Medizininformatik-Initiative

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Version vom 30. April 2019, 11:41 Uhr von Erinaldi (Diskussion | Beiträge) (Datenintegrationszentren)
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Dies ist die Startseite der Medizininformatik-Initiative (MII) im Wiki des Interoperabilitätsforums. Die MII ist ein mehrphasiges Förderprogramm des BMBF, in dem an den deutschen Universitätskliniken und Partnereinrichtungen Datenintegrationszentren aufgebaut und vernetzt werden, um Forschungs- und Versorgungsdaten standortübergreifend verknüpfen zu können. Für konkrete medizinische Anwendungen werden auf dieser Basis innovative IT-Lösungen entwickelt, die die Möglichkeiten moderner digitaler Dienstleistungen und Infrastrukturen im Gesundheitsbereich zeigen sollen.

Kümmerer im Interoperabilitätsforum

Wichtige Dokumente

Kerndatensatz

Um Dateninhalte, -strukturen und -kodierungen in den Datenintegrationszentren der an der Medizininformatik-Initiative beteiligten Universitätsklinika auf Basis von Interoperabilitätsstandards zugreif- oder austauschbar zu gestalten, wird bis 2021 ein übergreifender MII-Kerndatensatz entwickelt, der in technischen Spezifikationen münden soll. Der Kerndatensatz wird fortgeschrieben in ART-DECOR und Simplifier.net

Konsortien

SMITH

Die universitätsmedizinischen Standorte Leipzig, Jena, Aachen, Halle(Saale), Bonn, Hamburg-Eppendorf, Essen, Düsseldorf und Rostock verbinden in ihrem Konzept medizininformatische, klinische, systemmedizinische, computerlinguistische und epidemiologische Kompetenzen. In enger Kooperation mit externen Partnern wird eine Architektur für die interoperable Nutzung von Daten aus der Krankenversorgung und der patientenorientierten Forschung über die Grenzen von Institutionen und Standorten aufgebaut. Dies ermöglicht über die SMITH-Service-Plattform die Nutzung der Ergebnisse durch Vernetzungspartner.

Use Case ASIC

Im Use Case ASIC soll auf Intensivstationen mittels kontinuierlicher Auswertungen u.a. aus dem Patientendatenmanagementsystem eine algorithmisch basierte Überwachung des Zustandes kritisch kranker Patienten erfolgen. Damit wird die Voraussetzung für eine frühe Alarmierung geschaffen, die ein schnelles diagnostisches und therapeutisches Eingreifen ermöglichen soll. Diese Daten werden durch High-Performance-Computing analysiert und für die klinische Entscheidung annotiert.

Use Case HELP

Im Use Case HELP entwickeln wir ein krankenhausweites computergestütztes Entscheidungsunterstützungssystem zur Verbesserung der Ergebnisse von Patienten mit Blutstrominfektionen. Dabei geht es um den zielgerichteten, leitliniengerechten Einsatz von Antibiotika zur Bekämpfung bakterieller Infektionen – insbesondere vor dem Hintergrund einer zu geringen Zahl an ausgebildeten Infektiologen in Deutschland. Der Use Case wird auf Normal- und Intensivstationen an den SMITH-Standorten Jena, Leipzig und Aachen sowie Halle und Essen implementiert und evaluiert.

HiGHmed

Das Konsortium HiGHmed verbindet drei international führende und komplementär aufgestellte Medizinische Fakultäten und Universitätsklinika: Heidelberg, Göttingen und Hannover. Ergänzt wird der Verbund durch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. HiGHmed verfolgt das Ziel durch neue medizininformatische Lösungen und einen übergreifenden Datenaustausch die Effizienz klinischer Forschung zu steigern und die Versorgung der Patienten zu verbessern. Dabei profitieren die Partner von ihrer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der klinischen Informationstechnologie im Bereich Entwicklung, Anwendung und Ausbildung. Neben den Kernpartnern wird HiGHmed von akademischen und privaten Partnern unterstützt.

Das Konsortium HiGHmed wird in der Aufbau- und Vernetzungsphase, die im Januar 2018 startet, vom BMBF gefördert.

Datenintegrationszentren

Um übergreifenden Datenaustausch und Datenintegration zu erreichen, wird an jedem Universitätsklinikum ein medizinisches Datenintegrationszentrum aufgebaut. Ein zusätzliches Datenintegrationszentrum mit Fokus auf Genomdaten und radiologischen Bilddaten am DKFZ wird mit den klinischen Zentren eng verknüpft. Der Aufbau der Datenintegrationszentren mit flexibler institutionsübergreifender Rahmenarchitektur basiert auf offenen Standards, um die Übertragung auf weitere Standorte inklusive der Einbindung neuer Datenbestände sicherzustellen. Planungsgrundlage für die Datenintegrationszentren und die Integrationsplattform sind drei medizinische Use Cases aus den Bereichen Onkologie, Kardiologie und Infektiologie.

Use Cases

Im Use Case Onkologie widmet sich der Verbund der Herausforderung enorme Datenmengen aus der Genomsequenzierung (omics-Daten) und Radiologie in die klinische Praxis zu integrieren. Ein virtuelles Onkologiezentrum wird den Behandlungsverlauf von Krebspatienten veranschaulichen und den Kliniken, Forschungseinrichtungen, Ärzten und Patienten als Austauschplattform dienen. Das virtuelle Onkologiezentrum wird maßgeblich dazu beitragen ähnliche Krebsfälle zu erkennen und eine individuelle patientenorientierte Behandlung zu ermöglichen. Das wird am Beispiel von Tumoren des Pankreas, der Leber und der Gallengänge demonstriert.

Im Use Case Kardiologie werden Daten von tragbaren, implantierten oder vernetzten Geräten in die IT-Architektur der Datenzentren integriert. Neue mobile diagnostische Geräte werden die derzeitige medizinische Praxis und Forschung erheblich beeinflussen. Diese liefern Datensätze aus Langzeitüberwachungen und -messungen und generieren dadurch spezifische und umfassende Datensätze. Risikopatienten können so frühzeitig erkannt und Krankenhausaufenthalte sowie die Sterbewahrscheinlichkeit verringert werden.

Im Use Case Infektionskontrolle wird ein automatisiertes Frühwarn- und Clustersystem entwickelt, welches die algorithmische Erkennung von Erregerclustern in Krankenhäusern ermöglicht. Dies beinhaltet auch die Identifikation von multiresistenten Keimen und deren Transmissionswege innerhalb und zwischen den Kliniken, die Prüfung ob es sich bei den Erregerclustern um Ausbrüche handelt und das Erkennen von möglichen Gründen für Übertragungen und Ausbrüche.

MIRACUM

DIFUTURE

Übergreifende Use Cases

  • Polypharmazie – Arzneimittelwechselwirkungen – Risiken (POLAR): in Beantragung