Ihevs:Einleitung

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Einleitung

Hintergrund

Die IHE Profile zum einrichtungsübergreifenden Austausch medizinischer Dokumente (XDS – Cross-Enterprise Document Exchange, XDR, XDM) werden in Projekten in ganz Deutschland verwendet. Sie stellen eine moderne, internationale Grundlage für den elektronischen Austausch medizinischer Dokumente im Gesundheitswesen dar. Das IHE-Cookbook_(Projekt) IHE Cookbook beschreibt sehr ausführlich, wie verschiedene IHE Integrationsprofile zu einem komplexen Use Case zusammengebaut und eingesetzt werden können. Zum besseren Wiederfinden, zur leichteren Anzeige, Auswertung und Archivierung sollten die ausgetauschten Dokumente mit einer Reihe von beschreibenden Codes indexiert werden. Daher schreiben die Profile einen umfangreichen Satz an Metadaten (wie z.B. Fachrichtung, Einrichtungsart und Dokumententyp) zur Beschreibung der medizinischen Dokumente vor. Die internationalen IHE – Profile geben hier jedoch keine konkreten Terminologien vor, um die häufig sehr landestypischen Konzepte (z.B. ein MVZ als Einrichtungsart) abzubilden.

Aufgaben der Metadaten (evtl. weglassen)

Die Metadaten erfüllen im Wesentlichen folgende Aufgaben:

  • Identifizierung des Patienten, auf den sich das Dokument bezieht
  • Beschreibung der Herkunft des Dokuments
  • Zur Gewährleistung von Sicherheit und Vertraulichkeit der Dokumente
  • Zur inhaltlichen Beschreibung, um die Dokumente möglichst schnell und zuverlässig wiederzufinden
  • Zur Beschreibung des Lebenszyklus des Dokumentes, beispielsweise, ob es noch aktuell ist oder durch ein anderes Dokument ersetzt wurde
  • Zur Erleichterung des Austauschs der Dokumente (z.B. MIME – Type oder das Dokumentenformat)

Ziel des Projekts

Ziel des Projektes ist die Erarbeitung gemeinsamer Metadaten, damit die unterschiedlichen IHE XDS Projekte in Deutschland in Zukunft auch überregional einfacher Dokumente austauschen können und um neuen Projekten einen schnelleren Einstieg zu ermöglichen.

Folgende Value Sets sollen bereitgestellt werden:

  • DocumentEntry.authorRole
  • DocumentEntry.authorSpeciality
  • DocumentEntry.classCode
  • DocumentEntry.codeList
  • DocumentEntry.confidentialityCode
  • DocumentEntry.contentTypeCode
  • DocumentEntry.eventCodeList
  • DocumentEntry.formatCode (DE)
  • DocumentEntry.formatCode (Intl)
  • DocumentEntry.healthcareFacilityTypeCode
    • DocumentEntry.healthcareFacilityTypeCode Outside Patient Releated Healthcare
    • DocumentEntry.healthcareFacilityTypeCode Patient Releated Healthcare
  • DocumentEntry.practiceSettingCode
    • DocumentEntry.practiceSettingCode doctoral
    • DocumentEntry.practiceSettingCode non-doctoral
  • DocumentEntry.typeCode

Vorgehensweise

Zur Definition der Value-Sets wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Kliniken (Anwendern) und Herstellern von Anwendungssystemen gebildet. Diese Arbeitsgruppe „ValueSets“ ist Teil der „Cookbook“ Initiative von IHE Deutschland, deren Ziel es ist, die Nutzung moderner IHE Profile durch die Beschreibung von „Lösungs-Rezepten“ für Deutschland zu vereinfachen.


Innerhalb der Arbeitsgruppe wurden zunächst die Valuesets identifiziert, deren Abstimmung als besonders hoch priorisiert wurde. Dazu zählen:

  • Einrichtungsart (DocumentEntry.healthcareFacilityTypeCode) der erstellenden Institution
  • Fachrichtung (DocumentEntry.practiceSettingCode) der erstellen Institution
  • Dokumentenklasse (DocumentEntry.classCode) zur Beschreibung des Inhalts
  • Dokumententyp (DocumentEntry.typeCode) zur Beschreibung des Inhalts
  • Dokumentenformat (DocumentEntry.formatCode) zur leichteren Dokumentenverarbeitung
  • MIME-Type zur leichtern Dokumentenverarbeitung
  • Dokumentensprache

Zur Erarbeitung der Valuesets wurde ein UseCase erstellt, der beschreibt, welche Dokumente typischerweise während des Krankheitsverlaufes eines Herzinfarkts erstellt werden, und zwischen wem sie ausgetauscht werden. Parallel dazu wurde zunächst recherchiert, ob es bestehende Kodiersysteme gibt, aus denen die ValueSets jeweils gebildet werden können. Dazu wurden bestehende Dokumentenklassen und Dokumententypen aus verschiedenen Kliniken gesammelt. Dabei konnte auch auf Vorarbeiten eines Archivierungsdienstleisters, der für viele Kliniken konsolidierte Dokumentenklassen definiert hat, zurückgegriffen werden. Zusätzlich wurden LOINC – Codes auf ihre Verwendbarkeit hin geprüft. Für die Beschreibung der Fachrichtungen wurde auf die Weiterbildungsordnung für Ärzte zurückgegriffen. Da keine existierenden Codesysteme die gewünschten Anforderungen erfüllen konnten, wurden selbst Codesysteme erstellt. Dabei wurde auf einen konzeptorientierten Ansatz geachtet, d.h. die Value Sets wurden nicht nur aus Schlagwörtern und Codes zusammengestellt sondern durch Definitionen ergänzt. Die Praxistauglichkeit dieser ValueSets wurde an Hand des Use Cases überprüft und verbessert.

Diese Vorschläge sollen nun national mit allen Interessierten abgestimmt werden. Daher lädt die Arbeitsgruppe dazu ein, sich an der Kommentierung der Value Sets zu beteiligen. Eine IHE Mitgliedschaft ist nicht notwendig um Kommentare einzureichen.

Zur Kommentierung stehen vom 23. Mai bis 26.Juni 2016:

  • Einrichtungsart (DocumentEntry.healthcareFacilityTypeCode)
  • Fachrichtung (DocumentEntry.practiceSettingCode)
  • Dokumentenklasse (DocumentEntry.classCode)
  • Dokumententyp (DocumentEntry.typeCode)
  • Dokumentenformat (DocumentEntry.formatCode)

Die Arbeitsgruppe wird alle Kommentare bewerten und anschließend die Value Sets mit den resultierenden Änderungen erneut veröffentlichen.

Verbindlichkeit der Value Sets

Die Value Sets sind für Deutschland nicht verbindlich sondern ein Vorschlag, der den einrichtungsübergreifenden Austausch erleichtern soll.

Änderung und Pflege

Änderung und Pflege der Value Sets erfolgt durch die Value Sets Arbeitsgruppe von IHE Deutschland.