Wechselschnittstelle
Foemig (Diskussion | Beiträge) |
Foemig (Diskussion | Beiträge) |
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*Dr. Marc Kämmerer, Visus GmbH, Bochum | *Dr. Marc Kämmerer, Visus GmbH, Bochum | ||
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+ | Disclaimer | ||
+ | *Der Inhalt dieses Dokumentes ist öffentlich. Zu beachten ist, dass Teile dieses Dokuments auf der Normative Edition 2005 von HL7 Version 3 bzw. auf HL7 FHIR(R) beruhen, für die © HL7 International gilt. | ||
+ | *Andere Teile des Dokumentes verweisen auf xBDT, für das © AGData GmbH gilt. | ||
+ | *Obwohl diese Publikation mit größter Sorgfalt erstellt wurde, kann HL7 Deutschland keinerlei Haftung für direkten oder indirekten Schaden übernehmen, die durch den Inhalt dieser Spezifikation entstehen könnten. | ||
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==Copyright-Hinweis, Nutzungshinweise== | ==Copyright-Hinweis, Nutzungshinweise== | ||
{{BeginGreenBox|Nachnutzungs- bzw. Veröffentlichungsansprüche}} | {{BeginGreenBox|Nachnutzungs- bzw. Veröffentlichungsansprüche}} | ||
− | Für alle veröffentlichten Dateien mit einem CDA-Bezug gilt ferner: | + | Für alle veröffentlichten Dateien mit einem HL7 CDA- bzw. HL7 FHIR-Bezug gilt ferner: |
Alle abgestimmten und veröffentlichten '''Spezifikationen wie Implementierungsleitfäden, Stylesheets und Beispieldateien '''sind frei verfügbar und unterliegen keinerlei Einschränkungen, da die Autoren auf alle Rechte, die sich aus der Urheberschaft der Dokumente ableiten lassen, verzichten. | Alle abgestimmten und veröffentlichten '''Spezifikationen wie Implementierungsleitfäden, Stylesheets und Beispieldateien '''sind frei verfügbar und unterliegen keinerlei Einschränkungen, da die Autoren auf alle Rechte, die sich aus der Urheberschaft der Dokumente ableiten lassen, verzichten. | ||
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Näheres unter http://www.hl7.de, http://www.hl7.org und http://www.ihe.net. | Näheres unter http://www.hl7.de, http://www.hl7.org und http://www.ihe.net. | ||
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+ | Für xBDT ist eine Lizenz erforderlich. | ||
{{EndGreenBox}} | {{EndGreenBox}} | ||
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Ein anderer Use Case ist die Beantwortung von Auskunftsersuchen, mit dem nach den lokal gespeicherten Daten gefragt wird. Hier sind ebenfalls alle Daten bereitzustellen, die zu einem Patienten gehören. | Ein anderer Use Case ist die Beantwortung von Auskunftsersuchen, mit dem nach den lokal gespeicherten Daten gefragt wird. Hier sind ebenfalls alle Daten bereitzustellen, die zu einem Patienten gehören. | ||
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+ | =Lösungsansatz= | ||
+ | Der hier vorgestellte Ansatz bietet die Möglichkeit einer Skalierung in mehrere Dimensionen, so dass klein angefangen, später aber mit zusätzlichen Details ergänzt werden kann. | ||
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+ | [[datei:IHEwss_Skalierung.JPG|600px]] | ||
=Grobstruktur der Dateien für IHE ITI XDM= | =Grobstruktur der Dateien für IHE ITI XDM= | ||
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=Inhalte= | =Inhalte= | ||
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+ | Dieser Abschnitt kann als nationale Extension zu XDM aufgefasst werden! | ||
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Als Dateien können alle Dateien verwendet werden, die aufgrund anderer Use Cases schon erstellt und kommuniziert werden. Darüber hinaus werden strukturierte Inhalte verlangt, die in Form von CDA-basierten Dokumenten und FHIR-Resourcen bereitgestellt werden. | Als Dateien können alle Dateien verwendet werden, die aufgrund anderer Use Cases schon erstellt und kommuniziert werden. Darüber hinaus werden strukturierte Inhalte verlangt, die in Form von CDA-basierten Dokumenten und FHIR-Resourcen bereitgestellt werden. | ||
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*... | *... | ||
− | == | + | ==xBDT== |
Für den ambulanten Bereich hat der bvitg der KBV die Nutzung von xBDT vorgeschlagen. Daher können die entsprechenden Satzarten ebenfalls genutzt werden. | Für den ambulanten Bereich hat der bvitg der KBV die Nutzung von xBDT vorgeschlagen. Daher können die entsprechenden Satzarten ebenfalls genutzt werden. | ||
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! Satzart !! Inhalt !! Optionalität !! Beispiel | ! Satzart !! Inhalt !! Optionalität !! Beispiel | ||
|- | |- | ||
− | | ... || | + | ! !!2.Stammdaten |
+ | |- | ||
+ | | 0080 || „adrs“ Adressenstamm | ||
+ | |- | ||
+ | | 0081 || „diag“ Diagnosenliste | ||
+ | |- | ||
+ | | 0082 || „tbau“ Textbausteine | ||
+ | |- | ||
+ | | 0084 || „medi“ Medikamente (selbst angelegte und Rezepturen) | ||
+ | |- | ||
+ | | 0083 || „lket“ Leistungsketten | ||
+ | |- | ||
+ | | 0085 || „term“ Terminkalender | ||
+ | |- | ||
+ | ! !!3.Standard-BDT | ||
+ | |- | ||
+ | | 0010 ||| Praxisdaten | ||
+ | |- | ||
+ | | „besa“ || Praxisdaten nach VÄndG | ||
+ | |- | ||
+ | | 0020 || Datenträger-Header | ||
+ | |- | ||
+ | | 0021 || Datenträger-Abschluss | ||
+ | |- | ||
+ | | 0022 || Datenpaket-Header | ||
+ | |- | ||
+ | | 0023 || Datenpaket-Abschluss | ||
+ | |- | ||
+ | ! !!4. Kassen-Scheine | ||
+ | |- | ||
+ | | 0101 | ||
+ | |- | ||
+ | | 0102 | ||
+ | |- | ||
+ | | 0103 | ||
+ | |- | ||
+ | | 0104 | ||
+ | |- | ||
+ | ! !!5. IV/HzV-Scheine | ||
+ | |- | ||
+ | | 0111 | ||
+ | |- | ||
+ | | 0112 | ||
+ | |- | ||
+ | | 0113 | ||
+ | |- | ||
+ | | 0114 | ||
+ | |- | ||
+ | ! !!6.Privat-Abrechnung und 0191 BG-Abrechnung | ||
+ | |- | ||
+ | | 0190 || Privatfall | ||
+ | |- | ||
+ | | 0191 || BG-Fall/Unfall | ||
+ | |- | ||
+ | ! !!7. Patientenstamm | ||
+ | |- | ||
+ | | 6100 || | ||
+ | |- | ||
+ | ! !! 8.Behandlungsdaten | ||
+ | |- | ||
+ | | 6200 || | ||
|} | |} | ||
{{FAQBox| | {{FAQBox| | ||
− | Zu besseren Integration sollte hier aber überlegt werden, ob nicht zugunsten internationaler Standards nicht besser auf FHIR Resourcen gewechselt wird. | + | Zu besseren Integration sollte hier aber überlegt werden, ob nicht zugunsten internationaler Standards nicht besser auf FHIR Resourcen gewechselt wird. Dafür gibt es schon eine Reihe von Extensions zur Abbildung von KBV-Vorgaben. |
}} | }} | ||
− | = | + | =Sonstiges= |
− | ==Einzelsignatur== | + | ==Signatur== |
+ | |||
+ | ===Einzelsignatur=== | ||
Individuell für einzelne Dateien. | Individuell für einzelne Dateien. | ||
− | ==Stapelsignatur== | + | ===Stapelsignatur=== |
Im Falle von Stapelsignaturen kann am besten von den Metadatendateien Gebrauch gemacht werden. Dafür sind für alle betroffenen, d.h. zu signierenden Dateien die entsprechenden Hashwerte anzugeben. Die Signatur wird auf die Metadatendatei angewendet. | Im Falle von Stapelsignaturen kann am besten von den Metadatendateien Gebrauch gemacht werden. Dafür sind für alle betroffenen, d.h. zu signierenden Dateien die entsprechenden Hashwerte anzugeben. Die Signatur wird auf die Metadatendatei angewendet. | ||
− | =Verschlüsselung= | + | ==Verschlüsselung== |
Eine Verschlüsselung des Mediums ist über gängige Verfahren wie ZIP möglich, wird hier aber nicht beschrieben. | Eine Verschlüsselung des Mediums ist über gängige Verfahren wie ZIP möglich, wird hier aber nicht beschrieben. | ||
− | =Transportmöglichkeiten= | + | ==Transportmöglichkeiten== |
XDM sieht laut Technical Framework CD-R, USB-Sticks und ZIP-Dateien vor. Es spricht aber auch nichts dagegen, hier auch DVD, Terrabyte-Festplatten, NAS-Laufwerke und ggf. - sofern es datenschutzrechtlich abgesichert ist - Cloud-Speicher einzusetzen. | XDM sieht laut Technical Framework CD-R, USB-Sticks und ZIP-Dateien vor. Es spricht aber auch nichts dagegen, hier auch DVD, Terrabyte-Festplatten, NAS-Laufwerke und ggf. - sofern es datenschutzrechtlich abgesichert ist - Cloud-Speicher einzusetzen. | ||
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=Anhang= | =Anhang= |
Version vom 6. Februar 2018, 16:55 Uhr
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Dieses Dokument gibt wieder:
Implementierungsleitfaden Wechselschnittstelle (0.1). Die Teilmaterialien gehören der Kategorie ihewss an. |
für das deutsche Gesundheitswesen
.
Version: | 0.1 |
Datum: | 6. Februar 2018 |
Status: | Entwicklung |
Verfahren: | {{{Verfahren}}} |
Realm: | Deutschland |
Abstimmungsdokument | |||
---|---|---|---|
Version | Datum | Status | Realm |
01 | 01.03.2018 | Entwurf | Deutschland |
noch kein download verfügbar |
Kontributoren | ||
---|---|---|
Deutsche Telekom Healthcare and Security Solutions GmbH | Bonn | |
Heitmann Consulting and Services GmbH, Gefyra GmbH | Hürth |
Inhaltsverzeichnis
Dokumenteninformationen
Dieses Material ist Teil des Leitfadens Implementierungsleitfaden.
|
Impressum
Dieser Leitfaden wurde im Rahmen des Interoperabilitätsforums und der Technischen Komitees von HL7 Deutschland e. V. sowie der entsprechenden Projektgruppen erstellt und unterliegt dem Abstimmungsverfahren des Interoperabilitätsforums[1] und der Technischen Komitees von HL7 Deutschland e. V. [2]
Ansprechpartner und Autoren
- Dr. Frank Oemig, Deutsche Telekom Healthcare and Security Solutions GmbH, Bonn
- Dr. Marc Kämmerer, Visus GmbH, Bochum
Disclaimer
Copyright-Hinweis, Nutzungshinweise
Für alle veröffentlichten Dateien mit einem HL7 CDA- bzw. HL7 FHIR-Bezug gilt ferner: Alle abgestimmten und veröffentlichten Spezifikationen wie Implementierungsleitfäden, Stylesheets und Beispieldateien sind frei verfügbar und unterliegen keinerlei Einschränkungen, da die Autoren auf alle Rechte, die sich aus der Urheberschaft der Dokumente ableiten lassen, verzichten.
Alle auf nationale Verhältnisse angepassten und veröffentlichten CDA-Schemas können ohne Lizenz- und Nutzungsgebühren in jeder Art von Anwendungssoftware verwendet werden.
Aus der Nutzung ergibt sich kein weiter gehender Anspruch gegenüber HL7 Deutschland e.V., zum Beispiel eine Haftung bei etwaigen Schäden, die aus dem Gebrauch der Spezifikationen bzw. der zur Verfügung gestellten Dateien entstehen.
Näheres unter http://www.hl7.de, http://www.hl7.org und http://www.ihe.net.
Für xBDT ist eine Lizenz erforderlich.
Einleitung
Es gibt eine Reihe von Szenarien (s.u.), die einen etwas umfassenderen Austausch von Patientendaten erfordern, wo es sich dann nicht nur um eine Art von Informationen wie bspw. Dokumente oder Arztbriefe handelt.
Hintergrund
Deutschland hat mit der Änderung des Paragraphen §291 im SGB V eine gesetzliche Forderung nach offenen und standardisierten Schnittstellen verankert. Laut diesem eHealth-Gesetz sind die KBV für den ambulanten und die DKG für den stationären Sektor für die Festlegung einer System- bzw. Arztwechselschnittstelle verantwortlich. Mit der letzten Änderung an diesem Gesetz Ende Mai 2017 sind außerdem Fristen ("2 Jahre nach der Festlegung") festgeschrieben worden.
Der bvitg hat der KBV hier xBDT vorgeschlagen. (Von der QMS kam noch BDT3.0 als Gegenvorschlag.) Bei der DKG verzichtet man vorläufig auf eine Festlegung.
Laut eHealth-Gesetz und EU-DSVG hat der Patient in naher Zukunft ein Recht, seine Daten mitzunehmen.
Sobald (diese) Vorgaben in VESTA verankert sind, kann der Gesetzgeber dafür Fristen vorsehen.
Zweck
Dieser Leitfaden soll unter Verwendung bereits vorhandener und genutzter Spezifikationen einen Strukturvorgabe für einen Datenaustausch bereitstellen, der die u.g. Szenarien abdeckt.
Lösungsansatz
Als Lösungsanatz wird hier XDM gewählt, da damit insbesondere ein Offline-Datenaustausch (ein System ist nicht verfügbar bzw. die Systeme sind nicht online miteinander verbunden) unterstützt wird. XDM selbst macht keine inhaltlichen Vorgaben, was genau auszutauschen ist. XDM stellt eine Strukturvorgabe auf einem Medium bereit und kombiniert dies mit Metadaten, um die bereitgestellten Dateien wieder einlesen/verarbeiten zu können.
Andere Lösungsansätze wie bspw. "Blue Button" oder "FHIR Bulk Data" gehen nur von einer inhaltlich limitierten Abfrage von Informationen ohne Wiedereinlesen bzw. einem Online-Verfahren aus.
Vorteile
Dieser Leitfaden nutzt folgende Eigenschaften, um eine breitere Akzeptanz zu ermöglichen:
- einsetzbar für verschiedene Szenarien (s.u.)
- Basiert auf bereits genutzten Standards (wie bspw. IHE ITI XDM, HL7 V3 CDA, DICOM, PDF, FHIR)
- Verwendet bereits vorhandene deutsche Profile (Arztbrief PLUS, FHIR-Basisprofilierung, ..) bzw. das, was vorhanden ist
- FHIR gestattet einfache Basisdaten:
- Patient, Fälle, Aufenthalte, Diagnosen, Prozeduren, Maßnahmen, ..
- Ggf. zuzügl. Stammdaten (Value Sets)
- Eine Umsetzung ist inkrementell erweiterbar
- weitere Ressourcen/Dateien
- weitere Details in den Ressourcen/Dateien
- Kurzfristig realisierbar (Spezifikation + Implementierung)
- Einstieg in Standardisierung
Szenarien
Zur Erfüllung der Anforderungen gemäß eHealth-Gesetz (§291) müssen zwei Szenarien abgedeckt werden. Das ist zum Einen die Möglichkeit, dass ein Arzt das von ihm genutzte System wechseln kann, zum Anderen müssen die Patientendaten systemneutral archiviert werden können. Darüber hinaus hat ein Patient unbenommen das Recht, seinen Arzt zu wechseln und dazu alle notwendigen Daten mitzunehmen (Arzt-Arzt Kommunikation) oder auch nur die Daten selbst zu bekommen (Arzt-Patient Kommunikation). Letzteres wird bisher in Form von papiergebundenen Kopien realisiert.
Die europäische Datenschutzgrundverordnung sieht ab Mai 2018 vor, dass ein Patient das Recht hat, seine Daten in strukturierter Form zu bekommen. Mit "strukturiert" ist in diesem Fall "maschinenlesbar" gemeint, da nur so die Daten für eine weitere Nutzung auch wieder eingelesen werden können.
Welche Prozessschritte und Berechtigungen notwendig sind, um an die Daten zu gelangen, ist nicht Gegenstand dieses Leitfadens.
Systemwechsel
Die erste Möglichkeit der Nutzung ist ein Systemwechsel, d.h. ein System wird durch ein gleichwertiges/ähnliches/besseres von einem anderen Hersteller ausgetauscht. Primäres Ziel hierbei ist die Über-/Mitnahme aller relevanten Daten:
Bei einem Systemwechsel ist zu beachten, dass das Medium hierbei Daten unterschiedlicher Patienten beinhalten kann. Außerdem können zuerst Kataloge und Stammdaten abgelegt werden.
Arztwechsel
Die zweite Möglichkeit ist die Übertragung aller patientenrelevanten Daten von einem Arzt zu einem anderen. Das primäre Ziel hierbei ist die möglichst vollständige Mitnahme aller behandlungsrelevanten Daten.
Aktentransport
Nicht zuletzt kann dieser Mechanismus auch dafür benutzt werden, eine Untermenge der Daten für einen bestimmten Zweck zu übertragen, beispielsweise zur Übertragung von Informationen an einen Nachbehandler oder die Einholung einer Zweitmeinung.
EU-DSGVO
Laut europäischer Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO, Artikel 20, Abs.1 und 2) hat der Patient ab 18.5.2018 ein Recht darauf, seine Daten in strukturierter Form zu bekommen: "in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format zu erhalten, und ... einem anderen Verantwortlichen ohne Behinderung durch den Verantwortlichen ... zu übermitteln". Mit "strukturiert" ist in diesem Fall maschinenlesbar und kodiert gemeint, da nur so gewährleistet ist, dass eine größere Datenmenge auch sinnvoll wieder eingelesen und weitergenutzt werden kann. Damit scheidet PDF dann als mögliches Format aus und CDA oder FHIR tritt an diese Stelle.
Dieser Leitfaden auf Basis von XDM deckt damit eine indirekte Übermittlung bspw. per USB-Stick ab.
Auskunftsersuchen
Ein anderer Use Case ist die Beantwortung von Auskunftsersuchen, mit dem nach den lokal gespeicherten Daten gefragt wird. Hier sind ebenfalls alle Daten bereitzustellen, die zu einem Patienten gehören.
Lösungsansatz
Der hier vorgestellte Ansatz bietet die Möglichkeit einer Skalierung in mehrere Dimensionen, so dass klein angefangen, später aber mit zusätzlichen Details ergänzt werden kann.
Grobstruktur der Dateien für IHE ITI XDM
Die grobe Dateistruktur, die im Folgenden weiter verfeinert wird, sieht wie folgt aus:
Media
Inhalte eines Ordners
XDM Hauptdateien
XDM sieht vor, dass ein paar Dateien fix vorhanden sein müssen. Diese werden nachfolgend kurz erläutert.
README.TXT
Die README.TXT Datei ist eine Datei, die laut XDM vorhanden sein muss und Aufschluss über das Medium bei Rückfragen gibt.
Beispiel
Erzeugt von: Allgemeines Krankenhaus Gesundheitsweg 47 12345 Berlin Für technische Unterstützung: Customer Support 0800-555-0889 Erzeugt durch xy GmbH Inhalt des Mediums: INDEX.HTM - Inhaltsangabe /IHE_XDM – administrative + klinische Daten
INDEX.HTM
Die INDEX.HTM Datei wird individuell für das zu erstellende Medium erzeugt und enthält (patientenspezifische) Links, um das Navigieren zu erleichtern.
Beispiel
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML Basic 1.0//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml-basic/xhtml-basic10.dtd">
<html>
<head>
<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html;charset=utf-8" />
<title>XDM - klinische Dokumente für STEVE FARNSWORTH</title>
</head>
<body>
<h1>
XDM Dokumente:
</h1>
<p>
Erzeugt von: <br/>
Allgemeines Krankenhaus <br/>
Gesundheitsweg 47 <br/>
12345 Berlin
</p>
<p>
Name des Patienten: STEVE FARNSWORTH<br/>
Pat-ID: 3014 (1.3.6.1.4.1.21367.2009.1.2.400)<br/>
Geschlecht: M <br/>
Gebrutsdatum:<br/>
Hintere Gasse 7<br/>
12346 Berlin
</p>
<h2>
Dokumente:
</h2>
<p><a href="IHE_XDM\CCD1\CCD_FARN.xml">Allg. Krh. Arztbrief</a></p>
<p><a href="IHE_XDM\CCD2\CCD_FARN.xml">Allg. Krh. Einweisung</a></p>
</body>
</html>
METADATA.XML
Die Metadatendatei beinhaltet alle notwendigen Metadaten für alle auf dem Medium vorhandenen Dateien.
Beispiel
validieren + ergänzen |
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<lcm:SubmitObjectsRequest
xmlns:lcm="urn:oasis:names:tc:ebxml-regrep:xsd:lcm:3.0"
xmlns:rim="urn:oasis:names:tc:ebxml-regrep:xsd:rim:3.0">
<rim:RegistryObjectList>
<rim:ObjectRef id="urn:uuid:7edca82f-054d-47f2-a032-9b2a5b5186c1" />
<rim:RegistryPackage id="urn:uuid:9573ae3e-356a-882c-2852-0016cf875c54">
<rim:Slot name="submissionTime">
<rim:ValueList>
<rim:Value>20110119094335</rim:Value>
</rim:ValueList>
</rim:Slot>
<rim:Name />
<rim:Description />
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<rim:LocalizedString charset="UTF-8" xml:lang="en-us" value="Madison Medical Center P. A. Continuity of Care Document" />
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<rim:LocalizedString value="XDSDocumentEntry.patientId" />
</rim:Name>
</rim:ExternalIdentifier>
...
</rim:ExtrinsicObject>
<rim:Association id="a1295451815359-13126249208320826000"
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<rim:Slot name="SubmissionSetStatus">
<rim:ValueList>
<rim:Value>Original</rim:Value>
</rim:ValueList>
</rim:Slot>
</rim:Association>
....
</rim:RegistryObjectList>
</lcm:SubmitObjectsRequest>
Folgende Metadaten sind bereitzustellen:
prüfen und ggf. ergänzen |
Slot Name | Inhalt | Optionalität | Beispiel |
---|---|---|---|
RegistryPackage | |||
Classification | |||
ExtrinsicObject - Slot | |||
size | Größe der Datei | O | |
URI | Name der Datei | R | |
hash | Hashwert der Datei | C (Signatur) | |
creationTime | Erzeugungsdatum der Datei | O | 20110119154305 |
submissionTime | Übermittlungsdatum der Datei | O | 20110119154305 |
Beschreibung des Inhaltes | O | ||
Dateiformat | O | ||
languageCode | Sprachkennzeichen | O | |
serviceStartTime | O | ||
serviceStopTime | O | ||
sourcePatientId | Id des Patienten | C | |
sourcePatientInfo | weitere Informationen über den Patienten (Nutzung über HL7 v2.x Segmente und Datentypen) | C |
weitere Dateien
Namenskonvention für die Dateinamen
XDM verlangt, dass alle Dateien in der "alten" 8+3-Konvention mit Großbuchstaben erstellt werden. (Für Ordner gelten nur 8 Großbuchstaben.) Für eine korrekte Abarbeitung sind Namen zu wählen, die alphabetisch sortiert werden können und die gemäß dieser Sortierreihenfolge abzuarbeiten sind. Das gilt auch für Ordner.
Inhalte
Dieser Abschnitt kann als nationale Extension zu XDM aufgefasst werden! |
Als Dateien können alle Dateien verwendet werden, die aufgrund anderer Use Cases schon erstellt und kommuniziert werden. Darüber hinaus werden strukturierte Inhalte verlangt, die in Form von CDA-basierten Dokumenten und FHIR-Resourcen bereitgestellt werden.
Stammdaten und Kataloge (Vokabularien)
Im Falle eines Systemwechsels sind auch Stammdaten und Kataloge zu ex- und importieren.
- Stammdaten
- Ärzte
- Organisationen
- Stationen, Fachbereiche, ..
- ..
- Kataloge
- ICD (besser über off. Server)
- ICPM (besser über off. Server)
- Hauskataloge
- ..
PDF-Dokumente
Die derzeit gängige Art Informationen auszutauschen ist über PDF. Hier können alle PDF-basierten Dokumente genutzt werden.
CDA
HL7-Deutschland hat offiziell eine Reihe von Leitfäden erstellt, die auf CDA basieren. Diese können alle genutzt werden:
- Arztbrief
- Entlassbrief
- Ein-/Überweisung
- Rezepte, Medikationsplan
- ..
FHIR
Das technische Komitee für FHIR erarbeitet derzeit eine Reihe von Basisprofilen zur Nutzung von FHIR in Deutschland. Bei der Nutzung von FHIR-basierten Dateien (=Ressourcen) sind diese Profile einzuhalten:
Grundlegende Informationen zur Nutzung von FHIR-Profilen sind hier zu finden: |
FHIR-Ressourcen
Resource | Inhalt | Link | Beispiele |
---|---|---|---|
administrativ | |||
Patient | demographische Daten | http://fhir.de/StructureDefinition/patient-de-basis | https://simplifier.net/BasisprofilDE/Patient-example |
Encounter | Fallinformationen | ||
klinisch | |||
Concern (Diagnosis) | Diagnosen | ||
Condition | https://simplifier.net/BasisprofilDE/condition-de-basis | ||
Observation | Beobachtungen, Meßwerte und Befunde | ||
Procedure | Maßnahmen | ||
Medication | Medikation | ||
MedicationStatement | |||
AllergyIntolerance | |||
Goal | |||
FamilyMemberHistory | |||
finanziell | |||
Coverage | Versicherungsinformationen | http://fhir.de/StructureDefinition/coverage-de-basis, https://simplifier.net/BasisprofilDE/coverage-de-gkv, https://simplifier.net/BasisprofilDE/coverage-de-sel | |
technisch | |||
CodeSystem | Kataloge | ||
ValueSet | Wertemengen (Auswahllisten) | ||
organisatorisch | |||
Practitioner | Ärzte | ||
Organization | Organisationen | http://fhir.de/StructureDefinition/organization-de-basis, https://simplifier.net/BasisprofilDE/organization-de-basis | |
... |
FHIR-Datentypen
FHIR Resourcen sind nicht nur auf Ressourcenebene profiliert, es gibt auch spezielle Vorgaben für die Nutzung der Datentypen in bestimmten Kontexten:
xBDT
Für den ambulanten Bereich hat der bvitg der KBV die Nutzung von xBDT vorgeschlagen. Daher können die entsprechenden Satzarten ebenfalls genutzt werden.
Folgende Satzarten sind zu unterstützen:
Satzart | Inhalt | Optionalität | Beispiel |
---|---|---|---|
2.Stammdaten | |||
0080 | „adrs“ Adressenstamm | ||
0081 | „diag“ Diagnosenliste | ||
0082 | „tbau“ Textbausteine | ||
0084 | „medi“ Medikamente (selbst angelegte und Rezepturen) | ||
0083 | „lket“ Leistungsketten | ||
0085 | „term“ Terminkalender | ||
3.Standard-BDT | |||
0010 | Praxisdaten | ||
„besa“ | Praxisdaten nach VÄndG | ||
0020 | Datenträger-Header | ||
0021 | Datenträger-Abschluss | ||
0022 | Datenpaket-Header | ||
0023 | Datenpaket-Abschluss | ||
4. Kassen-Scheine | |||
0101 | |||
0102 | |||
0103 | |||
0104 | |||
5. IV/HzV-Scheine | |||
0111 | |||
0112 | |||
0113 | |||
0114 | |||
6.Privat-Abrechnung und 0191 BG-Abrechnung | |||
0190 | Privatfall | ||
0191 | BG-Fall/Unfall | ||
7. Patientenstamm | |||
6100 | |||
8.Behandlungsdaten | |||
6200 |
Sonstiges
Signatur
Einzelsignatur
Individuell für einzelne Dateien.
Stapelsignatur
Im Falle von Stapelsignaturen kann am besten von den Metadatendateien Gebrauch gemacht werden. Dafür sind für alle betroffenen, d.h. zu signierenden Dateien die entsprechenden Hashwerte anzugeben. Die Signatur wird auf die Metadatendatei angewendet.
Verschlüsselung
Eine Verschlüsselung des Mediums ist über gängige Verfahren wie ZIP möglich, wird hier aber nicht beschrieben.
Transportmöglichkeiten
XDM sieht laut Technical Framework CD-R, USB-Sticks und ZIP-Dateien vor. Es spricht aber auch nichts dagegen, hier auch DVD, Terrabyte-Festplatten, NAS-Laufwerke und ggf. - sofern es datenschutzrechtlich abgesichert ist - Cloud-Speicher einzusetzen.
Anhang
Beispiele
Literatur
- IHE
- www.ihe.net
- XDM
- CDA
- FHIR
- xBDT
- Gesetze
Referenzen
- ↑ Abstimmungsverfahren (Regeln) des Interoperabilitätsforums http://wiki.hl7.de/index.php?title=Abstimmungsverfahren_(Regeln)
- ↑ HL7 Deutschland e. V. http://www.hl7.de