Domain Analyse Modell (Einwilligung)
Die betrachteten Szenarien einer Patienteneinwilligung werden in Form von Domain Analysis Modellen (DAM) analysiert und in Bezug auf ihre Anforderungen aufbereitet. Das Vorgehen orientiert sich eng an den HL7 DAM, wobei jedoch aufgrund der Zielstellung (Einwilligungserklärung etc.) ein stärkeres Gewicht auf die statischen Konzeptbeziehungen gelegt wird. Dies drückt sich dadurch aus, dass auf eine detaillierte Ausarbeitung der dynamischen Modelle in Form von Sequenzdiagrammen verzichtet wird, stattdessen aber die statischen Konzeptbeziehungen in Form von Concept Maps konkreter ausgearbeitet werden. Hierdurch soll der Übergang zu dem auch im HL7 DAM vorgesehenen Informationsmodell – das hier die Rolle eines Referenzmodells einnimmt – erleichtert werden.
Jedes Domain Analysis Modell deckt ein definiertes Szenario ab und besteht aus den folgenden Bestandteilen:
- In einem Story Board wird anhand eines konkreten Beispiels in das Szenario eingeführt und es werden die statischen und dynamischen Beziehungen der Akteure und Objekte unter-einander exemplarisch ausgeführt.
- Die Akteure des Szenarios werden explizit benannt. Akteure sind dabei alle Elemente, die bei einer Modellierung der Interaktionen auf den „Swim Lanes“ erscheinen würden.
- Die Interaktionen zwischen den Akteuren mitsamt der ausgetauschten Informationen werden im Überblick dargestellt. Hierbei wird von dem konkreten Story Board in so weit abstrahiert, als dass alle für das Szenario relevanten Interaktionen aufgeführt sind (z. B. kann ein Storyboard nur einen Lesezugriff auf eine Akte enthalten, währen in den Interaktionen auch innerhalb des Szenarios zulässige Schreibzugriffe berücksichtigt sind).
- Die Konzepte des Szenarios werden explizit dargestellt. Akteure werden dabei auf ihre Rollen innerhalb des Szenarios zurückgeführt. Für einzelne Konzepte wichtige Zusatzinformationen werden explizit benannt, da sie ggf. für die spätere Abbildung von Konzepten auf Klassen des Referenz-Informationsmodells wichtig sein können.
- Die Beziehungen zwischen den Konzepten werden in Form einfacher Concept Maps dargestellt. Hierbei werden Konzepte durch Kästchen und Konzeptbeziehungen durch benannte Pfeile dargestellt. Wichtig für das Verständnis der Concept Maps ist, dass die Grafik ausschließlich aber vollständig den Gegenstandsbereich der jeweils modellierten Einwiligung, Autorisierung bzw. Erklärung abdeckt. Konzepte namens „Einwilligung“, „Autorisierung“ bzw. „Erklärung“ tauchen daher in den Diagrammen nicht explizit als Konzepte auf, sondern bilden quasi die übergreifende Klammer über dem modellierten Konzeptnetz.