Digital Imaging and Communications in Medicine (DICOM)

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Digital Imaging and Communications in Medicine (DICOM) ist ein Standard sowohl für die Speicherung medizinischer Bilddaten (vergleichbar dem jpeg-Standard für Bilddaten oder den verschiedneen avi.Standards für bewegte Bilddaten) als auch für die Übertragung dieser digitaler Daten: Internisten benutzen den DICOM-Standard beim Ultraschall, in der Kardiologie werden Aufnahmen der Koronarangiographien im DICOM-Standard gespeichert, Chirurgen verwenden den Standard, wenn sie CT-, MR-Bilder Koro-Filme zur Planung der Operation ansehen, usw.<br\> Die Kehrseite der Medaille ist die Zunahme des Umfangs des Standards. Der Standard selbst besteht aus mehreren Teilen mit mehreren 1000 Seiten. Ergänzend zu den eigentlichen Standard-Dokumenten gibt es ergänzende Dokumente:

  • Supplements: Ergänznungen im eigentlichen Sinne, welche den Standard um neue Informationsobjekte oder Dienste erweitern
  • Correction Proposals: dienen der Klarstellung oder auch der Änderung/Korrektur innerhalb des Standards.

Entwicklung des DICOM-Standard

In den 80er Jahren des vorigen Jahrtausends stieg mit dem exponentiellen Anstieg des Einsatzes von Computer-Tomographen (CT) und dem Aufkommen von anderen digitalisierten bildgebenden Modalitäten wie z.B. dem Ultraschall der Bedarf für eine standardisierte Möglichkeit der Bildübermittlung. Im Jahre 1982 gründeten das American College of Radiology (ACR) als Interessenvertretung der Anwender und die National Electrical Manufacturers Association (NEMA) als Berufsverband der nordamerikanischen Hersteller eine Arbeitsgruppe, die sich zum Ziel gesetzt hatte, den Austausch von Bildern und Bildinformationen zum Beispiel über das Objekt, Segmentierung und Registrierung in einem Standard zu definieren. Dieser Standard sollte

  • die Kommunikation digitaler Bildinformationen unabhängig vom Gerätehersteller und
  • die Entwicklung von digitalen Bild- und Kommunikationssystemen (picture archiving and communication systems PACS), die auch mit anderen Krankenhausinformationssystemen kommunizieren können,

ermöglichen.<br\> 1985 wurde der erste Standard, genannt ARC/NEMA, auf dem RSNA-Kongress in Chicago veröffentlicht. In diesem ersten Standard wurden Hardware-Interface und die grundlegenden Elemente und Protokolle für einen Datentransfer spezifiziert. Es folgten zwei Revisionen (Rev. 1.0 im Oktober 1986 und Rev. 2.0 im Januar 1988) dieser ersten Version des Standards bevor 1988 Version 2.0 des ACR-NEMA Standards veröffentlicht wurde. Obwohl Version 2.0 schon viele Verbesserungen gegenüber der 3 Jahre zuvor veröffentlichten Version 1 aufwies war auch diese Version noch nicht netzwerkfähig sondern ermöglichte ausschließlich Punkt-zu-Punkt-Verbindungen.<br\> 1993 wurde Version 3.0 des Standards verabschiedet, der auch heute noch aktuell ist, und zugleich ACR-NEMA durch DICOM ersetzt: DICOM ist der Nachfolger von ACR/NEMA. Seitdem steht der Standard kostenlos auf der NEMA-Homepage als Download zur Verfügung.

Aufbau des DICOM-Standard

Der eigentliche DICOM-Standard besteht aus klar voneinander getrennten Bereichen ("Parts"). Derzeit (2015) existieren 20 Parts:

  • Part 1: Introduction and Overview
  • Part 2: Conformance
  • Part 3: Information Object Definitions
  • Part 4: Service Class Specifications
  • Part 5: Data Structures and Encoding
  • Part 6: Data Dictionary
  • Part 7: Message Exchange
  • Part 8: Network Communication Support for Message Exchange
  • Part 9: Retired (!), formerly: point-to-point communication support for message Exchange
  • Part 10: Media Storage and File Format for Media Interchange
  • Part 11: Media Storage Application Profiles
  • Part 12: Media Formats and Physical Media for Media Interchange
  • Part 13: Retired (!), formerly: print management point-to-point communication Support
  • Part 14: Grayscale Standard Display Function
  • Part 15: Security and System Management Profiles
  • Part 16: Content Mapping Resource
  • Part 17: Explanatory Information
  • Part 18: Web Access to DICOM Persistent Objects (WADO)
  • Part 19: Application Hosting
  • Part 20: Transformation of DICOM to and from HL7 Standards

Weblinks

  1. Homepage der DICOM Organisation [1]