cdamedp:Funktionale Definitionen plus

Aus Hl7wiki
Version vom 6. August 2017, 12:10 Uhr von Wikiadmin (Diskussion | Beiträge) (Vorgaben der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ))
Wechseln zu: Navigation, Suche

Funktionale Definitionen

Zielsetzung

Der Patient und der sichere Umgang mit seinen Medikamenten steht eindeutig im Vordergrund Patientenbezogener Medikationspläne. Zusätzlich können (sollen) hier auch Informationen für Gesundheitsdienstleister enthalten sein, die die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöhen:

  • Informationen für den Patienten: die patientengerechte Darstellung aller häufigen Einnahmesituationen steht im Vordergrund, damit Compliance und Einnahmesicherheit erhöht werden
  • Informationen für Gesundheitsdienstleister: die Arzneimitteltherapiesicherheit soll erhöht werden, indem die oben genannten Angaben und ggf. Zusatzinformationen wie Körpergewicht im Prinzip jedem an der Therapie beteiligten Gesundheitsdienstleister wie z. B. Ärzten oder Apothekern zur Verfügung stehen.

Der Plan soll das Ergebnis der Zusammenarbeit von Patient, Arzt, Apotheker und anderen Gesundheitsdienstleistern sein. Hierzu ist weiter oben bei den Forderungen und Potenzialen eingegangen.

Historisches

Im Rahmen eines Workshops im BfArM am 5. Mai 2011 (vgl. auch [1]) wurden die Inhalte des einheitlichen Medikationsplans umrissen:

Konsens auf dem Workshop 05.05.2011 im BfArM
  • Basisinformationen
    • Datum
    • Kontaktdaten des Ersteller
    • Patientenstammdaten
    • Informationen zum Arzneimittel
  • Wirkstoff
  • Arzneimittelname
  • Darreichungsform (ggf. Anwendungsart)
  • Wirkstärke
  • Informationen für den Patienten
    • Relevante Anwendungs- und Einnahmehinweise – optional
    • Zusätzliche Hinweise (Lagerung und Aufbewahrung) – optional
  • Informationen zur Therapie
    • Behandlungsgrund (für den Patienten verständlich) – optional
    • Therapiezeitraum: Beginn / Dauer / Ende – optional
    • Bedarfsmedikation (ja/nein)
    • Dosierschema

Im Allgemeinen enthalten solche Pläne daher folgende Komponenten (siehe auch [2] [3] [4] [5]):

Informationsblock Informationen für den Patienten Zusätzliche Informationen mit Fokus auf die Gesundheitsdienstleister
Angaben zum Patienten
  • Name („mein Plan“)
  • Geburtsdatum
  • Telefonnummern etc.
  • Notfallkontakte (Angehörige etc.)
  • Hausarzt
  • (Haus-)Apotheker
Klinische Parameter
  • Allergien („welche?“, „Reaktionen?“)
  • Unverträglichkeiten („welche?“, „Reaktion?“)
  • Informationen zu abgesetzten Medikamenten
  • Gewicht etc.
  • Laborparameter (z. B. Kreatinin im Serum)
  • Fragen an den Patienten zur Medikation bei Neuverschreibungen
Datum und Identifikation
  • Aktualität („mein neuester Plan“)
  • Letzte Änderung, durch wen
  • Letzte Gesamtbeurteilung durch Arzt oder Apotheker
  • Eindeutige Identifikation in IT-Systemen
  • Versionierung
Medikation
  • Medikament (Arzneimittel, Wirkstoff, Dosierungsschema, Darreichungsform)
  • Einnahmehinweise, Instruktionen,
  • Grund der Einnahme
  • Datum Anfang und Ende der Einnahme
  • Verordnender Arzt / empfohlen durch
  • Aufbewahrungshinweise
Wichtige Hinweise
Unterschriften Patient Arzt

Vorgaben der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)

Die Vorgaben des Medikationsplans der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Version 2.0[6] sind als ein führender Ausgangspunkt für den vorliegenden Implementierungsleitfaden gewählt.#

Die Ausführungen zum bundeseinheitlichen MedikationsplanReferenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag..


Pmp-zusammenschaucdafhirukf.png

  1. Dr. med. Amin-Farid Aly: Der einheitliche patientenbezogene Medikationsplan. Vortrag Session Gesundheitstelematik – conhIT 2014, http://www.akdae.de/Fortbildung/Vortraege/Weitere/2014-conhit.pdf, zuletzt besucht am 5. Januar 2015
  2. Executive summary of the American Society of Health System Pharmacists (ASHP) and ASHP Research and Education Foundation Continuity of Care in Medication Use Summit. Am J Health Syst Pharm. Bethesda, Maryland June 5–6, 2007, Am J Health-Syst Pharm. 2008; 65:e3-9
  3. The Patient Medication List: Can We Get Patients More Involved in Their Medical Care? Sung Y. Chae, MD, Mark H. Chae, PhD, Nicole Isaacson, PhD, LSW and Tarika S. James, MD. J Am Board Fam Med November-December 2009 vol. 22 no. 6 677-685
  4. Medication Therapy Management in Pharmacy Practice: Core Elements of an MTM Service Model, Version 2.0, March 2008. A joint initiative of the American Pharmacists Association and the National Association of Chain Drug Stores Foundation
  5. M. Staemmler: Der patientenbezogene Medikationsplan: Was leistet er im Vergleich mit bestehenden Lösungen? GMDS 2014. 59. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Göttingen, 07.-10.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocAbstr. 338, http://www.egms.de/static/de/meetings/gmds2014/14gmds010.shtml
  6. Medikationsplan der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Version 2.0 (15. Dezember 2013) und der aktualisierten Version 2.0 (18. Dezember 2014), http://www.akdae.de/AMTS/Medikationsplan/index.html, zuletzt besucht am 5. Januar 2015