Informationsmodell der EFA Geschäftsobjekte

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Implementierungsleitfaden
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Anmerkung: Die unter den einzelnen Überschriften in geschweiften Klammern angegebenen Kürzel dienen der Unterstützung des Kommentierungsverfahrens. Bitte geben Sie bei einem Kommentar oder einem Verbesserungsvorschlag zu dieser Spezifikation immer das Kürzel des Abschnitts an, auf den sich Ihr Kommentar bezieht. Alle Kommentare werden in der Lasche "Diskussion" zu der kommentierten Seite gesammelt und gegenkommentiert.
Hinweise zum Kommentierungsverfahren einschließlich aller Formulare und Kontaktadressen finden Sie auf der Seite "Kommentierung EFAv2.0".


EFA Informationsmodell

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Die folgende Abbildung zeigt das aus der Definition der EFA-Geschäftsobjekte abgeleitete und über HL7 RIM Klassen ausgedrückte Informationsmodell des EFA-Konstrukts.

IM PIM RIM EFA.png

Prinzipiell schreibt die EFA-Spezifikation keine bestimmte interne Umsetzung dieses Informationsmodells vor, d.h. ein Hersteller kann dieses über beliebige Technologien abbilden. Normative Vorgaben bestehen jedoch bezüglich der Aussen-Semantik und der über Operationen der EFA-Dienste ausgetauschten Instanzen (von Ausschnitten) dieses Informationsmodells. Dieses spiegelt sich vor allem in der nachfolgend beschriebenen Abbildung der EFA Geschäftsobjekte auf ihre korrespondierenden logischen Objekte im Informationsmodell wider.

Patient

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Die funktional-logische Spezifikation der EFA korrespondiert mit der Sichtweise auf ein EFA-Netzwerk als eine Versorgungsdomäne. Auf der Sicht einer Affinity Domain angesiedelte Problemstellungen bezüglich der Repräsentation des Patienten durch in den einzelnen EFA-Peers unterschiedliche Patienten-IDs müssen daher außerhalb der EFA gelöst werden. Hierzu sind die u.a. im IHE Cookbook beschriebenen, von der EFA unabhängig umsetzbaren Verfahren eines Master Patient Index oder einer domänenübergreifend gültigen ID zu nutzen.

Konkret bedeutet dies: Eine von einem EFA-Teilnehmersystem beim Aufruf eines EFA-Dienstes genutzte Patienten-ID muss immer in der Affinity Domain des EFA-Providers bekannt sein, d.h. das Clientsystem des EFA-Teilnehmers muss ggf. vor dem Dienstaufruf eine Abbildung der lokal genutzten Patienten-ID auf die Patienten-ID der Domäne des EFA-Providers vornehmen. Analog hierzu gilt auch in einer aus mehreren Affinity Domains bestehenden Versorgungsdomäne die Regel "Sender does it right", d.h. bevor eine Anfrage von einem EFA-Provider an einen anderen weitergeleitet wird, muss der initierende Peer die Überführung der Patienten-ID in die Domäne des Ziel-Peers vornehmen.

Fallakte

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Die folgenden Aussagen prägen das Außen-Verhalten eines logischen Objekts der Klasse "Fallakte":

  • Jede Fallakte ist genau einem Patienten zugeordnet. Diese Beziehung ist für Berechtigte bidirektional auflösbar, d.h. zu einem Patienten können die zugehörigen Fallakten und zu einer gegebenen Fallakte der betroffene Patient ermittelt werden.
  • Jede Fallakte dient genau einem klar abgrenzbaren Zweck. Pro Patient und Zweck kann es nur eine Fallakte geben.
  • Zu jeder Fallakte gibt es zu jeder Zeit genau eine gültige Einwilligung des betroffenen Patienten. Die Fallakte ist von der Einwilligung abhängig, d.h. eine Rücknahme der Einwilligung bedingt das Schließen der Fallakte.
  • Zu jeder Fallakte sind berechtigte EFA-Teilnehmer benannt, deren Berechtigungen sich aus ihren definierten Rollen der EFA-Nutzung ableiten.

Partition

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Die folgenden Aussagen prägen das Außen-Verhalten eines logischen Objekts der Klasse "Partition":

  • Eine Fallakte besteht aus einer oder mehr Partitionen. Jede Partition ist genau einer Fallakte zugeordnet. Auch hier besteht eine Abhängigkeitsbeziehung; mit Schließen der Fallakte werden auch die abhängigen Partitionen geschlossen und sind nicht mehr zugreifbar.
  • Jede Partition wird bei einem EFA-Provider angelegt und verwaltet. Dieser ist für die sichere Speicherung der daran hängenden Daten sowie die Durchsetzung der definierten Berechtigungen bei Zugriffen auf die Partition verantwortlich.

document

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Datenobjekte der EFA werden in Partitionen verwaltet. Ein Datenobjekt kann mehreren Partitionen zugeordnet sein, sofern diese beim selben EFA-Provider angelegt sind. Aktuell werden lediglich (medizinische) Dokumente als Datenobjekte der EFA unterstützt.

Für die EFA-v2.0-Spezifikation wird davon ausgegangen, dass die Inhalte von Dokumenten nur für einige wenige definierte Dokumentklassen (z.B. consentInfo) maschinell verarbeitet werden können. Dies bedeutet, dass alle für das Einstellen, die Auswahl, den Abruf, die Strukturierung/Suche und die Anzeige von Dokumenten relevanten Attribute eines Dokuments explizit außerhalb des Dokuments verfügbar sein müssen.

IM PIM Document.png

Die Klasse document bildet hierbei die Klammer über alle Bestandteile eines Dokuments, die explizit über Klassen gekapselt und hierdurch potenziell für eine maschinelle Verarbeitung verfügbar sind:

partitionID
Jedes Dokument ist eindeutig einer Partition zugeordnet, die ihrerseits eindeutig einer Fallakte zugeordnet ist. Die für diese Fallakte definierten Zugriffsrechte werden auf deren Partitionen und damit auch die darin enthaltenen Dokumente vererbt.
docMetadata
Jedem Dokument sind beschreibene Metadaten (z.B. Dokumenttyp und Dokumentformat) zugeordnet, um die automatisierte Filterung und Strukturierung zur Anzeige von EFA-Inhalten gegenüber einem EFA-Teilnehmer zu unterstützen.
docData
Das eigentliche Dokument ist aus Sicht der EFA (von wenigen Ausnahmen abgesehen) ein BLOB, der nicht weiter maschinell verarbeitet wird.
docRelationship
Dokumente können zueinander in Beziehung stehen. Neben in Dokumenten kodierten Verweisen können diese Beziehungen auch über eigenständige Objekte explizit gemacht werden.

PIM Data Structures

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Die nachfolgend beschriebenen Objektklassen beschreiben die über Operationen der EFA-Dienste ausgetauschten Instanzen (von Ausschnitten) des EFA-Informationsmodells. Diese Klassen werden nachfolgend in der Abstraktionsstufe des EFA Service Functional Model unabhängig von einer konkreten technischen Umsetzung definiert.

patientID

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Die patientID ist ein eindeutiger Identifizierer eines Patienten innerhalb einer von einem EFA-Provider realisierten Affinity Domain. Sie bildet damit in der IHE-Semantik die "XAD-PID" ab (siehe IHE Cookbook).

Wenn eine patientID bei einem Operationsaufruf von einem EFA-Teilnehmer an einen EFA-Dienst übergeben wird, muss diese ID in der Affinity Domain des EFA-Providers registriert sein, d.h. das Clientsystem des EFA-Teilnehmers muss ggf. vor dem Dienstaufruf eine Abbildung der lokal genutzten Patienten-ID auf die EFA patientID der Domäne des EFA-Providers vornehmen.

Im Fall von in einem Peer-to-Peer-Verbund verteilt verwalteten Fallakten ist es nicht unwahrscheinlich, dass jeder Provider den selben Patienten unter einer anderen patientID führt. Um eine sichere Verknüpfung der verteilt verwalteten Partitionen einer Fallakte realisieren zu können, muss jeder Provider bei einer verteilten Akte eine Abbildung der von ihm genutzten patientID auf die von sämtlichen anderen beteiligten Providern genutzten patientIDs realisieren können. Analog zu der Nutzung der patientID in einem Single-Peer-Szenario gilt auch hier die Regel "Sender does it right", d.h. bevor eine Anfrage von einem Peer an einen anderen weitergeleitet wird, muss der initierende Peer die Überführung der patientID in die Domäne des Ziel-Peers vornehmen.

Da jede Fallakte eindeutig einem Patienten zugeordnet ist und jede Partition zu genau einer Fallakte gehört, ist auch jede Partition eindeutig einem Patienten zugeordnet. D.h. aus Sicht des Informationsmodells spielt es keine Rolle, ob eine EFA-Umsetzung die Patientenzuordnung ausschließlich auf Ebene der Fallakten verwaltet oder auch auf die Ebene der Partitionen herunter zieht.

purpose

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Die Klasse purpose kodiert den Zweck einer Fallakte und referenziert damit eindeutig auf einen "medizinischen Fall" des Patienten. Die Kodierung des Zwecks kann entweder über einen standardisierten Diagnosecode (z.B. ICD-10) oder die Referenzierung eines Vertrags (DMP, IV, etc.) erfolgen. Instanzen der Klasse purpose müssen den Zweck einer Akte ausschließlich über kodierte Werte aus einem vorab innerhalb einer Versorgungdomäne definierten Vokabular verwenden.

IM PIM Purpose.png

Da jede Fallakte eindeutig einem Zweck dient und jede Partition zu genau einer Fallakte gehört, ist auch jede Partition eindeutig einem Zweck zugeordnet. D.h. aus Sicht des Informationsmodells spielt es keine Rolle, ob eine EFA-Umsetzung die Zweckbindung ausschließlich auf Ebene der Fallakten verwaltet oder auch auf die Ebene der Partitionen herunter zieht.

ecrInfo

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Die Klasse ecrInfo umfasst die Metadaten zu einer Fallakte.

Attribut Beschreibung Verwendung
patientID (mandatory) Eindeutiger Identifier des Patienten, dem die EFA zugeordnet ist Jede Fallakte ist genau einem Patienten zugeordnet. Die patientID ist ein eindeutiger Identifizierer dieses Patienten innerhalb einer von einem EFA-Provider realisierten Affinity Domain.
purpose (mandatory) Zweck der Fallakte Jede Fallakte eines Patienten wird zu genau einem Zweck geführt, der den der EFA zugrunde liegenden "medizinischen Fall" des Patienten repräsentiert.
Affinity Domain.
ecrStatus (mandatory) Status der Fallakte Der Status einer Fallakte spiegelt den Lebenszyklus der Fallakte wider. Änderungen des Status erfolgen insbesondere beim Ablauf der Gültigkeit einer Akte sowie bei Änderungen an der vom Patienten gegebenen Einwilligung.

Jede Fallakte ist durch die Kombination aus patientID und purpose eindeutig identifizierbar. Beide Attribute zusammen bilden die ID einer Fallakte (ecrRef).

consentInfo

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Die Klasse consentInfo bildet den Inhalt einer Patienteneinwilligung in so weit maschinenlesbar ab, als dass darüber eine automatische Konfiguration einer Fallakte und ihrer Zugriffsrechte möglich ist. consentInfo ist ein EFA-2.0-Profil auf dem im Domänenmodell "Einwilligung zur zweckgebundenen Kommunikation" definierten Konzeptmodell und dem daraus abgeleiteten Informationsmodell einer Einwilligungserklärung. Im Einzelnen umfasst dieses Profil die folgenden Einschränkungen zu dem im Leitfaden "Einwilligung" definierten Informationsmodell:

  • Die Kodierung des Zwecks unterliegt den im Abschnitt zur Klasse "purpose" definierten Vorgaben. Es müssen die im EFA-2.0-XDS-Binding festgelegten Codesysteme verwendet werden.
  • Die maschinenlesbare Darstellung einer Einwilligung muss eine Umsetzung der im Interaktionsmuster "Fallakte anlegen" beschriebenen Ausnahmeszenarien erlauben. Dies bedeutet, dass per Konvention oder per expliziter Aussage erkennbar sein muss, wie die Anlage einer Akte realisiert wird, wenn bereits eine Akte zu den benannten Zweck besteht.

Die technischen Umsetzung der Klasse consentInfo kann über jedes Binding erfolgen, dass den Leitfaden "Einwilligung" umsetzt. Hierbei sind die benannten Einschränkungen aus dem Informationsmodell in das Binding zu übernehmen.

Es kann zu jedem Zeitpunkt nur eine aktuelle gültige Einwilligung geben, d.h. mit dem Einstellen eines validen consentInfo-Objekts in eine Fallakte werden automatisch alle zuvor eingestellten consentInfo-Objekte ungültig.

consentDoc

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Die Klasse consentDoc ist eine Spezialisierung der Klasse document und umfasst ein vom EFA-Provider inhaltlich nicht weiter verarbeitetes Dokument, dessen Gegenstand eine Patienteneinwilligung ist.

Es kann zu jedem Zeitpunkt nur eine aktuelle gültige Einwilligung geben, die dem EFA-Provider gegenüber über die Klasse consentInfo dargestellt wird. Zusammen mit der Bekanntmachung einer Einwilligung über ein consentInfo-Objekt kann eine Instanz der Klasse consentDoc als menschenlesbares Pendant in die betroffene Akte eingestellt werden. Das consentDoc-Objekt wird dabei als Ergänzung des consentInfo-Objekts deklariert.

Ein Einstellen eines consentInfo-Objekts ohne korrespondierendes consentDoc-Objekt ist möglich. Das Einstellen eines consentDoc-Objekts ist nur möglich, wenn dieses über eine Ergänzt-Beziehung mit einem consentInfo-Objekt verknüpft ist.

partitionID

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Die Klasse partitionID beschreibt eine eindeutige Referenz auf eine Partition einer Fallakte. Bestandteil der Referenz sind

  • ein Verweis auf den EFA-Provider, der die Partition verwaltet, sowie
  • ein von diesem Provider eindeutig auflösbarer Identifizierer.

partitionList

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Die Klasse partitionList beschreibt eine Menge von Partitionen, die Fallakten des selben Patienten zugeordnet sind. Jede Partition wird durch ein partition-Objekt repräsentiert. Mit diesem Objekt müssen vom EFA-Provider im Rahmen der Operation listPartitions die folgenden Informationen zu einer Partition verknüpft sein:

partitionID
Identifizierer der Partition, über den diese Partition eindeutig referenziert werden kann. Eine solche Referenzierung ist vor allem zum Einstellen von Daten in eine Partition und zum Auslesen einer Partition erforderlich.
ecrRef
Verweis auf die Fallakte, der die Partition zugeordnet ist. Jede Partition ist genau einer Fallakte zugeordnet.
Metadaten der Partition
Die genaue Festlegung der von einem EFA-Provider zu einer Partition verwalteten Metadaten ist vom konkreten Binding abhängig. Jedes Binding muss aber mindestens die in der Klasse partitionInfo enthaltenen Angaben unterstützen und als Teil des eine Partition repräsentierenden partition-Objekts bei der Abfrage der Partitionen einer Fallakte an den Aufrufer zurück liefern.

IM PIM PartitionList.png

ecrRef

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In der EFA-2.0-Spezifikation ist kein orginärer Identifier für Fallakten definiert. Wie schon im Zusammenhang mit der Klasse ecrInfo beschrieben, wird durch die Möglichkeit eines vollständigen Verzichts auf ein manifestiertes Fallakten-Objekt eine flexiblere und einfachere Umsetzung der EFA-Spezifikation über bestehende Standards unterstützt.

Um dennoch Fallakten eindeutig referenzieren zu können, wird die Tatsache ausgenutzt, dass pro Patient (patientID) und Zweck (purpose) per Definition nur eine Fallakte existieren darf. Hiermit bilden die in der Klasse ecrRef zusammengefassten Angaben zu Patient und Zweck zusammen eine eindeutige Referenz auf eine Fallakten.

IM PIM ecrRef.png

partitionInfo

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Der Zugriff auf die Inhalte einer Fallakte erfolgt durch Auflisten der Partitionen der Akte und anschließendes Browsing bzw. Suchen/Filtern über den in den einzelnen Partitionen enthaltenen Daten. Damit die IT-Systeme der EFA-Teilnehmer diesen Ablauf optimieren und an verschiedene Zugriffsmetaphern (z.B. Anzeigen seit dem letzten Zugriff neu hinzugekommener Daten) anpassen können, werden Partitionen mit Metadaten versehen. Hierbei muss ein Binding zumindest die folgenden Metadaten unterstützen:

Attribut Beschreibung Verwendung
partitionID (mandatory) Eindeutiger Identifizierer der Partition Die ID der Partition wird beim Anlegen einer Partition abhängig vom genutzten Binding durch den EFA-Teilnehmer oder den EFA-Provider festgelegt. Sie muss beim Auslesen der Partitionsdaten vom EFA-Provider zurück geliefert werden.
Die ID der Partition wird zum Abruf von Daten aus einer Partition und zum Einstellen von Daten in eine Partition benötigt.
Titel (mandatory) Für den EFA-Teilnehmer verständliche Bezeichnung der Partition, aus der hervorgeht, welche Daten in der Partition zu erwarten sind (z.B. "Nachsorge nach Bypass-Operation"). Aus Datenschutzgründen darf dieser Titel keine identifizierenden Angaben zum Patient enthalten. Der Titel wird beim Anlegen einer Partition gesetzt und unverändert beim Auslesen der Partitionsdaten vom EFA-Provider zurück geliefert.
Dieses Attribut kann z.B. genutzt werden, um einem EFA-Teilnehmer beim Browsing über einer Akte zunächst die verfügbaren Partitionen anzuzeigen und nur Daten aus vom Teilnehmer als für die aktuelle Behandlungssituation relevant markierten Partitionen abzurufen.
Klassifizierung (optional) In Ergänzung zum Titel kann eine Partition auch eine maschinenlesbare Klassifizierung enthalten. Beispiele hierfür finden sind administrative Informationen, z.B. ob es sich um Daten zu einem Krankenhausaufenthalt handelt. Klassifizierungen müssen beim Anlegen einer Partition gesetzt und vom EFA-Provider unverändert beim Auslesen der Partitionsdaten vom EFA-Provider zurück geliefert werden.
Erfasster Behandlungszeitraum (mandatory) Zeitraum der über die Partition unterstützten Behandlungsepisode. Hierbei werden das Anfangsdatum der Episode sowie das Datum der letzten Änderung der Inhalte der Partition verwaltet. Das Anfangsdatum der Episode wird beim beim Anlegen einer Partition gesetzt. Fehlt diese Angabe, wird das Datum der Anlage der Partition als Anfang der begleiteten Episode angenommen. Das Datum der letzten Änderung wird vom EFA-Provider bei jeder Einstellen von Daten in die Partition neu gesetzt und beim Auslesen der Partitionsdaten mitgegeben.
Ein EFA-Teilnehmersystem kann Partitionen anhand dieser Angaben in eine chronologische Reihenfolge bringen oder effizient nach den aktuellsten Daten durchsuchen.
Verantwortliche Organisation (optional) Bezeichner der Organisation, die für die Anlage der Partition und die Pflege der darin enthaltenen Inhalte verantwortlich ist. Sofern diese Information nicht beim Anlegen einer Partition gesetzt wird, gilt die Organisation des die Partition anlegenden Leistungserbringers als für die Partition verantwortlich. Diese Information muss beim Auslesen der Partitionsdaten bereit gestellt werden.

Ein EFA-Binding kann weitere Attribute für Partitionen definieren. Diese müssen jedoch von einem clientseitigen Teilnehmersystem nicht zwingend verarbeitet werden.

docMetadata

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Die Interaktionsmuster der EFA-v2.0 sehen vor, dass ein Teilnehmersystem nach dem Öffnen einer Fallakte zunächst die Metadaten dieser Akte abruft und in einer dem Nutzungsszenario angemessenen Struktur anzeigt. Hierbei können auch Filter genutzt werden, um nicht relevante Daten auszublenden. Gezielte Suchen nach bestimmten Dokumenten setzen auf dem selben Muster auf, auch hier ruft das Teilnehmersystem zunächst die Metadaten der Inhalte der Fallakte ab und führt anschließend eine Suche auch diesen Daten durch.

Damit die IT-Systeme der EFA-Teilnehmer diesen Ablauf optimieren und an verschiedene Zugriffsmetaphern (z.B. Anzeigen seit dem letzten Zugriff neu hinzugekommener Daten) anpassen können, werden umfangreiche Metadaten zu jedem Dokument benötigt:

Attribut Beschreibung Verwendung
documentID (mandatory) Eindeutiger Identifizierer des Dokuments Die ID eines Dokuments wird beim Einstellen von Daten in eine Partition abhängig vom genutzten Binding durch den EFA-Teilnehmer oder den EFA-Provider festgelegt. Sie muss beim Auflisten der Dokumente einer Partition vom EFA-Provider zurück geliefert werden.
Die documentID wird beim Abruf eines Dokuments, zum Invalidieren eines Dokuments sowie zum Setzen von Dokumentenbeziehungen benötigt. Die ID eines Dokuments ist eine Instanz der Klasse documentID.
Titel (mandatory) Für den EFA-Teilnehmer verständliche Bezeichnung des Dokuments (z.B. "OP-Bericht zu Bypass-Operation"). Aus Datenschutzgründen darf dieser Titel keine identifizierenden Angaben zum Patient enthalten. Der Titel wird beim Einstellen eines Dokuments in eine Partition gesetzt und unverändert beim Auflisten der Dokumente einer Partition vom EFA-Provider zurück geliefert.
Dieses Attribut kann z.B. genutzt werden, um einen EFA-Teilnehmer beim gezielten Abruf benötigter Informationen zu unterstützen.
Dokumentklasse (mandatory) Grobgranulare Klassifizierung des Dokuments in einer über Versorgungsdomänen hinweg einheitlichen Nomenklatur. Die Dokumentklasse wird beim Einstellen eines Dokuments in eine Partition gesetzt und unverändert beim Auflisten der Dokumente einer Partition vom EFA-Provider zurück geliefert.
Dieses Attribut kann z.B. genutzt werden, um einen EFA-Teilnehmer beim gezielten Abruf benötigter Informationen zu unterstützen.
Dokumenttyp (mandatory) Feingranulare Klassifizierung des Dokuments in einer in der aktuellen Versorgungsdomäne definierten Nomenklatur. Der Dokumenttyp wird beim Einstellen eines Dokuments in eine Partition gesetzt und unverändert beim Auflisten der Dokumente einer Partition vom EFA-Provider zurück geliefert.
Dieses Attribut kann z.B. genutzt werden, um einen EFA-Teilnehmer beim gezielten Abruf benötigter Informationen zu unterstützen.
Dokumentformat (mandatory) Kodierte Angabe zum Format des Dokuments (z.B. PDF) Das Dokumentformat wird beim Einstellen eines Dokuments in eine Partition gesetzt und unverändert beim Auflisten der Dokumente einer Partition vom EFA-Provider zurück geliefert. Ein EFA-Provider kann zum Schutz vor Angriffen und Viren bestimmte Dokumentformate ablehnen bzw. vor der Übernahme in seine Datenbank prüfen, ob ein eingestelltes Dokument dem angegebenen Format entspricht.
Zeitpunkt der Bereitstellung (mandatory) Datum des Einstellens des Dokuments in die Fallakte. Das Einstellungsdatum eines Dokuments wird beim Einstellen eines Dokuments in eine Partition durch den EFA-Provider gesetzt, sofern es nicht in den bereitgestellten Metadaten enthalten ist. Das Einstellungsdatum wird beim Auflisten der Dokumente einer Partition vom EFA-Provider zurück geliefert.
Dieses Attribut soll die gezielte Suche nach neu in eine Akte eingestellten Dokumenten unterstützen.
Zeitliche Einordnung (optional) Zeitraum der über das Dokument beschriebenen Handlung. Sofern dieser Zeitraum nicht bekannt, nicht eingrenzbar oder nicht medizinisch relevant ist, muss diese Angabe weggelassen werden; insbesondere darf hier nicht das Datum des Einstellens des Dokuments in die Akte als Default-Wert eingesetzt werden. Die zeitliche Einordnung eines Dokuments wird beim Einstellen eines Dokuments in eine Partition gesetzt. Die festgesetzte zeitliche Einordnung wird beim Auflisten der Dokumente einer Partition vom EFA-Provider zurück geliefert.
Dieses Attribut soll die chronologische Sortierung von EFA-Inhalten entlang eines Behandlungsverlaufs unterstützen.
Verantwortliche Organisation (optional) Bezeichner der Organisation, die für das Einstellen des Dokuments und die Richtigkeit der darin enthaltenen Inhalte verantwortlich ist. Sofern diese Information nicht beim Einstellen eines Dokuments in eine Partition gesetzt wird, gilt die Organisation des die Daten in die Akte einstellenden Leistungserbringers als für das Dokument verantwortlich. Diese Information muss beim Auflisten der Dokumente einer Partition bereit gestellt werden.
Dateigröße (optional) Dateigröße des Dokuments Die Dateigröße eines Dokuments wird vom EFA-Provider ermittelt und beim Auflisten der Dokumente einer Partition übermittelt.
Dieses Attribut kann vom EFA-Teilnehmersystem genutzt werden, um z.B. sehr große Dokumente parallel zu laufenden Nutzerinteraktionen im Hintergrund zu laden.
Fehlererkennender Code (conditional, mandatory) Informationen zur Prüfung der Integrität des Dokuments. Dieses Attribut kann entfallen, wenn das Dokument mit einer digitalen Signatur versehen ist (s.u.). Ein fehlererkennender Code (z.B. Hashwert) wird idealerweise bereits beim Einstellen eines Dokuments in eine Partition berechnet und unverändert beim Auflisten der Dokumente einer Partition vom EFA-Provider zurück geliefert. Hierdurch kann der Nutzer eines Dokuments sicher sein, dass ein Dokument während der Übertragung und Speicherung nicht verfälscht wurde.
Signatur (optional) Digitale Signatur zur Sicherung der Authentizität (und Integrität) Idealerweise werden nur vom Ersteller digital signierte Dokumente in eine Fallakte eingestellt, um ein sehr hohes Maß an Integritäts- und Authentizitätsschutz zu realisieren. Da die hierzu benötigten Mechanismen jedoch erst mit der flächendeckenden Einführung von Heilberufsausweisen und zugehörigen Prüfdiensten verfügbar sind, ist die Nutzung von Signaturen zunächst optional.

Ein EFA-Binding kann weitere Attribute für Dokumente definieren. Diese müssen jedoch von einem clientseitigen Teilnehmersystem nicht zwingend verarbeitet werden.

docRelationship

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Beziehungen zwischen Dokumenten können sowohl innerhalb von Dokumenten als auch als eigenständige Objekte kodiert werden. Die Klasse docRelationship beschreibt ausschließlich außerhalb von Dokumenten definierte Beziehungen zwischen Dokumenten. Hierbei muss ein Binding die beiden folgenden Beziehungen unterstützen:

  • Replace: Ein Dokument ersetzt ein anderes Dokument
  • Append: Ein Dokument ergänzt ein anderes Dokument

Die nachfolgende Tabelle stellt dar, wie hierbei die auf der konzeptionellen Ebene definierten Dokumentbeziehungen umzusetzen sind.

Dokumentbeziehung Semantik Umsetzung Anmerkungen
Ergänzen eines Dokuments Ein Dokument stellte eine Ergänzung eines anderen Dokuments dar (z.B. Befund zum Bild). Append Diese Beziehung wird u.a. im Rahmen der Verwaltung von Einwilligungen genutzt, um ein consentDoc-Objekt an ein consentInfo-Objekt zu binden.
Ersetzen eines Dokuments Ein Dokument ersetzt ein benanntes anderes Dokument mitsamt seiner Anhänge/Ergänzungen. Das ersetzte Dokument wird invalidiert und beim Abruf von Dokumenten aus einer Fallakte nur für bestimmte Rolleninhaber (z.B. Fallaktenmanager) bereitgestellt. Für alle anderen Teilnehmer ist nur noch das neue Dokument sichtbar. Dieses enthält jedoch einen Verweis auf das ersetzte Dokument. Replace Das ersetzte Dokument muss durch den EFA-Provider im Register als "deaktiviert" markiert werden.
Das Ersetzen eines Dokuments mit einem leeren Dokument entspricht der Semantik des Invalidieren dieses Dokuments.

documentID

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Die Klasse documentID beschreibt eine eindeutige Referenz auf ein Dokument. Bestandteil der Referenz sind

  • ein Verweis auf das EFA Document Repository, in dem das Dokument verfügbar ist, sowie
  • ein von diesem Repository eindeutig auflösbarer Identifizierer.

Querverweise und Referenzen