Übermittlung meldepflichtiger Krankheiten

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Implementierungsleitfaden
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Implementierungsleitfaden zur Übermittlung meldepflichtiger Krankheiten

Einleitung

Motivation und Ziel

Vor dem Hintergrund der jüngsten Epidemien wurden vielfach Forderungen erhoben das Meldewesen in Deutschland zu modernisieren und schneller zu machen. In Abstimmung mit den aktuellen Aktivitäten auf Bundesebene beabsichtigt das Land Nordrhein-Westfalen noch im Jahr 2011 ein Pilotprojekt zur Erprobung eines elektronischen Meldeweges durchzuführen. Zu diesem Zweck wurde das Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen (ZTG) mit der Erarbeitung der Grundlagen für die Einführung eines elektronischen Meldeverfahrens zur Übermittlung von meldepflichtigen Krankheiten und Erregern von Ärztinnen/Ärzten und Laboreinrichtungen an die zuständigen Gesundheitsämter sowie mit der Betreuung eines Pilotversuchs beauftragt. Zielsetzung ist die Übermittlung für die Meldepflichtigen so schnell und einfach wie möglich zu gestalten. Dafür wird angestrebt, in den Primärsystemen bereits vorhandene Informationen zum Erkennen eines meldepflichtigen Falls und zum weitgehenden Vorbefüllen eines Meldedatensatzes zu nutzen, so dass eine Meldung gemäß den Vorgaben des IfSG bzw. des Robert-Koch-Instituts (RKI) „auf Knopfdruck“ verschlüsselt an das zuständige Gesundheitsamt übermittelt werden kann. Der prinzipielle Meldeweg und -umfang an sich bleiben von der Umstellung auf eine elektronische Meldung unberührt.

Der hier dargestellte Entwurf eines Implementierungsleitfadens ist derzeit noch in Entwicklung und orientiert sich an den umfangreichen Vorarbeiten des existierenden PDF-Leitfadens. Allerdings ist vorerst der inhaltliche Fokus enger gefasst und auf die elektronische Umsetzung der existierenden (aktuell gesetzlich vorgegebenen) Meldewege für namentliche Meldungen ausgerichtet.

Hintergrund der etablierten Formulare zur Übermittlung von meldepflichtigen Krankheiten und Erregern gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG)

Inhalt der Meldungen nach IfSG ist die Übermittlung meldepflichtiger Infektionskrankheiten bzw. Erregernachweise durch Ärzte und Labore an die zuständigen Behörden. In den meisten Fällen sind dies die Gesundheitsämter entweder am Ort des Krankenhauses oder dem Wohnort des Patienten. Dies dient u.a. dazu, dass die zuständigen Behörden geeignete seuchenhygienische Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung einleiten können und ein umfassendes Lagebild bei Epidemien erhalten.

Die Meldekette in ihrer heutigen Form ist - abgesehen von der "ersten Meile" vom Meldepflichtigen zum zuständigen Gesundheitsamt - weitestgehend durch elektronische Übermittlung von maschinell verarbeitbaren Datensätzen realisiert. Für die Übermittlung der Daten zwischen den Gesundheitsämtern, Landesgesundheitsbehörden und dem auf Bundesebene zuständigen Robert-Koch-Institut (RKI) stehen durch das RKI definierte Datensatzstrukturen und Tools (SurvNet@RKI) zur Verfügung. Bei der initialen Übermittlung auf der "ersten Meile" erfolgt die Meldung auf Basis von Formularen, deren Systematik für eine papierorientierte Meldung primär darauf ausgerichtet ist, alle relevanten Daten möglichst auf einer DIN-A4-Seite abzubilden. In der Praxis werden diese Formularmuster häufig handschriftlich ausgefüllt und per Brief oder Fax übermittelt. Daneben werden mit zunehmender Tendenz auch frei gestaltete Meldungen per Fax oder Email an die Gesundheitsämter gesandt. Dies führt zu einem erheblichen Aufwand bei der Auswertung und Erfassung der Meldungen.

Vor dem Hintergrund der Vogelgrippe in 2009 und der EHEC-Epidemie im Sommer 2011 wird aktuell der Ansatz wieder aufgenommen, die Meldungen der meldepflichtigen Personenkreise an die zuständigen Behörden vom heute üblichen Post- oder Fax-Versand durch eine elektronische Übermittlung mittels eines standardisierten und strukturierten Datensatzes abzulösen. Zielsetzung ist dabei zum Einen den meldepflichtigen Personenkreisen (insbesondere Ärzten und Laboren) einen zeitgemäßen Übertragungsweg zu eröffnen, der eine optimierte Integration in die Abläufe der Praxen, Krankenhäuser und Labore ermöglicht und zum Anderen das Potential bietet, die Geschwindigkeit, Qualität und bei bestimmten Erkrankungen auch die Quantität der Meldungen erheblich zu verbessern.

Die grundlegenden Inhalte der Meldung sind im Infektionsschutzgesetz (§ 6 Meldepflichtige Krankheiten, § 7 Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern) bundesrechtlich geregelt. Details legt das RKI in einem jährlich aktualisierten Regelwerk fest. Entsprechend der unterschiedlichen Inhalte und Struktur der Meldungen bei Krankheiten und Erregern, adressiert die Meldepflicht hierfür unterschiedliche Personengruppen. Meldungen von Krankheiten erfolgen gemäß § 6 i.V.m. § 8 Abs. 1 IfSG größtenteils durch den feststellenden Arzt in Praxis, Krankenhäusern oder anderen stationären Einrichtungen. Daneben sind in diesen Fällen eine Reihe weiterer Personen meldepflichtig (z.B. Angehörige eines anderen Heil- oder Pflegeberufs, Leiter von stationären Einrichtungen, Flugzeug- oder Schiffsführer), wenn eine Meldung durch den Arzt noch nicht erfolgt ist. Die Meldung von Krankheitserregern erfolgt gem. § 7 i.V.m. § 8 Abs. 2 und 3 IfSG durch labordiagnostische Einrichtungen. Vor diesem Hintergrund finden sich auch unterschiedliche Musterformulare des Robert-Koch-Instituts (RKI) für die Meldungsarten Arztmeldung und Labormeldung. Aufbauend auf den Musterformularen des RKI existieren eine Reihe von bundesland-spezifischen Ausprägungen der Arzt- und Labor-Meldebögen, die sich z.T. nicht nur im Layout unterscheiden sondern darüber hinaus in Einzelfällen Angaben enthalten, die aus landesspezifischen Vorgaben resultieren. (Beispielsweise wurden in NRW im Arztmeldebogen zusätzlich Informationen zum Impfstatus aufgenommen.)

Grundtypen von Meldungen

Es können folgende Grundtypen von Meldungen unterschieden werden:

Arztmeldung

§ 6 IfSG, Erkrankungen, namentliche Meldung an das örtlich zuständige Gesundheitsamt

Labormeldungen

  • § 7 Abs. 1 IfSG, Krankheitserreger, namentliche Meldung an das örtlich zuständige Gesundheitsamt
  • § 7 Abs. 3 IfSG, Krankheitserreger, nicht-namentliche Meldung an das RKI
    (bestimmte Erkrankungen: Syphilis, HIV, Echinokokkose, Malaria, Röteln/Toxoplasmose)

Nachfolgend werden die Inhalte der Standard-Meldebögen für die namentliche Meldung von Erkrankungen und Erregern vergleichend dargestellt:

Strukturelemente und Datenfelder der Meldebögen von Ärzten und Laboren gegenübergestellt
Arztmeldebogen Gemeinsame Daten Labormeldebogen
Adressat Bezeichnung Bezeichnung des Amts
Anschrift Straße (einschl. Hausnummer)
PLZ
Ort
Kontaktdaten Telefon
Fax
Patient Personendaten Name
Vorname
Geschlecht
Geburtsdatum
Anschrift Str. (einschl. Hausnummer)
PLZ
Ort
Aufenthaltsort Str. (einschl. Hausnummer)
PLZ
Ort
Kontaktdaten Telefon
Absender: Praxis / KH / Einrichtung / Labor / Untersuchungsstelle Meldende Person / Stelle Einrichtungsname Einrichtungsname
meldende Person
Einsendender Arzt [...]
Anschrift Str. (einschl. Hausnummer)
PLZ
Ort
Kontaktdaten Telefon
Email
Meldung Meldungsdatum Datum
Meldungsart Auswahl der Meldungsart
meldepflichtiger Fall Diagnose / ICD Code Erreger / Befund
Symptomauswahl Untersuchungsmaterial
nähere Angaben Labornummer
zeitliche Angaben Erkrankung Materialeingang
Diagnose
Tod
Angaben zur epidemiologischen Situation Tätigkeit Medizinischer Bereich
Lebensmittelbereich
Gemeinschaftseinrichtung
Einrichtungsaufenthalt Gemeinschaftseinrichtung
Krankenhaus / Stationäre Pflege
seit
Einrichtung: Name
Einrichtung: Ort
Auslandsaufenthalt von
bis
Land
Erkrankungshäufung nähere Angaben
beauftragte Untersuchungsstelle Labor: Name
Labor: Ort
Datum: Probenentnahme
Angaben zur Nachweismethode Serologisch IgM
IgG
IgA
Antikörpernachweise
andere
andere: nähere Bezeichnung
Zusatztest
Toxin Toxinnachweis
ToxinGennachweis
Virulenzfaktor eae
ipaH
andere
direkt Erreger/Virusisolierung
Nukleinsäurenachweis
Antigennachweis
mikroskopischer Nachweis
Elektronenmikroskopie
Zusatztext
histologische/ histopathologisch chrakteristische Veränderung
Befund
weitere Angaben Impfstatus Impfung
Datum
Anzahl
Art
Interpretation Text


Aufgabenstellung eMeldewesen

Um die Übermittlung von Meldungen über meldepflichtige Krankheiten und Erreger an die heutigen Rahmenbedingungen - welche durch eine hohe Mobilität der Menschen über große Entfernungen und ein größeres Risikopotential für die schnelle Ausbreitung von Infektionskrankheiten und Erregern gekennzeichnet sind - anzupassen, bietet sich die Nutzung von standardisierten und strukturierten Übermittlungsformaten an, die nicht nur eine schnelle Übertragung, sondern auch eine schnelle Verarbeitung und Auswertung dieser Meldungen ermöglichen. Wichtig für den flächendeckenden Einsatz eines elektronischen Meldeverfahrens ist dabei die möglichst weitgehende Unterstützung und Entlastung der meldepflichtigen Akteure von administrativen Zusatzaufwänden. Hierfür sind drei Teilaufgaben in einer für den Zweck angemessenen Detailtiefe zu lösen:

Primärsystemintegration

Idealerweise sollte die Erkennung eines meldepflichtigen Falles, das Ausfüllen einer Meldung an die zuständige Gesundheitsbehörde (hier im Fokus: namentliche Meldung an das Gesundheitsamt) und den Export einer elektronischen Meldung zur Übermittlung mittels eines geeigneten gesicherten Transportverfahrens in das Primärsystem integriert sein. Als Trigger für das Erkennen eines potentiell meldepflichtigen Falls kann beispielsweise bei Erkrankungen (Arztmeldung nach § 6 IfSG) die vom DIMDI in Abstimmung mit dem RKI gepflegte Kennzeichnung von Diagnosen in den Metadaten des ICD-10 genutzt werden.

Das alleine löst aber noch nicht das Problem der Abbildung des entsprechenden Regelwerkes. Beispielsweise sollen Masern nur in Kombination mit Fieber gemeldet werden.


Strukturierter Datensatz

Für die Übermittlung vom meldepflichtigen Akteur an zuständigen Gesundheitsbehörden (Gesundheitsämter) bietet es sich an, in Anlehnung an den VHitG-Arztbrief auf der Basis HL7/CDA aufzusetzen und in diesem Rahmen einen standardkonformen Datensatz zu definieren. Die Inhalte des Datensatzes basieren im Wesentlichen auf den existierenden Muster-Meldebögen und versuchen auch die Perspektive der weiterverarbeitenden Meldekette (Gesundheitsamt, zuständige Landesbehörde und RKI) berücksichtigen. Des Weiteren muss der Datensatz den Anforderungen des Datenschutzes (hier insbes. Erforderlichkeit, Datensparsamkeit und Zweckbindung) genügen. Dies bedeutet u.a., dass die Inhalte auf jene personenbezogenen Informationen zu beschränken sind, die von der Rechtsgrundlage der Meldepflicht (IfSG) vorgegeben sind.

Darüber hinaus soll die Spezifikation so flexibel sein, dass die inviduellen Anforderungen der einzelnen Länder abbildbar sind.

Sicherer Transportweg

Um sicherzustellen, dass auf dem Weg vom Melder zum Gesundheitsamt keine unberechtigten Personen Kenntnis von den Inhalten der elektronischen Meldung erhalten können, sind geeignete Transportmechanismen vorzusehen. Aus Datenschutzsicht stehen hier die Aspekte Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität im Vordergrund. Als Beispiele für sichere Transportwege werden technische Transportlösungen wie KV-SafeNet/D2D (evtl. künftig auch KV-CONNECT) oder OSCI-Transport angesehen, die ihrerseits bereits durch Datenschutzbeauftragte des Bundes oder der Länder positiv bewertet wurden.

Dynamisches Modell

Die inhaltliche Spezifikation ist unabhängig vom Transportweg:

Aufgabenstellung und Akteure einer elektronischen Meldung


D2D

Gegenwärtig wird in einer Reihe von Szenarien D2D als akzeptiertes Transportmittel eingesetzt, das auch vom Datenschützer akzeptiert ist:

Transport per D2D


Webservices

Denkbar wäre auch die Daten über eine gesicherte Verbindung bzw. verschlüsselt an einen Webservice zu übermitteln.

Statisches Modell

Dokumenttypen

Im Rahmen des Erprobungsprojektes in Nordrhein-Westfalen steht die Übermittlung der namentlichen Meldungen an das örtlich zuständige Gesundheitsamt im Fokus der Aktivitäten. Für die Übermittlung der Arztmeldung nach § 6 IfSG und der Labormeldung nach § 7 Abs. 1 IfSG werden zwei CDA Dokumente verwendet. Beide Meldungsarten haben einen identisch aufgebauten Kopfteil (Header). Die Body Sektionen sind spezifisch für die jeweilige Meldung aufgebaut. Die Art der Meldung wird über den DokumentType code festgelegt.

Während bei der Arztmeldung die Erkrankungen über den ICD-10-Code voraussichtlich auf CDA-Level 3 abgebildet werden können, ist für die Labormeldungen nach aktuellen Stand nicht sichergestellt, dass von allen Primärsystemen eine einheitliche Nomenklatur für die Erreger und Nachweismethoden verwendet wird. Daher wird bei den Labormeldungen derzeit CDA-Level 1 und 2 angestrebt.

Wurzelelement

… (Namespace u.a.)

Header

Header

ClinicalDocument (direkte Informationen)

Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
0 act elm ClinicalDokument Dokument 1..1 M
2 act att classCode "CLINDOC" CS 1..1 M Konstant "CLINDOC" (klinisches Dokument)
2 act att moodCode "EVN" CS 1..1 M Konstant "EVN" (event)
2 act elm typeId II 1..1 M @extension konstant "POCD_HD000040"
@root konstant "2.16.840.1.113883.1.3"
2 act elm id II 1..1 M Eindeutige Identifikation des Dokuments (bzw. der Meldung)


2 act elm code DokumentType CE CWE 1..1 M @code konstant "34781-5"
@codesystem konstant "2.16.840.1.113883.6.1"
@displayname konstant "infectious disease consulation note"


2 act elm title ST 0..1 optional konstant „Meldung gemäß IfSG auf Basis von CDA Rel. 2“
2 act elm effectiveTime TS 1..1 M Erstellungszeitpunkt der Meldung
2 act elm confidentialityCode CE CWE 1..1 M konstant "V" (Bei diesen Informationen handelt es sich um sehr vertrauliche Daten, so dass die Vertauchlichkeit auf “very restricted” zu setzen ist)
2 act elm languageCode CS CNE 0..1 optional konstant "de-de" (In diesem Feld wird angegeben, in welcher Sprache die Texte erstellt wurden.)

Patient

Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 part elm recordTarget Patient 1..1 M Patient
2 part att typeCode "RCT" CS CNE 1..1 M
2 role elm patientRole 1..1 M
3 role att classCode "PAT" CS CNE 1..1 M
3 role elm id Eindeutige Identifikation des Patienten SET<II> 1..* M Hier ist sowohl eine Identifikation über die OID des Herstellers, Instanzkennziffer und Patientennummer oder aber über die OID für die eGK und die dazugehörige Nummer denkbar
3 role elm addr Adresse SET<AD> 0..* M Hauptwohnsitz und ggf. Aufenthaltsort des Patienten

Eine Anschrift ist Pflicht
RKI Survnet erfasst Str/Hnr getrennt -> streetadressline sollte nicht verwendet werden

4 role att @zip Postleitzahl 0..1 M PLZ ohne Länderkennzeichen
4 role att @city Wohnort 0..1 M
4 role att @country Land 0..1 M
3 role elm telecom Kontaktinformationen SET<TEL> 0..* M Kontaktdaten des Patienten

Dies ist kein Pflichtfeld und es sollte keinesfalls automatisch befüllt werden! Nur wenn aus Infektionsschutzgründen zweckmäßig und in Rücksprache mit dem Patienten! Die beim Gesundheitsamt meist verwendete Software Survnet des RKI erfasst 3xTel, 1xFax, 2xEmail; Mehrangaben würden daher verloren gehen

4 ent elm Patient Patient 1..1 optional Personendaten des Patienten
5 ent elm name Name des Patienten SET<PN> 0..* optional
6 ent att @prefix Titel ST 0..1 optional akademischer Titel


6 ent att @given Vorname ST 1..1 M Vorname
6 ent att @familiy Familienname ST 1..1 M Familienname
5 ent elm administrativeGender Geschlecht CE CWE 1..1 M Geschlecht des Patienten
5 ent elm birthTime Geburtsdatum TS 1..1 M
4 ent elm providerOrganization Betreuende Einrichtung 0..1 optional Bei Betreuung in KH, stationärer Pflegeeinrichtung, Kinder-/Jugendheim…; gehört nur zur Arztmeldung

Diese Information muss dennoch redundant im Body aufgenommen werden, da Einlieferungs/Entlassungsangaben anzugeben sind (bei KH-Aufenthalt Pflichtangabe)

5 ent elm id Eindeutige Kennzeichnung der betreuenden Einrichtung II 0..* optional Erfordert entsprechende OID, welche wohl für KH verfügbar sind
5 ent elm name Bezeichnung der betreuenden Einrichtung ON 0..* optional
5 ent elm telecom Kontaktdaten der betreuenden Einrichtung TEL 0..* optional
5 ent elm addr Adressdaten der betreuenden Einrichtung AD 0..* optional

Meldende Stelle

Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 part elm author Autor 1..1 M
2 part att typeCode "AUT" 1..1 M


2 part elm time TS 1..1 M Meldungszeitpunkt
3 role elm assignedAuthor 1..1 M
4 role att classCode "ASSIGNED" 1..1 M
5 role elm id SET II 0..* optional Eindeutige Kennzeichnung der meldenden Person
Für Ärzte könnte entweder Lebenslangearztnummer + LANR-KV OID oder Arzt-ID + LIGA-NRW OID verwendert werden
5 ent elm assignedPerson 1..1 M Meldende Person
Pflicht, da laut Gesetz eine Person (Arzt/Leiter bei Labor) die Meldung auslöst
6 ent att classCode "DEV" 1..1 M
6 ent att determinerCode "INSTANCE" 1..1 M Meldende Person
6 ent elm name SET PN 1..1 M Meldende Person
Vor-, Nachname ausreichend, evtl. wäre aber das Aufnehmen einer Telefonnummer zweckmäßig
5 ent elm representedOrganization 1..1 M Meldende Einrichtung
Für das Gesundheitsamt ist einzig die Einrichtung als Melder relevant, eine Person nur sekundär (und Angaben zur IT irrelevant)
6 ent att classCode "ORG" 1..1 M
6 ent att determinerCode "INSTANCE" 1..1 M
6 ent elm id II 0..* optional Eindeutige Kennzeichnung der meldenden Einrichtung
Denkbar wäre Betriebstättennummer + BSNR-KV OID, für Ärzte
6 ent elm name ON 0..* optional Bezeichnung der meldenden Einrichtung
6 ent elm telecom TEL 0..* optional Kontaktdaten der meldenden Einrichtung
6 ent elm addr AD 0..* optional Adressdaten des adressierten Gesundheitsamts

custodian

RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 role elm custodian 1..1 M
2 role att typeCode "CST" 1..1 M
2 part elm assignedCustodian 1..1 M
3 part att classCode "ASSIGNET" 1..1 M
3 ent elm representedCustodianOrganization 1..1 M Die Inhalte dieses Elements sind identisch mit den des Elements author.assignedauthor.representedOrganization
4 ent att classCode "ORG" 1..1 M
4 ent att determinerCode "INSTANCE" 1..1 M
4 ent att id II 0..1 optional
4 ent elm name ON 0..1 optional
4 ent elm telecom TEL 0..1 optional
4 ent elm addr AD 0..1 optional


InformationRecipient (empfangendes Gesundheitsamt)

Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 part elm InformationRecipient 1..1 M Empfänger ist das zuständige Gesundheitsamt
Bei Abweichung zwischen Hauptwohnsitz und Aufenthaltsort sind ggf. mehrere Empfänger sinnvoll - dies sollte langfristig vorgesehen werden.
2 part att typecode 1..1 M Gibt die Art des Empfängers an Hier ist bis auf Weiteres konstant PRCP (Primary Recipient) zu verwenden
2 role elm InformationRecipient 1..1 M
3 role att classCode 1..1 M
3 role elm recievedOrganization 1..1 M
4 ent att classCode "ORG" 1..1 M
4 ent att determinerCode "INSTANCE" 1..1 M
4 ent elm id II 0..* optional Eindeutige Kennzeichnung des adressierten Gesundheitsamts
4 ent elm name ON 0..1 optional Bezeichnung des adressierten Gesundheitsamts
4 ent elm telecom TEL 0..1 optional Kontaktdaten des adressierten Gesundheitsamts
4 ent elm addr AD 0..1 optional Adressdaten des adressierten Gesundheitsamts


Body Arztmeldung

Struktur
Element Opt. Kard. Template OID
Diagnose RE [0..*] ??
Tod RE [0..1] ??
Zusatz RE [0..1] ??
Einrichtung RE [0..1] ??


Arztmeldung


Section (Diagnose)
Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 act elm Section Diagnose 1..1 M Diagnose auf Level 3
2 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
2 act att moodCode "EVN" 1..1 M
2 act att code CD CWE 1..1 M (LOINC) code: "29308-4"; codesystem: "2.16.840.1.113883.6.1"; displayname: "Diagnosis"
2 act att title ST 0..1 M Titel: ICD 10 gm2011 Diagnose
2 act att text ED 0..1 M ICD Volltext der Diagnose sowie Diagnose- und ggf. Erkrankungsdatum


Observation Diagnose

Section_Diagnosen

Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm entry M


2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
2 rel att contextConductionInd "true" 1..1 M


2 act elm Section Diagnose 1..1 M
3 act att classCode "OBS" 1..1 M
3 act att moodCode "EVN" 1..1 M
3 act att code CDE CWE 1..1 M (DIMDI) codesystem: "1.2.276.0.76.5.388" codesystemname: "icd10gm2011"; code/displayname = ICD Code mit Zusatz
3 act att statusCode CS CNE 1..1 M
3 act att effectiveTime QSET 1..1 M Angabe des Diagnosedatums
Sections für weitere Angaben

Weitere „section“ Elemente sind optional (Kardinalität 0..1) und auf Level 1, d.h. nicht maschinenlesbar, vorgesehen.

Die Wahl von Level 1 liegt primär darin begründet, dass derzeit keine Kataloge bzw. Code Systeme für die weiteren Angaben über eine OID verfügbar sind.

Section (Tod)

Kommentar: Im Todesfall zu verwenden, sollte Datum und ggf. Ursachen enthalten

Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm component 0..* optional
2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
3 act elm Section Tod 0..* M
4 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
4 act att moodCode "EVN" 1..1 M
4 act att code CD CWE 1..1 M (LOINC) code: "47046-8"; codesystem: "2.16.840.1.113883.6.1"; displayname: "Summary of Death"
4 act att title ST 1..1 M Als Titel ist "Angaben zum Tod des Patienten" zu verwenden.
4 act att text ED 1..1 M Unter text ist das Todesdatum und sofern bekannt die Ursache oder ein Verdacht zur

Ursache anzugeben.

Section Zusatzangaben (Symptome und weitere Angaben)
Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm component 0..* optional
2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
3 act elm Section Zusatzangaben 0..* M Symptome und weitere Angaben
4 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
4 act att moodCode "EVN" 1..1 M
4 act att title ST 1..1 M Als Titel ist "Symptome und weitergehende Angaben " zu verwenden
4 act att text ED 1..1 M



Kommentar: Symptome und weitere Angaben

Section Betreuung in Einrichtung
Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm component 0..* optional
2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
3 act elm Section Betreuung 0..* M Betreuung/Aufnahme/Entlassung - Krankenhaus/Pflege/Kinderheim…
4 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
4 act att moodCode "EVN" 1..1 M
4 act att title ST 1..1 M "Angaben zur Betreuung in Krankenhäusern oder Einrichtungen für Kinder, Jugendliche oder stationäre Pflege"
4 act att text ED 1..1 M Einrichtung einschl. Adresse und Kontaktinfos, ggf. Aufnahme- und Entlassungsdatum


Kommentar: Betreuung/Aufnahme/Entlassung - Krankenhaus/Pflege/Kinderheim…


Section (Taetigkeit)
Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm component 0..* optional
2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
3 act elm Section Tätigkeit 0..* M Tätigkeiten: medizinischer Bereich / Lebensmittelbereich / Gemeinschaftseinrichtung
4 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
4 act att moodCode "EVN" 1..1 M
4 act att title ST 1..1 M "Angaben zur Taetigkeit"
4 act att text ED 1..1 M
Section (Impfstatus)
Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm component 0..* optional
2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
3 act elm Section Impfstatus 0..* M "Impfung erfolgt?" / Anzahl / "Datum letzter Impfung" / Impfstoff
4 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
4 act att moodCode "EVN" 1..1 M
4 act att title ST 1..1 M "Angaben zu Impfungen"
4 act att text ED 1..1 M


IHE PCC Immunization Vol.2 Kap. 6.3.3.3.5 ?

<component> 
  <section>
    <templateId root='2.16.840.1.113883.10.20.1.6'/> 
    <templateId root='1.3.6.1.4.1.19376.1.5.3.1.3.23'/> 
    <id root=' ' extension=' '/> 
    <code code='11369-6' 
          displayName='HISTORY OF IMMUNIZATIONS'
          codeSystem='2.16.840.1.113883.6.1' 
          codeSystemName='LOINC'/> 
    <text> 
             Text as described above 
    </text> 
    <entry> 
         : 
      <!-- Required Immunization element --> 
      <templateId root='1.3.6.1.4.1.19376.1.5.3.1.4.12'/> 
         : 
    </entry>
  </section> 
</component>
Section (Exposition)
Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm component 0..* optional
2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
3 act elm Section Exposition 0..* M Auslandsaufenthalte, mögliche Exposition zu Erregern; bei Tuberkulose Geburtsland und Staatsangehörigkeit
4 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
4 act att moodCode "EVN" 1..1 M
4 act att title ST 1..1 M "Angaben zu wahrscheinlichen Infektionsquellen/-orten"
4 act att text ED 1..1 M
Section (Spende)
Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm component 0..* optional
2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
3 act elm Section Spende 0..* M Blut-/Gewebe-/Zell-/Organspenden in den letzten 6 Monaten
4 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
4 act att moodCode "EVN" 1..1 M
4 act att title ST 1..1 M "Angaben zu Blut-/Gewebe-/Zell-/Organspenden"
4 act att text ED 1..1 M


Body Labormeldung

Kommentar: Meldung nach §7 Abs. 1 IfSG
Offene Punkte: LOINC sollte Ideal für Abbildung von Laborinfos sein, aber noch fehlt Grundlagenwissen. Möglicherweise können/müssen über LOINC Angaben über Befund, Material und Methode direkt verknüpft werden.


Struktur
Element Opt. Kard. Template OID
Befund RE [0..*] ??
Material RE [0..*] ??
Übersender R [1..1] ??
Methode RE [0..*] ??
section (Labor)
Lvl RIM AE Name Desc DT Kard Conf Beschreibung
1 rel elm component 0..* optional
2 rel att typeCode "COMP" 1..1 M
3 act elm Section Labor 0..* M Angaben zur beauftragten Untersuchungsstelle
4 act att classCode "DOCSECT" 1..1 M
4 act att moodCode "EVN" 1..1 M
4 act att title ST 1..1 M
4 act att text ED 1..1 M


section (Befund)

Kommentar: Erreger/Befund
Offene Punkte:
code: CE CWE [1..1]
Kommentar:
Offene Punkte:
title: ST [0..1]
Kommentar: "Angaben zum Erreger/Befund"
Offene Punkte:
text: ED [0..1]
Kommentar: Name des Erregers
Offene Punkte:
entry
Kommentar:
Offene Punkte:
-Observation
Kommentar: Konstant: classCode="OBS" moodCode="EVN"
Offene Punkte:
--code
Kommentar: (LOINC) code: ""; codesystem: "2.16.840.1.113883.6.1"; displayname: ""
Offene Punkte:
--statuscode
Kommentar:
Offene Punkte: ?
--effectivetime
Kommentar: Datum des Befunds
Offene Punkte:

section (Material)

Kommentar: Verwendetes Untersuchungsmaterial einschl. Einsendedatum
Offene Punkte: Verwendetes Untersuchungsmaterial einschl. Einsendedatum
code: CE CWE [1..1]
Kommentar:
Offene Punkte:
title: ST [0..1]
Kommentar: "Angaben zum untersuchten Material"
Offene Punkte:
text: ED [0..1]
Kommentar:
Offene Punkte:

section (Methode)

Kommentar: Angewendete Nachweismethode
Offene Punkte:
code: CE CWE [1..1]
Kommentar:
Offene Punkte:
title: ST [0..1]
Kommentar: "Angaben zur Nachweismethode"
Offene Punkte:
text: ED [0..1]
Kommentar:
Offene Punkte:

section (Übersender)

Kommentar: Angaben zum übersendenden Arzt
Offene Punkte: Wie können Organisationsinformationen wie im Header eingebunden werden?

Benötigte OIDs

Niedegelassene Ärzte UND Praxen UND PVS Instanzen
Laborbetreiber UND Labore UND LIS Instanzen
Krankenhausärzte UND Krankenhäuser UND KIS Instanzen
Betreuende Einrichtungen (Pflege-, Kinderheime z.B.)
Gesundheitsämter

Allgemeine offene Punkte

Welche OIDs sind zwingend anzugeben? Für das Gesundheitsamt sind diese im Zweifel ohne Bedeutung!
Müssen wir (ZTG), wenn wir Templates / eine Schemadefinition erzeugen, diese verwalten/pflegen? Mit eigener OID…
Sind Templates / eine Schemadefinition sinnvoll, oder reicht ein Leitfaden mit klaren Anweisungen?

Beispieldokument

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<?xml-stylesheet type="text/xsl" href="rki-cda-v3.xsl"?>
<ClinicalDocument xmlns="urn:hl7-org:v3" 
  xmlns:sciphox="urn::sciphox-org/sciphox"
  xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" 
  xsi:schemaLocation="urn:hl7-org:v3 CDA.xsd">
  <typeId root="2.16.840.1.113883.1.3" 
          extension="POCD_HD000040"/>
  <id extension="60467,36049" root="1.2.276.0.58"/>
  <code code="11488-4" codeSystem="2.16.840.1.113883.6.1" 
        displayName="Consultation note"/>
  <title>Meldeformular für RKI auf CDA Rel.2 Basis</title>
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        <!-- meldepflichtige Krankheiten auf CDA Level 2 -->
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          <title>Cholera</title>
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          <title>Masern</title>
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          <!-- Laborwert auf Level 3 -->
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          <title>Epidemiologische Situation</title>
          <text>Patient ist im medizinischen Bereich tätig.
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Weitere Leitfäden

Die hier erarbeiteten Grundlagen können auch für weitere Leitfäden – dann natürlich mit entsprechenden spezifischen Erweiterungen – genutzt werden:

  • Bericht über unerwünschte Arzneimittel
  • Todesursachenbescheinigung
  • Impfreaktionen/Impfkomplikationen
  • Disease Management Programme
    • Asthma Bronchiale
    • Diabetes Mellitus (Typ 1 + 2)
    • COPD