Material-Section (Template)

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Material

Synonyme: Untersuchungsmaterial, Probe, Probenmaterial, Specimen


Definition

Das Konzept lautet: "Untersuchungsmaterial, d. h. bioptisch, operativ oder durch Punktion oder durch Sammeln gewonnenes Gewebs- oder Zellmaterial sowie Körperflüssigkeiten, das zur pathologisch-anatomischen Begutachtung eingesandt wurde. Jedes vom Einsender in separatem Gefäß ("container") übersandtes oder auf dem Untersuchungsantrag separat bezeichnetes Untersuchungsmaterial ("part") ist innerhalb einer Begutachtung auch separat zu behandeln. Die Materialbezeichnung richtet sich nach der des Einsenders.

Das Material spielt eine zentrale Rolle bei der Organisation des gesamten Befundberichtes. Jedes Material ist makroskopisch und mikroskopisch zu beschreiben. Die diagnostische Bewertung kann mehrere Materialien (Gruppen von Specimens) synoptisch behandeln.

Organisation nach IHE

Das Material wird nicht durch eine Section dargestellt.

Textinformationen zum Material finden sich in den Sections "Klinische Information", "Materialaufbereitung"und evtl. "Makroskopische Beschreibung". Die Steuerungsfunktion wird durch den "Specimen Information Organizer" und das "Specimen Collection Procedure template", beides Child Element Content Modules, abgebildet. Darüber hinaus gibt es für die fünf Sections "Klinische Information", "Intraoperative Diagnose", "Makroskopische Beschreibung", "Mikroskopische Beschreibung" und "Diagnose" jeweils Entries, die Specimen orientiert sind (siehe da). In ihnen erfolgt die Materialangabe jeweils in Duplets aus target site und collection procedure, beide durch die jeweiligen SNOMED CT Achsen "Body Structure" und "Procedure" codiert.

Das IHE Diagramm veranschaulicht diese Zusammenhänge.

APSR Specimen Collection.JPG


Organisation nach HL7-D

Die Informationen zum Material werden in einer separaten Section oder in der Materialaufbereitungs-Section gesammelt und nicht über den gesamten Befund verstreut. In dieser Section werden auch die zu beschreibenden Probleme aufgeführt und identifiziert. Speichen- und Problembeschreibung könnten durch einen Specimen Information Organizer gebündelt werden

Alle Beziehungen zwischen Beobachtung und Material bzw. Problem werden durch Referenzierung auf die Material-und Problem-ID hergestellt.

Für die Organisationsfunktion des Materials böten sich auch die drei "klassischen" Materialebenen an: Part (Teil), Block, Schnitt, von denen bisher nur der Part als Organisationseinheit für die Befunde genutzt wird. Eine exakte Unterscheidung zwischen Part und Container erfolgt bisher nicht.

Für eine perspektivische Berücksichtigung von Digitalen Bildern (bis zum Virtual Slide) sollte die in IHE-PAT_TF-1 ([1]S.40-45) bzw. DICOM Suppl. 122 ([2], S.17 ff) vorgenommene Analyse der Beziehungen von Specimen und Container unbedingt im Auge behalten und in diesem Leitfaden berücksichtigt werden.

Die dafür notwendigen gestaffelten ID´s von Container und Specimen (Part, Block, Slide) sowie die Specimen Preparation Sequence und Specimen Preparation Step Content Item Sequence müssen vom Pathologiesystem gemäß DICOM Suppl. 122 bereitgestellt werden.

Auf der "Part"-Ebene kann die von ELGA (ELGA_CDA_Laborbefund_2.00_FWGD) vorgeschlagene Strukturierung der Spezimeninformation für Laborbefunde wahrscheinlich zum großen Teil durch das IHE-Konstrukt von Specimen Information Organizer mit dem Specimen Collection Procedure Template realisiert werden:

Feld Beschreibung
Zeitpunkt des Eintreffens Zeitpunkt der Materialannahme
Specimen Type Art der Probe (=Materialart)
Entnahmeort Körperstelle / Organ der Materialentnahme
Entnahmeart (SpecimenCollectionProcedure - ActCode) Art der Gewinnung
Specimen ID Material (Part-, Block-, Slide)-ID
Entnehmende Person (Performer) Person, die Materialentnahme durchgeführt hat
Kommentar Kommentar
Qualität Kommentar zur Materialqualität


Für "Specimen Type", "Entnahmeort" und "Entnahmeart" müssen müssen SNOMED CT Codes aus der "Specimen", "Body Structure" und "Procedure" Achse übernommen werden. Die Unterscheidung zwischen Specimen Type und Entnahmeart ist evtl. tautologisch!! und kann durch einen SNOMED CT Code abgedeckt werden.

Der in Abstimmung befindliche ELGA-Vorschlag zu "Entnahmeort" (procedure target site) ist in folgender Tabelle dargestellt, ergänzt durch SNOMED CT Codes. Diese Darstellung reicht jedoch möglicherweise nicht in jedem Fall aus:

Bei Geweben/Organen, die eine große Ausdehnung haben, z.B. Haut, oder bei denen eine genaue Lokalisation therapieweisend sein könnte, z.B. Brustquadranten, Lebersegmente, etc., muss noch eine genaue Lokalisation hinzugegeben werden, die auf Freitext beschränkt bleiben sollte. Außerdem gehört hier auch bei paarigen Organen die Lateralitätsangabe hinzu. Die Darstellung des "Entnahmeortes" muss also durch weitere Qualifier der Body Structure behandelt werden.

Material-Hauptkategorie SNOMED CT Material-Subkategorie SNOMED CT
Bewegungsapparat / Weichgewebe 309072003 Bewegungsapparat, allgemein 309104000
Muskel 119331003
Knochen 430268003
Sehnen, Bänder, Gelenke 309107007
Weichgewebe allgemein 309072003
Brustdrüse / Axilla Brustdrüse / Axilla
Haut / Subcutis Haut / Subcutis, allgemein
Hämatopoetisches+Lymphatisches System Hämatopoetisches System, allgemein
Blut
Thymus
Tonsille/Adenoide
Knochenmark
Lymphatisches System, allgemein
Lymphknoten
Milz
etc.