Einleitung
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+ | Die Verordnung/ das Rezept nutzt Module (Komponenten) aus den anderen Spezifikationen im Bereich Verordnungsmanagement. So lässt sich relativ leicht ein Dokumenttemplates erstellen, dass bereits die Grundlagen für das Verordnungsmanagement beinhaltet und dann nur noch Ergänzungen und Anpassungen für die dedizierten Abschnitte erfordert. | ||
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− | + | Ein weiteres Ziel von eRezepten ist, dass diese ein natürlicher Bestandteil der sicheren Arzneimitteltherapie sind, vorrangig für den Patienten, aber auch für alle in die Therapie und Versorgung mit Medikamenten involvierten Gesundheitsdienstleister. Damit dies ohne große Brüche möglich ist, steht auch in diesem Vorhaben die Kompatibilität mit dem elektronischen Arztbrief und Arztbrief Plus[23], den Notfalldaten oder (später) einer Patientenakte im Vordergrund, ebenso die Kongruenz zu anderen Formularen aus dem Verordnungsmanagement. | |
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Version vom 13. Dezember 2018, 08:44 Uhr
Dieses Material ist Teil des Leitfadens KBV Muster 16 eRezept.
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Ein wesentliches Element bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens wird die elektronische Verordnung (eVerordnung)/ das elektronische Rezept (eRezept) darstellen. Der Aufbau für das Formular der Verordnung/ des Rezepts ist durch die Formularkommission der KBV im Muster 16 festgehalten. Die Verordnung/ das Rezept wird vom Vertragsarzt ausgestellt und enthält die Verordnung von Arznei- und Verbandmitteln, sowie Hilfsmitteln mit Ausnahme von Sehhilfen und Hörhilfen. Darüber hinaus gilt das Verordnungsformular für den patientenbezogenen Sprechstundenbedarf.
Dieser Leitfaden beschreibt, wie die fachlichen Inhalte des Musters 16 "Arzneiverordnungsblatt" (der Verordnung/ des Rezepts) in elektronischer Form vollständig auf Basis der HL7 Clinical Document Architecture (CDA) bzw. FHIR technisch abgebildet werden können.
Muster 16: Arzneiverordnungsblatt (eRezept)
Die Umsetzung fokussiert primär auf die Übertragung der im Muster 16 (s.u.) enthaltenen Daten.
Dieses Formular wird jedoch zur Realisierung mehreren Anwendungsfälle (personenbezogenes Rezept, Sprechstundenbedarf, ..) genutzt, die nachfolgend näher erläutert werden.
Rationale
Das eRezept ist mit zentraler Bestandteil im neuen Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV). Hierbei soll das derzeit papiergebundene Rezept durch eine elektronische Fassung abgebildet werden.
Der vorliegende Implementierungsleitfaden stellt die vereinheitlichte elektronische Wiedergabe des elektronischen Rezepts dar und bildet den
- das CDA-basierte Rezept in ISO/HL7 27932:2009 Ausgabe und
- die Profile für das FHIR-basierte Rezept
in der offiziellen Fassung für Deutschland, d.h. es wird gemäß des internationalen Regelwerks auf Basis dieser Standards als Profile erarbeitet und abgestimmt. Ziel ist somit eine offizielle Affiliate Localization.
Zweck
Im Rahmen dieses Leitfaden sollen die oben erwähnten Sachverhalte durch entsprechende semantische und strukturelle Vorgaben adressiert werden:
- Festlegung von Daten- und Übertragungsstandards auf der Basis von
- HL7 Clinical Document Architecture Format (ISO/HL7 27932:2009) mit Templates und Value Sets und
- HL7 FHIR® (Fast Healthcare Interoperability Resources) mit Profilen und Value Sets
im weiteren Verlauf in den Abschnitt "Aufbau" und "Technische Spezifikationen" erläutert,
- Festlegung definierter semantische Bezugssysteme (insbesondere Klassifikationen, Terminologien), im Abschnitt "Terminologien" erläutert,
- Aufzeigen der Möglichkeiten des Mapping und automatisierter Konversionen der Spezifikationen untereinander, im "Anhang" erläutert.
Diese Spezifikationen werden als Beitrag für die weitere Zusammenarbeit mit Ärzten, Apothekern, anderen Projekten und Vorhaben und den entsprechenden Gremien und Arbeitsgruppen gesehen, die für das elektronische Rezept zuständig sind.
Vorarbeiten
Das Rezept wurde bereits mehrfach von unseren Nachbarländern bzw. in der Standardisierung abgebildet.
Standardisierung
Neben Holland hat Österreich via ELGA eine CDA-basierte Spezifikation erarbeitet und offiziell abgestimmt. Parallel dazu gibt es Ausarbeitungen im Bereich IHE Pharmacy:
- PRE: Prescription
- CPMD: Community Prescription and Medication Dispense.
Ersteres kümmert sich um die inhaltlichen Vorgaben auf Basis von CDA, letzteres um den Transport bspw. via XDS. Letzteres passt damit sehr gut zu den deutschen Anforderungen für die Telematik-Infrastruktur (TI), die ebenfalls auf IHE ITI XDS basieren soll.
Neben diesen Vorarbeiten gibt es auch eine harmonisierte Ausarbeitung für CDA als "UV Medication Order Template".
Im Rahmen dieses Projektes sollen diese Ansätze harmonisiert werden.
andere KV-Formulare
Die Verordnung/ das Rezept nutzt Module (Komponenten) aus den anderen Spezifikationen im Bereich Verordnungsmanagement. So lässt sich relativ leicht ein Dokumenttemplates erstellen, dass bereits die Grundlagen für das Verordnungsmanagement beinhaltet und dann nur noch Ergänzungen und Anpassungen für die dedizierten Abschnitte erfordert.
Nutzer
Mögliche Nutzer sind Institutionen, welche am Informationsaustausch im Rahmen des Rezepts beteiligt sind:
- Haus- und Facharztpraxen
- Apotheken
- Krankenhäuser
Zu den möglichen Akteuren gehören:
- Haus- und Fachärztinnen und –ärzte
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Apotheken.
Forderungen und Potenziale
Derzeit laufen mehrere Projekte, die ebenfalls das Ziel eines elektronischen Rezepts verfolgen.
Der Ansatz des eRezepts auf internationalen Standards zielt auf den Einsatz im ambulanten und stationären Bereich inklusive neuerer und Mobiler Anwendungen ab und stellt das Thema „Rezept“ auch für andere Gesundheits-Anwendungen als das reine Rezept oder AMTS zur Verfügung. Die Abbildungen zum Thema „Medikation“ sind über Anwendungsgrenzen hinweg isomorph, von Struktur und Semantik gleich bzw. nahezu gleich, ohne dabei starr zu sein.
Ein weiteres Ziel von eRezepten ist, dass diese ein natürlicher Bestandteil der sicheren Arzneimitteltherapie sind, vorrangig für den Patienten, aber auch für alle in die Therapie und Versorgung mit Medikamenten involvierten Gesundheitsdienstleister. Damit dies ohne große Brüche möglich ist, steht auch in diesem Vorhaben die Kompatibilität mit dem elektronischen Arztbrief und Arztbrief Plus[23], den Notfalldaten oder (später) einer Patientenakte im Vordergrund, ebenso die Kongruenz zu anderen Formularen aus dem Verordnungsmanagement.
Daraus ergeben sich die folgenden Forderungen, die diese Spezifikation flankierend unterstützen will:
- eRezepte sind integraler Bestandteil der intersektoralen Arzneimitteltherapie
- Medikamenten-Informationen nutzen zur eindeutigen Wiedergabe der Datenfelder sowie zur Abbildung der einzelnen Inhalte einheitliche Strukturen, unabhängig vom Anwendungsfall;
- Medikamenten-Informationen nutzen zur eindeutigen Kennzeichnung der Datenfelder sowie zur Abbildung der einzelnen Inhalte eine einheitliche Semantik im Sinne von Katalogen, Codierungen usw., insbesondere internationale Klassifikationen und Terminologien wie beispielsweise Logical Observation Identifiers Names and Codes (LOINC®), Systematisierte Nomenklatur der Medizin (SNOMED CT®) oder die des European Directorate for the Quality of Medicines (EDQM).