsplan erzeugt werden, Grundlage hierfür kann ebenfalls der Standardmedikationsplan mit Barcode sein. AMTS relevanten Informationen, die auch im aktuellen Medikationsplan enthalten sind, werden angezeigt. Aktuell wird noch darüber gesprochen, welche Parameter wirklich relevant sind. Momentan gibt es in den Ausarbeitungen noch die Möglichkeit des Freitextes. Ziel ist es, diese Möglichkeiten abzuschaffen. Da der Zeitplan eng ist, ist es unklar, ob dieses Ziel im ersten Schritt erfüllt werden kann. Wiederverwendbare Teile von bereits vorhanden Spezifikationen wie beispielsweise ISiK sollen verwendet werden. Eine Herausforderung stellt hier das Zusammenbringen der bereits vorhandenen Profile sowie Prozesse dar, so stammt ISiK aus der stationären und das UKF aus der ambulanten Versorgung. Im ambulanten Bereich wird viel mit der PZN gearbeitet, im stationären Bereich nicht. Es muss gelöst werden, womit alle Systeme umgehen können. Hier gibt es Gespräche mit BMG und Bfarm. Es sollte einen standardisierten Katalog geben. OTC-Medikation soll ebenfalls integriert werden und ins eRezept einbezogen werden, ebenso BTM. Aktuell ist jedoch die Zuständigkeit nicht geklärt, da OTC und BTM in die Zuständigkeit des BfArM fallen.

Laborbefund

Hiermit fängt MIO 42 an. Soll sowohl ambulant als auch stationär gültig sein. Labordaten aus Krankenhaus sollen vom Nachversorger durch die ePA sichtbar sein. Es gab bereits eine Phase der Kommentierung Ende 2022 – hier wurden einige Themen mitgenommen, die betrachtet werden. Nächste Schritte: Perspektiven der Empfänger und Industrie einholen. Aktueller Fokus auf Spezialthemen wie Kumulativbefund und Umhang mit LOINC Codierungsgranularität. Innerhalb der EU wird auch am Labor gearbeitet. Hier findet ein Austausch statt, jedoch gibt es auf EU-Ebene einen anderen Zeitplan. Ebenfalls wird auch Demis beachtet.

Patient Summary

Überblick über alle für dem Notfall relevanten Informationen zu einem Patienten. Inhaltlich Notfalldatensatz. Der Notfalldatensatz ist nicht zum Fliegen gekommen, da die Hürden sehr groß sind. Version 1.0.0 wurde 2022 festgelegt. Aktuell findet eine Harmonisierung mit dem Medikationsplan statt. Die aktuelle MIO-Spezifikation von 2022 soll perspektivisch nicht in die ePA sondern neu gedacht werden. IPS soll ebenfalls in die Fragestellung eingebunden werden.

KH-Entlassbrief

Im Rahmenvertrag des Entlassmanagements geregelt. MIO 42 setzt dies aktuell um. Es gab im Winter 2022 eine Kommentierung. Der nächste Stand ist fertig, jedoch wird noch gewartet, bis Medikationsplan-Thematik auch geklärt ist, sollten hier noch Änderungen kommen. Damit die Änderungen direkt nachgezogen werden können. Also vermutlich erst 2025. Auch CDA-Arzt sowie Entlassbrief wurden betrachtet.

MIO-Viewer

MIO 42 möchte für jedes MIO, dass sie entwickeln, eine Visualisierung erstellen, wie dieses in einem Primärsystem aussehen könnte. So können die Endanwender besser abgeholt werden. MIO Viewer 2.0 – Erarbeitung in Kooperation zu MIO-Anzeigemöglichkeiten mit dem bvitg. Integrierbar in Primärsystemen als Anzeigemodul, falls keine native Implementierung der MIO-Anzeige vorhanden.

Assistierte MIOS (Mareike)

Mareike berichtet von ersten Erfahrungen bei der Erstellung von assistierten MIOs am Beispiel des MIOs Überleitungsbogen Chronische Wunde und orientiert sich dabei am Prozess, der auf der Internetseite https://mio.kbv.de/pages/viewpage.action?pageId=66945093 dargestellt ist.

Kennlernphase

Da man sich schon durch das PIO Überleitungsbogen kannte, fiel die Kennlernphase kurz aus. Für das MIO wurde ein Dossier erstellt und eingereicht, außerdem wurden Fähigkeiten der Gruppe dargestellt.

Initiierungsphase

Der Arbeitsplan wurde schon im Vorfeld erstellt und wurde von Seiten der mio42 gutgeheißen. Die Recherchedokumente wurden im Confluence der KBV / mio42 erstellt und veröffentlicht.

Erstellungsphase

Ein Beirat wurde eingerichtet und insgesamt haben 7 inhaltliche Sitzungen stattgefunden. Das Informationsmodell wurde in ART DECOR modelliert und wird nun mit HL7 FHIR unter Nutzung von ICD10, SNOMED CT und LOINC technisch spezifiziert. Durch interne Abläufe bei allen Beteiligten und die Präsentation des Informationsmodells bei der Working Class von KBV und mio42 dauert dies jedoch länger als ursprünglich geplant.

Kommentierung und Benehmensherstellungsphase, Festlegung und Veröffentlichung, Support und Umsetzungbegleitung

Die Kommentierung und Benehmensherstellung wird wie bei MIOs üblich über die Kommentierungsplattform der KBV durchgeführt und hoffentlich bald gestartet. Anschließend legt der Vorstand der KBV die Spezifikation fest und veröffentlicht diese. Für den Support und die Umsetzungsbegleitung werden die Formate der mio42 genutzt.

Fazit

Die Erstellung eines assistierten MIOs ist zeitintensiv und aufwändig, vor Allem, wenn man es zum ersten Mal macht. Jedoch ist das Team von mio42 offen für Anregungen und Verbesserungsvorschläge und hat alle Probleme und Fragen zufriedenstellend bearbeitet.

DIN

Heike Moser gibt Einblicke in die Arbeitsweise des DIN. Eine internationale hat immer Vorrang gegenüber nationaler Norm. EN ISO Norm müssen übernommen werden und an nationale Gegebenheiten angepasst werden – hieraus entsteht dann eine DIN EN ISO Norm. Grundsätzlich kann jeder in den Normenausschüssen mitarbeiten. Es gibt einen Kostenbeitrag für Industriepartner. Hochschulen und Behörden zahlen nichts.

Es gibt die Idee, zukünftig auf interessante Kommentierungen für Normen, die für die Teilnehmer des Interoperabilitätsforums relevant sind, aufmerksam zu machen. Spannend wären beispielsweise die Normen für Interoperabilität und Terminologien sowie Teile von KI.


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