Vokabular-Einbindung

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Einbindung von Kodes, Value Sets und Kodesystemen

Für eine HL7-konforme Implementierung müssen die Elemente, die kodierte Einträge transportieren sollen, fest mit einem Value Set verbunden sein, das alle gültigen Werte umfasst, die in diesem Element transportiert werden können. Eine solche Assoziation wird als vocabulary binding bezeichnet.

Dabei werden zwei Strategieansätze unterschieden um ein Value Set an ein Attribut oder einen Datentyp zu binden:

  • Design-time binding: Bei dieser Form wird ein Attribut mit einem kodierten Datentyp direkt mit einem zum Zeitpunkt der Entwicklung der concept domain bestehenden Value Set verbunden. Die concept domain des übergeordneten Modells reglementiert somit die Semantik des Bindings. Das bedeutet, dass aus der concept domain abgeleitete Modelle das Binding in konsistenter Weise übernehmen müssen oder nur in angemessener Weise einschränken können.
  • Runtime binding: Dieses Binding bietet sich während der Entwicklungszeit für Fälle an, in denen das spezifische und endgültige Value Set noch unbekannt ist. Hier wird ein Attribut oder Datentyp zunächst an eine Sammlung von Werten gebunden, die aus der concept domain stammen. Während einer späteren Implementierung wird diese Ansammlung durch ein spezifisches Value Set (zum Beispiel eines Terminologieservers) ersetzt. Dafür nutzt der Terminologieserver die concept domain und ihr "Thema" als Schlüssel, um das Value Set der concept domain zuzuordnen. Da die mit der Instanz verbundene Nutzung somit innerhalb der Instanz identifiziert wird, ist es für einen Empfänger, der die Spezifikation (und damit die concept domain) kennt, möglich das dazugehörende Value Set später zu ermitteln.

Die Flexibilität des Value Set Binding bezieht sich auf die Versionsnutzung des jeweiligen Value Sets. Sie kann entweder statisch oder dynamisch erfolgen.

  • Bei einem statischen binding (static binding) werden die zugelassenen Werte innerhalb des angebundenen Value Sets nicht automatisch aktualisiert, sobald eine neue Version dieses Value Sets vorliegt. Somit bezieht sich das binding auf eine ganz bestimmte Version des Value Sets zu einem bestimmten Zeitpunkt.
  • Bei einem dynamischen binding (dynamic binding) besteht die Verbindung immer zur aktuellen Version des Value Sets unabhängig von einem bestimmten Zeitpunkt, so dass zukünftige Änderungen automatisch übernommen werden.