Interaktionsmuster zum Auffinden und Öffnen einer Fallakte

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Offene Punkte:

  • Variante: Resource Discovery Token

Interaktionsmuster

Anwendungsszenario: Auffinden und Öffnen einer Fallakte eines Patienten

EFA-Teilnehmer können am EFA-Provider abfragen, zu welchen Fallakten eines Patienten sie Zugang haben und anschließend auf die Daten dieser Akten zugreifen.

Aus der Semantik der Fallakte heraus bilden alle zu dem selben Zweck angelegten Partitionen implizit eine Fallakte. Eine Fallakte zu finden und zu öffnen bedeutet daher, dass ein berechtigter Teilnehmer dieser Akte eine Übersicht aller Partitionen der Akte erhält und über diese Daten abrufen und einstellen können. Hierzu sind die folgenden Ablaufschritte erforderlich:

  1. Ein Leistungserbringer ist über die bei der EFA-Anlage abgegebene Einwilligung des Patienten zur Nutzung einer EFA berechtigt und damit an dieser als Teilnehmer registriert.
  2. Der Teilnehmer sendet eine Anfrage an den EFA-Provider, in der er den Patient angibt, auf dessen Fallakten er zugreifen möchte.
  3. Der EFA-Provider prüft, für welche der Fallakten des Patienten der Leistungserbringer als Teilnehmer registriert ist und welche Partitionen diese Akten jeweils aufspannen.
  4. Aus den vom EFA-Provider gelieferten Daten zu den relevanten Fallakten und Partitionen bekommt der Leistungserbringer einen Überblick, welche Akten für den Patienten aktiv sind und welche Behandlungsepisoden damit erfasst sind. Auf Basis dieser Übersicht kann er anschließend über der Akte und ihren Partitionen browsen und sich die für seine Tätigkeit erforderlichen Dokumente ansehen.

CIM EFA Discovery.png

Varianten des Anwendungsszenarios

Resource Discovery Token (Offline Token)

tbd

Abbildung der Szenarien und Varianten auf Interaktionsmuster

Interaktion Funktionalität, Vorbedingungen, Nachbedingungen Muster
CIM EFA Discovery Singleton1.png Vorbedingungen:
  • Der nach Fallakten eines Patienten suchende Arzt besitzt einen Zugang zu einem EFA-Provider.

Funktionalität:

  • Suchen nach Fallakten (d.h. medizinischen Fällen eines Patienten) für die der anfragende Arzt als Person oder über seine Organisationszugehörigkeit als berechtigter Teilnehmer registriert ist.

Nachbedingungen:

  • Der Leistungserbringer verfügt über alle Informationen, die er zum Arbeiten mit einer ausgewählten Akte benötigt.

Verpflichtungen:

  • Es ist nachvollziehbar, welche Person nach Akten welches Patienten gesucht hat.
Muster Partition anlegen
  • Eingangsinformationen:
    • Patient, nach dessen Akten gesucht werden soll
  • Ausgangsinformationen
    • Verweise auf die gefundenen Partitionen und die diesen übergeordneten Akten (medizinischen Fälle)
  • Erforderliche Konfigurationsdaten:
    • EFA Provider

Definition der Interaktionsmuster

Interaktionsmuster: EFA suchen und öffnen

Motivation Anlegen und Registrieren einer neuen Partition zu einer bestehenden Fallakte. Die Partition repräsentiert innerhalb der Fallakte eine einzelne Behandlungsepisode, einen administrativen Fall oder eine andere semantische Klammer um Behandlungsdaten.
Akteure und Rollen
Leistungserbringer (LE)
Die Anlage einer Partition zu einer bestehenden Fallakte MUSS durch einen Leistungserbringer initiiert werden. Eine Einwilligung durch den Patienten ist nicht erforderlich, da für die Partition alle relevanten Konfigurationsdaten der übergeordneten Fallakte - insbesondere die Zweckbindung und die Berechtigungen - übernommen werden.
EFA-Provider
Der EFA-Provider legt die angeforderte Partition an und bindet diese an die bei der Anlage angegebene Fallakte. Der EFA-Provider stellt sicher, dass Zugriffe nur durch autorisierte EFA-Teilnehmer im Rahmen der diesen für die übergeordnete Fallakte zugewiesenen Rollen erfolgen können.
Interaktion Arzt --> (Aktenidentifikation, Name der Partition, [Anker der Partition], [initiale Dokumente]) --> EFA-Provider
Vorbedingungen
  • Die fachlichen Voraussetzungen für die Anlage einer Partition und deren Verknüpfung mit einer bestehenden Akte sind gegeben. Insbesondere unterstützt die Partition den Zweck der bestehenden Fallakte.
  • Der LE ist autorisierter Teilnehmer der übergeordneten Fallakte.
  • Der die Partition anlegende LE hat mit dem EFA-Provider eine Vereinbarung geschlossen, die den im EFA-Datenschutzkonzept definierten Vorgaben entspricht. Sofern es sich hierbei um eine Datenverarbeitung im Auftrag handelt, muss eine entsprechende Zustimmung des Betroffenen eingeholt werden.
  • Der LE kann eine sichere Kommunikation mit dem EFA-Provider aufbauen. Beide Akteure können wechselseitig ihre Identität und Authentizität verifizieren.
  • Der LE hat die Akte, der die Partition zugeordnet werden soll, sicher identifiziert und den Zweck der Akte mit der Motivation zur Anlage der neuen Partition abgeglichen.
Ablauf
  1. Der LE übermittelt die zur Anlage der Partition erforderlichen Informationen an den EFA-Provider.
  2. Der EFA-Provider nimmt die Anfrage entgegen und verifiziert deren Vollständigkeit und Korrektheit.
  3. Der EFA-Provider verifiziert, dass der die Partition anlegende LE in einem vertraglichen Verhältnis zum EFA-Provider steht, das die Anlage einer Partition ermöglicht.
  4. Der EFA-Provider verifiziert, dass der die Partition anlegende LE als Teilnehmer an der übergeordnete Akte registriert ist.
  5. Der EFA-Provider verknüpft die angegebene Fallakte und deren Konfiguration (Zweckbindung, Berechtigungen) mit der neuen Partition.
Eingangsinformationen
Aktenidentifikation
Zur Anlage und Verknüpfung einer Partition müssen Angaben zu der übergeordneten Akte übermittelt werden, die dem EFA-Provider die Identifizierung dieser Akte und die Durchsetzung der damit verknüpften Berechtigungen ermöglichen.
Name der Partition
Jede Partition hat einen vom anlegenden LE frei vergebbaren Namen, der beim Browsing über einer Akte angezeigt wird. Der Name sollte so gewählt sein, dass die anderen EFA-Teilnehmer anhand des Namens der Partition eine Vorstellung von den dort verfügbaren Daten haben. Innerhalb eines EFA-Netzwerks können weiter gehende Konventionen zur Vergabe von Partitionsnamen definiert werden.
Anker der Partition (optional)
Wie in der Darstellung der EFA Geschäftsobjekte beschrieben, kann eine Partition mit einem Containerobjekt des EFA-Teilnehmers wie z.B. einem Aufenthalt oder einem Abrechnungsfall verknüpft werden. In diesem Fall kann z.B. ein Kommunikationsserver eine automatisierte Synchronisierung zwischen den Daten in der Partition und dem damit verknüpften internen Container durchführen. Um dieses zu unterstützen kann zu einer Partition ein Anker zu dem damit verknüpften internen Containerobjekt angegeben werden. Dieser Wert ist für den EFA-Provider und die anderen Teilnehmer semantikfrei und transparent.
Initiale Dokumente (optional)
Bei der Anlage einer Partition können initial in diese Partition einzustellende Dokumente angegeben werden.
Nachbedingungen
  • Die Partition ist angelegt, mit einer Fallakte verknüpft und damit für berechtigte EFA-Teilnehmer dieser Fallakte sichtbar.
  • Berechtigte Teilnehmer können Daten in die Partition einstellen und aus dieser auslesen.
  • Sofern bei der Anlage der Partition Patientendaten übergeben wurden, sind diese als Dokumente in der Partition abrufbar.
Ausnahmeszenarien

Aktuell sind keine Ausnahmeszenarien definiert

Peer-to-Peer Semantik

Sofern ein EFA-Teilnehmer selber auch als EFA-Provider agiert, wird eine neue Partition von diesem Teilnehmer bevorzugt bei diesem "eigenen" Provider angelegt.

Ansonsten legen EFA-Teilnehmer eine neue Partition immer bei dem EFA-Provider an, mit eine entsprechende Vereinbarung über eine Auftragsdatenverarbeitung besteht. Der Patient ist hierüber zu informieren und muss der Auftragsdatenverarbeitung zustimmen (siehe auch Domänenanalyse zur Auftragsdatenverarbeitung).